Leadership

Wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht

Noch eine lokale Sonderlocke? Wir brauchen doch Standards.

Ich glaube nicht. Unternehmensweite Mammutprojekte scheinen in Summe zwar effizienter, am Ende fehlt aber oft die Effektivität.

Sie sind komplex, träge, langwierig und letztlich für keinen so richtig passend. Für alle passt es halbwegs – ein Kompromiss eben. Dafür ist dann aber auch eine zentrale Stelle verantwortlich und der kann man die Schuld geben.

Kleine lokale Lösungen sind natürlich unterschiedlich – das eigene Süppchen eben. Aber ist es nicht viel toller, gegenseitig spannende Rezepte auszutauschen, als sich nur gemeinsam über die Standardbrühe aus der Großküche zu beschweren?

Sonderlösungen stehen miteinander im Wettbewerb – sie ermöglichen Lernen und Wachsen. Außerdem sind sie flexibel, schneller verfügbar und für die eigenen individuellen Bedürfnisse entwickelt.

Das Beste daran ist aber: Wer sein eigenes kleines Projekt verwirklicht, ist überzeugt. Wer die Konzernorder umsetzt, der muss. Das ist Enrollment statt Rollout.

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Answer the Call

Gemeint ist der Call To Action. Mir passiert es leider häufig, dass ich nicht antworte. Ich lese den Artikel, am Ende steht der CTA, ich ignoriere ihn.

Das ist schade aus zwei Gründen.

  1. Die Senderin bekommt keine Antwort auf ihre mutige Frage.
  2. Ich selbst lasse Möglichkeiten aus. Die Möglichkeit zu kommunizieren, mich im Feedbackgeben zu üben, besser zu verstehen, selbst mutig zu sein, das Thema für mich abzuschließen, sehen zu lernen und weitere.

Eine spannende Frage gestellt zu bekommen, ist ein Geschenk. Dabei muss es gar keine Frage im grammatischen Sinne sein. Vielleicht löst schon eine Aussage Fragen in uns aus. Vielleicht reicht sogar ein Bild.

Wir sollten uns angewöhnen, möglichst oft zu antworten – jeden Tag mehrmals. Wir können mit kleinen Dingen anfangen. Ein Like ist leicht vergeben – leichter als ein Lächeln.

Nach und nach kommen wir vielleicht dazu, selbstverständlich wahrzunehmen, zu würdigen und ggf. konstruktives Feedback zu geben.

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Menschen mit denen wir uns umgeben – eine Bücherliste

Um zu lernen, müssen wir uns mit der Materie beschäftigen und was liegt da näher, als die Gedanken anderer Leader, Marketer und Change-Manager aufzusaugen.

Es heißt ja, man sei der Durchschnitt der Menschen, mit denen man sich umgibt. Ich habe hier 6 Autorinnen und Autoren, mit denen ich gern Zeit verbringe. Meines Erachtens sollte das jeder tun, zumindest wenn man sich zu den oben genannten Gruppen zählt.

Ich verwende keine Affiliate-Links. Die Verweise gehen zu den Webseiten der Autorinnen und Autoren oder zu anderen interessanten Quellen. Wer die Titel lesen oder hören möchte, wird wohl einen Weg finden. Es lohnt sich.

Seth Godin

Wer auf sich auf diesem Blog schon etwas umgesehen hat, dem wird klar sein, dass Seth hier dabei ist. Diese 3 Bücher finde ich am wertvollsten:

„What to do when it’s your turn (and it’s allways your turn)“. Hier geht es vor allem um Einstellung. Jeder kann sich heute Gehör verschaffen, jeder kann etwas bewegen – wenn man will. Das Buch zeigt uns die Richtung, ermutigt und tröstet.

„This is Marketing.“ Der Titel übertreibt nicht. Wenn es um Marketing geht, dann sollte man dieses Buch lesen. Hier geht es nicht um Techniken, Taktiken, Tools. Es geht um den positiven Beitrag, den Marketing leistet und um die nötige Herangehensweise.

„Linchpin“(hier eine Keynote dazu). Das TV-industrielle Zeitalter ist vorbei. Heute geht es nicht mehr darum, durchschnittliches Zeug an durchschnittliche Leute zu verkaufen. Es gibt immer weniger durchschnittliche TV-Werbe-Zuschauer, also brauchen wir auch weniger durchschnittliche Fabrikarbeiter. Wir brauchen besondere Dinge für besondere Menschen. Wer diese Dinge erschafft, ist auch besonders und selten. Seth nennt sie „Linchpins“ und das Buch dreht sich darum, wie man so jemand wird.

Rita McGrath

Rita ist eine angesehene Universitätsprofessorin, und Expertin auf dem Gebiet der Disruption. In „Seeing around Corners“ beschreibt sie, wie sich Unternehmen gegen Disruption wappnen können und wie man sie rechtzeitig kommen sieht.

Lindsey Pollak

Sie ist Autorin, Beraterin und Karriere- Coach. In „The Remix“ beschreibt sie das heutige Arbeitsumfeld vor dem Hintergrund einer starken Generationen-Diversität. Niemals haben mehr Generationen auf allen Unternehmensebenen miteinander gearbeitet. Das Buch ist eine Karte durch die Missverständnisse und Konflikte, die sich dadurch ergeben.

Rosamund Stone Zander und Benjamin Zander

Rosamund ist Therapeutin und Benjamin ist Dirigent. Auf ihr Buch “The Art of Possibility” habe ich in diesem Blog schon oft verwiesen. Es stellt Möglichkeiten ins Zentrum der Überlegungen eines jeden Leaders. Es ist als Hörbuch wunderschön mit klassischer Musik untermalt. Es ist herzerwärmend, witzig, charmant und geistreich. Ich glaube, es macht die Leser zu besseren Leadern.

Steven Pressfield

Steven ist das Musterbeispiel für einen Dranbleiber. Erst spät, mit 52 Jahren, hatte er seinen ersten kommerziellen Bucherfolg. Er schrieb fiktionale Weltbestseller wie “Gates of Fire” und “The Legend of Bagger Vance”. Er schrieb und schreibt aber auch sehr erfolgreiche Sachbücher. Ich empfehle vor allem “The War of Art”. Hier erklärt er, was uns davon abhält, erfolgreich zu sein, wie wir diesen Widerstand überwinden können und was es kostet. Er ist dabei beides: brutal direkt und wohltuend bestärkend.

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Wie begreifen wir unsere Entwicklung

Steven Pressfield nennt zwei Modelle, mit denen wir normalerweise unsere Entwicklung erklären und schlägt ein Drittes vor.

Das Erste ist das therapeutische Modell.

Wir glauben, dass wir krank sind, in irgendeiner Form kaputt oder gehandicapt. Was wir brauchen, ist Heilung, danach wird es uns gut gehen. Wir können dann unser Potenzial entfalten und erreichen, was wir uns erhoffen.

Das Zweite ist das moralische Modell.

Hier glauben wir, wir wären falsch, böse oder sündig. Vielleicht glauben wir etwas Unmoralisches getan zu haben oder schon per Geburt eine Belastung für die Welt zu sein. Um uns hier weiter zu entwickeln, müssen wir büßen durch eigene Entbehrungen und Ausgleich. Dann wird uns vergeben und wir dürfen glücklich sein.

In seinem Buch “Turning Pro” beschreibt Pressfield ein drittes Modell, das Amateur-Profi-Modell.

In diesem leben wir unser Leben meist als Amateure, können uns aber frei und bewusst entscheiden, Profis zu werden. In beiden Fällen ist es möglich, glücklich zu sein. Wir müssen aber das jeweilige Für und Wider akzeptieren.

Amateure leben relativ unbeschwert, zahlen aber den Preis der Mittelmäßigkeit. Die Wahl eines Lebens als Profi birgt zwar die Chance auf hohe Renditen, emotional und finanziell, geht aber einher mit enormen Anstrengungen.

Pressfields Modell ist frei und eigenverantwortlich. Man braucht weder Geld noch Wissen, Hilfe oder Equipment, um Profi zu werden. Alles, was nötig ist, ist eine Entscheidung. Freilich ist es extrem schwer, diese zu treffen. Der Profi bekämpft die “Resistance”, wie Pressfield es nennt, der Amateur gibt ihr nach.

Aus meiner Sicht ist nicht jedes Modell für jeden geeignet. Wir können uns aussuchen, was zu uns passt und dürfen selbstbewusst dazu stehen. Allerdings sollten wir auch verstehen, dass andere Menschen es anders sehen.

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Dürfen wir nicht scheitern oder wollen wir nicht dürfen?

Die Ellenbogengesellschaft ist der willkommene Sündenbock sowie auch die konservative Unternehmenskultur.

Scheitern wäre ein Tabuthema, immer müsse man funktionieren und nie dürfe man etwas Risikoreiches wagen. So heißt es.

Ich selbst wurde noch nicht auf offener Straße ausgelacht, weil ich mit meiner Selbstständigkeit gescheitert bin. Und ich habe bei meinem konservativen Arbeitgeber auch noch nie von Kündigungen wegen unternehmerischen Fehlern gehört.

Tatsächlich begegnen mir die meisten Menschen mit Interesse und meine Führungskräfte begrüßen eine gesunde Experimentierfreude.

Könnten wir stattdessen selbst diejenigen sein, die unter keinen Umständen scheitern wollen?

Wandel beginnt bei uns selbst.

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Wie wir die Welt verändern

Theoretisch ganz einfach – durch Taten. In der Praxis eher nicht, denn tun ist nicht einfach, trotzdem gibt und gab es Menschen, die das geschafft haben.

Eine davon war Annie Kenney.

Sie ist auf dem Buchcover von Seth Godins “What to do when it’s your turn” abgebildet und dort ist sie nicht ohne Grund.

Annie hat etwas getan.

Sie war eine einfache Arbeiterin in England vor mehr als 100 Jahren und wagte es bei einer Parteiversammlung in Manchester unangenehme Fragen an Parlamentsmitglieder zu richten. Es ging um das Frauenwahlrecht (das es noch nicht gab).

Obwohl man ihr keine Antworten geben wollte, blieb sie hartnäckig und ließ sich nicht abwimmeln. Sie machte so einen Aufstand, dass sie für 3 Tage ins Gefängnis musste.

Dieses Ereignis gilt als Beginn einer neuen Phase für eine Bewegung, die die Welt verändern sollte.

Es war nicht Annies „Job“, das zu tun und sie war auch nicht auserwählt oder besonders qualifiziert. Jede und jeder HÄTTE das Gleiche gekonnt.

Es war aber Annie, die es getan HAT.

Heute, am Internationalen Frauentag, gedenken und feiern wir Anführerinnen wie Annie.

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Wir sind nicht jeden Tag Weltklasse

Ein hohes Niveau sollten wir anstreben, es ist jedoch unmöglich, für uns immer perfekt zu sein (hier, ist die Ausnahme).

Hier geht es nicht um Chirurgen oder Sicherheitsingenieure im Atomkraftwerk. Diese Leute tun gut daran, sich peinlichst genau an ihre perfekten Regeln zu halten und nur im Notfall tätig zu werden.

Hier geht es um diejenigen von uns, die Wandel möglich machen, managen und anführen wollen.

Wir brauchen Ideen und deshalb sind auch unsere schlechten Ideen besser als gar keine. Unsere mittelmäßigen Tage sind besser als die, an denen wir abwesend sind.

Ein Fußballspieler mit 3 Bundesliga-Einsätzen und 3 Toren hat eine Quote von 100 %. Trotzdem ist sein Beitrag längst nicht so wichtig wie der eines Spielers mit 300 Einsätzen und “nur” 50 Toren.

Das “Abliefern” an sich macht uns besser und schafft Mehrwert. Wer nicht liefert, spielt nicht mit.

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Nicht um Erlaubnis bitten

Soll ich das tun? Habe ich das gut gemacht? Ist das richtig?

Mit Fragen dieser Art stehlen wir uns aus der Verantwortung. Mit der Erlaubnis einer anderen Person sind wir nicht mehr am Haken. Falls es schief geht, können wir einen Teil der Schuld abgeben.

Wir wollen, dass es leichter wird, doch leider irren wir uns da.

Ohne Verantwortung gibt es keine Freiheit. Ohne Freiheit gibt es keine Kunst.

Bestätigungen und Anweisungen von anderen machen es schwerer.

Es wird schwerer, unsere beste Leistung zu erbringen, schwerer mit Herz bei der Sache zu sein, schwerer, uns vollkommen einzulassen.

Die Meinungen anderer hören und schätzen ist wichtig. Das eigene Handeln davon abhängig machen ist toxisch.

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Ich weiß, dass ich nichts weiß

Eigentlich weiß ich es erst seit Kurzen (wieder). Ich wurde daran erinnert.

Ich dachte, ich verstünde, wie die Dinge laufen und war stolz, dass das so schnell gegangen war.

Doch plötzlich, völlig unerwartet, musste ich erkennen, dass ich falsch lag. Ich hatte mich verschätzt und offenbar deutlich.

Mein erstes Gefühl in diesem Moment war Ungläubigkeit. “Das kann doch nicht stimmen”. Und das ging einher mit der Scham, ertappt worden zu sein.

Was machen wir in solchen Situationen?

Wir erinnern uns an Regel Nr. 6 und daran, dass alles erfunden ist. Die gestrige Sicherheit war erfunden und genauso ist es die heutige Unsicherheit.

Wir sollten uns freuen, etwas gelernt zu haben, lachen und ausrufen: Wie faszinierend!

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Ist das Team wirklich ein Team?

Wir sind kein Team, nur weil wir uns das Büro teilen oder die Kostenstelle.

Um ein Team zu werden, müssen wir zusammenarbeiten – nicht nebeneinander, sondern miteinander.

Zu oft teilen wir die Arbeit explizit auf. Dadurch entstehen Fürstentümer, in denen man die anderen kaum noch besucht.

Gute Teamarbeit ist divers und inklusiv – D&I mal wieder.

Inklusiv bedeutet, dass wir die anderen an unserer Arbeit teilhaben lassen. Wir sind aufgeschlossen und arbeiten transparent.

Wir ziehen uns nicht zurück, weil wir vorgeben, es würde niemanden interessieren, die anderen hätten keine Zeit und schließlich wäre es ja unsere Verantwortung. Nein, wir zeigen uns und beteiligen die anderen aktiv.

Divers bedeutet, dass wir bewusst andere Ansichten und Herangehensweisen suchen. Wir wollen die Kontroverse, weil wir wissen, dass uns das stärker macht.

Diversität und Inklusion ist deshalb so schwer umzusetzen, weil es unsere Komfortzone ausdehnt. Es liegt uns nicht im Blut, das Diverse einzubeziehen. Und Unterschiede verbinden sich nur schwer. Normalerweise stehen sie für Trennung.

Trotzdem verstärken sich die beiden auch wenn sie einmal zusammen sind. Je inklusiver Teams sind, desto offener sind sie für diverse Positionen. Und je diverser sie sind, desto seltener gibt es Gruppenzwang, was zu gleichberechtigter Einbeziehung aller Meinungen führt.

Ohne D&I sind wir Maschinen, die tun, was ihnen gesagt wird. Mit D&I haben wird die Chance auf konstruktive Teamarbeit.

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Warum will man Führungskraft sein?

Die Frage wird mir zu wenig gestellt.

Will man es wegen des Geldes, der Macht, dem Status oder doch wegen der Sache?

Neue Führungskräfte werden nach ihrer Erfahrung gefragt, ihrer Widerstandsfähigkeit, Flexibilität, Know-how und auch nach Soft-Skills. Im Grunde wird aber akzeptiert, dass man führen will, um des Führens willen. Besser wäre es zu wollen, weil man an die Sache glaubt und sie voranbringen will.

Starte mit Warum sollte deshalb auch nicht nur für Unternehmer gelten, sondern auch für neue Führungskräfte gelten.

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Hoch zu Ross

Der Arbeitsmarkt wandelt sich.

Gute Leute (nicht mehr nur die Besten) haben heute die Wahl, wo sie anfangen wollen. Trotzdem verharren konservative Unternehmen bei ihren alten Rollenbildern.

Must-have eines guten Bewerbers: Berühmte Universität, exzellente Noten, lückenloser Lebenslauf.

Doch längst schon stellt sich die Frage, wer sich eigentlich bei wem bewirbt?

Talente wollen umworben und wertgeschätzt werden. Sie wollen Status erfahren, Spannung spüren und Vertrauen entwickeln. Genau wie Kunden.

Diversity & Inclusion ist ein möglicher Hebel.

Warum starten wir nicht mit “Inclusion”. Über soziale Medien könnten Unternehmen mit Studierenden in Kontakt treten. Natürlich meine ich keine glatten PR-Postings.

Echte Führungskräfte könnten in Social-Media-Gruppen von ihren Herausforderungen berichten, Fragen stellen und sich mit Nachwuchsakademikern verbinden. Betriebsleiter und Meister könnten sich mit Berufsschülern verbinden.

So werden junge Menschen einbezogen (Inclusion), bevor sie überhaupt in dem Unternehmen arbeiten. Einbeziehung erhöht den Status, macht neugierig und schafft Vertrauen.

Die Gruppe wäre ein Rekrutierungsfunnel wie aus dem Bilderbuch.

Inclusion treibt Diversity, denn die unorthodoxe Vorgehensweise ist auch offen für die, die anderes sind.

Diversity ist schließlich der Ideenbeschleuniger, den Unternehmen in Zukunft brauchen, um erfolgreich zu sein (Siehe: Wir brauchen alle).

Warum passiert das so selten? Weil unsere Manager noch hoch zu Ross sitzen. Noch haben sie es nicht nötig, sich persönlich um den Nachwuchs zu kümmern. Die Kommunikation überlassen sie der PR-Abteilung.

Anders machen es Ikonen wie Elon Musk, Richard Branson, Jeff Bezos & Co. – sie sind nahbar, authentisch und direkt. Ihre Firmen haben kein Problem mit dem Nachwuchs und das liegt zu großen Teilen an ihren Celebrity-CEO’s.

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Initiative, Kultur und Gleichberechtigung

Sheryl Sandberg nennt in ihrem TED-Talk 3 Dinge, die Frauen ändern sollten, um endlich die gleichen Chancen auf eine Business-Karriere zu haben, wie ihre männlichen Kollegen (falls sie das wollen).

  1. Setze dich an den Tisch!
    Sandberg hatte in Meetings beobachtet, dass Frauen weniger reden, sich seltener melden und manchmal sogar am Rand des Raumes Platz nehmen, statt bei den wichtigen Personen am Tisch zu sitzen.
  2. Mache deinen Partner zu einem echten Partner!
    Frauen übernehmen immer noch den weitaus größten Teil der Haus- und Erziehungsarbeit.
  3. Kündige nicht, bevor du gehst!
    Oft würden Frauen schon dann innerlich ihre Elternzeit planen, wenn sie gerade erst beginnen, über Kinder nachzudenken. Sie nehmen also schon 1-2 Jahre vor ihrer Pause keine großen Projekte mehr an und streben nicht mehr nach Beförderungen.

Der gemeinsame Nenner all dieser Punkte heißt Initiative. Frauen zeigen im Berufsleben durchschnittlich weniger davon.

Schuld ist die Kultur, der wir alle unterbewusst folgen. Und laut Sandberg ist das sogar das verbindende Element aller Kulturen weltweit.

Ohne dass es uns bewusst ist:

Frauen, die beruflich viel Initiative zeigen und weniger in der Familie, werden als aggressiv, kalt und unsympathisch empfunden. Männer mit den gleichen Interessen gelten als stark, engagiert und verantwortungsvoll.

Wenn Frauen ihre Initiative nur familiär und ehrenamtlich einbringen, gelten sie meist als herzlich, ehrbar und freundlich. Männer, die das Gleiche tun, erscheinen schwach, faul und langweilig.

Bewusst dagegen wird von beiden – Frauen und Männern – heute in allen Bereichen volles Engagement erwartet. Die Gesellschaft möchte, dass wir alle überall gleich viel Initiative zeigen wollen.

Das zu kritisieren fällt mir schwer, denn vielleicht ist das vorübergehend nötig, um die Kultur zu verändern und die Welt gerechter zu machen. Praktisch ist es jedoch der pure Stress.

Das Ziel sollten wir also nicht aus den Augen verlieren. Und aus meiner Sicht wäre das eine Kultur, in der jeder Mensch frei entscheidet, in welchem Bereich seines Lebens er Initiative übernimmt, ohne verurteilt zu werden.

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Der Dirigent macht keinen einzigen Ton

Als Leader jeglicher Art sind wir immer auf die Leute angewiesen, die wir anführen wollen.

Um etwas zu bewegen, braucht der Dirigent sein Orchester, der Trainer braucht seine Mannschaft und auch der Manager ist nichts ohne sein Team.

In diesem Video erklärt Ben Zander die Aufgabe des Leaders und wie wir sie erfüllen können:

Choosing Your World | Conductor Benjamin Zander | Google Zeitgeist

Unsere Aufgabe ist es, Möglichkeiten aufzuzeigen.

Leader dürfen niemals ein Zweifel daran ausstrahlen, dass ihre Vision möglich ist. Die Augen ihrer Teams müssen strahlen, vor Begeisterung und angesichts der Möglichkeiten.

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Angst ist nicht unser wirkliches Problem

Immer wenn es um die Frage geht, “Was hält uns davon ab, unsere Träume zu erfüllen?”, wird schnell die Angst als Schuldige auserkoren.

Aber Angst ist nur der Sündenbock.

Es gibt Menschen, die keine Angst zu kennen scheinen. Sie trauen sich, Risiken einzugehen, Anführer zu sein und Neues zu wagen. Natürlich sind sie nicht furchtlos, aber sie tanzen mit der Angst. Sie benutzen Sie als Kompass.

Warum können die das? Weil sie unbequeme Situationen aushalten.

Unser wahres Problem heißt Bequemlichkeit.

Warum essen wir 5 Mal am Tag und werden übergewichtig? Nicht weil wir den Hunger fürchten. Wir sind zu bequem, das kleinste Magenknurren auszuhalten.

Warum nehmen wir beim kleinsten Kopfschmerz Tabletten? Weil wir zu bequem sind, ein wenig Schmerz durchzustehen.

Warum prokrastinieren wir? Weil wir zu bequem sind, konzentriert nach Problemlösungen zu suchen, auch wenn wir sie nicht auf Anhieb finden.

Warum streben wir nicht danach, unsere Ziele zu erreichen? Nicht aus Angst zu scheitern? Wir wissen, dass es Sicherheiten gibt und irgendwie weitergeht. Wir sind aber zu bequem, uns der Angst auszusetzen.

Wir wollen sie nicht haben, die Angst. Lieber machen wir es uns gemütlich im Mittelmaß.

Unsere Welt ist voller Bequemlichkeiten. Ständig verfügbare Snacks, Tabletten, Ablenkungen und Standard-Dienstvorschriften.

In früheren Zeiten war die Angst ein ständiger Begleiter. Man sprang in den Fluss und hoffte zu schwimmen. Oder man blieb am Ufer, stellte sich tot und hoffte, dass einen der Bär nicht fraß.

Beide Möglichkeiten waren unbequem. Heute gibt es an jeder Stelle ein bequemes Gummiboot, in dem man sich treiben lassen kann.

Wenn wir erfolgreich sein wollen, dann dürfen wir dort nicht einsteigen. Wir müssen lernen, die mit Unbequemlichkeit zu leben.

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Sie sollten „Real Skills“ heißen

Die “Real Skills Conference” hat ihren Namen nicht ohne Grund.

Denn Real Skills ist die Bezeichnung, die diese Fähigkeiten tatsächlich verdienen. Soft Skills wird ihrer Bedeutung nicht gerecht. Ich habe heute an dieser Konferenz teilgenommen und wie mir dort einmal mehr klar geworden ist, kommt es zu allererst auf sie an.

Fehlende Real Skills sind ein Showstopper, fehlende Hard Skills nicht.

Niemand braucht ein Jura- oder Medizinstudium, um empathisch werden zu können. Im Gegensatz dazu wird niemand als Anwältin oder Arzt gut sein, ohne sich zuerst in Empathie zu üben.

Trotzdem sind Real Skills immer noch unterschätzt. Sie werden als Bonus betrachtet oder manchmal auch einfach vorausgesetzt, ohne wirklich zu verstehen, wie viel Übung und Erfahrung dafür nötig ist.

Auch wenn es für sie keine Zertifikate oder Titel gibt, der Aufwand lohnt sich. Denn in der Praxis machen Real Skills den Unterschied.

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Lasst uns die Zeit nicht mit Information verschwenden

Team-Meetings bestehen zum überwiegenden Teil aus Information.

Die Chefin erzählt, was es Neues „von oben“ gibt. Die Kollegen berichten nacheinander von ihren Fachgebieten.

Selbst in Regelterminen mit Dienstleistern, Kunden oder Lieferanten bringt man sich zunächst auf den aktuellen Stand.

Je nach Teamgröße kann allein der Infoblock eine Stunde und länger dauern. Effektiv genutzt ist diese Zeit nicht.

Könnte man die Informationen nicht einfach schriftlich übermitteln? In einer geteilten Arbeitsumgebung oder sogar per E-Mail, wenn nötig. So liest jeder nur die jeweils interessanten Dinge zur passenden Zeit.

Die Verschwendung von Arbeitszeit ist aber noch das kleine Problem. Im schlimmsten Fall kommen die Informationen zu spät. Am Mittwoch hätte ich es wissen müssen, der Kollege hat aber bis zum Freitagstermin gewartet. Dumm gelaufen.

Folgende Vorgehensweise halte ich für besser:

  1. Informationen werden sofort übermittelt. Heute muss man nicht mehr für jede Sache eine E-Mail senden. Mit Tools wie Slack, MS-Teams, Google-Docs oder geteilten Notizbüchern geht das unkompliziert und ohne zu nerven.
  2. In Terminen wird nur noch diskutiert (nicht informiert). Wir können die Zeit nutzen, um unsere Arbeit gemeinsam besser zu machen, gemeinsam kreativ zu sein und jeden Einzelnen einzubeziehen.
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Die Magie des „AWE”

AWE ist ein Akronym. Es ist auch eine Taktik, eine Frage und es kann den Unterschied machen. Den Unterschied zwischen: “Das Gespräch war ok” und “Ich habe mich wirklich verstanden gefühlt”.

AWE steht für:

And What Else (Und was noch)?

Und was noch (AWE) fragen wir, weil wir den Dingen wirklich auf den Grund gehen wollen. Weil wir ehrlich interessiert sind und nicht nur schnell zum Ende kommen möchten.

Für Michael Bungay Stanier gibt es 3 Gründe, warum die AWE-Frage den Unterschied ausmacht.

1. Sie eröffnet mehr Optionen
Wenn wir uns mit der ersten Antwort zufriedengeben, dann kommt in diesem Gespräch auch nur diese erste Sache auf den Tisch. Wenn wir Situationen aber gut analysieren und dann auch Entscheidungen treffen wollen, dann brauchen wir drei bis fünf Optionen.

2. Sie zügelt uns
Allzu gern verfallen wir in die Ratgeberrolle. Wir hören ein Problem und haben sofort das Rezept parat. Das ist es aber nicht, was unsere Gesprächspartnerin will. Sie möchte die Lösung selbst finden und das geht besser, wenn alle Puzzleteile auf dem Tisch liegen.

3. Sie verschafft uns Zeit
Ein Gespräch gut zu steuern ist schwierig. Manchmal benötigen wir einfach etwas mehr Zeit, um die richtige Richtung zu finden, in die wir jetzt gehen wollen. Die Frage richtet keinen Schaden an und sollte lieber einmal zu viel als zu wenig gestellt werden.

Es kostet zunächst Überwindung, diese Frage zu stellen. Sie ist jedoch eine nützliche Angewohnheit und die Mühe wert ist. Wir werden dadurch zu einem neugierigerem Gesprächspartner.

Die Folge sind bessere Gespräche.

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Probleme abgeben wollen

Wenn wir nicht weiter kommen bei unserer Suche nach Problemlösungen, dann sind wir manchmal versucht, das Problem abzugeben.

Wir können es nicht, ein anderer soll es machen.

Das wird meistens scheitern. Die Lösung einer anderen Person muss nämlich nicht in unserem Sinne sein. Wenn wir etwas abgeben, dann verlieren wir unsere Chance zu gestallten. Außerdem kochen die anderen auch nur mit Wasser.

Besser als Abnehmer für unsere Probleme zu suchen ist es, Verbündete zu suchen.

Gemeinsam können wir das Problem einkreisen und besser analysieren. Durch Synergien wird unsere Lösung stärker. Wir können mehr Fürsprecher erreichen und Budgets bündeln.

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Auf diesem Niveau entscheidet das Wie

Schon öfter habe hier geschrieben, dass wir uns stärker auf das Wie fokussieren sollten, statt immer ein besonders cleveres Was zu suchen (hier zum Beispiel).

Wir suchen die eine perfekte Idee, auf die noch niemand gekommen ist und die uns nun die Beförderung einbringt. Die eine Nische, in der wir allein sind und die sich als Goldgrube herausstellt. Die eine Strategie, mit der wir allen anderen weit voraus sind.

Immer möglichst ohne uns anzustrengen – eine Sackgasse

Wenn wir uns stattdessen auf das Wie konzentrieren, dann machen wir unsere Arbeit besser. Wir gehen die Extrameile, stehen früher auf, geben mehr von uns selbst. Das ist aus meiner Sicht der Weg zum Erfolg.

Tomas Tuchel (Fußball Profitrainer u.a. bei Mainz 05 und Borussia Dortmund) beschreibt hier einen ähnlichen Sachverhalt:

Thomas Tuchel – Der Ausbruch aus den Routinen  (startet bei 18:43, bis 22:18 ansehen)

Das Trainerteam, so Tuchel, würde das Was bestimmen. Die Spieler seien allerdings für das Wie verantwortlich. Und auf diesem Niveau (Fußball Bundesliga) wäre das Wie der entscheidende Punkt. Das Was wäre nur Unterstützung.

“Auf diesem Niveau“ – das bedeutet starke, zahlreiche Konkurrenz, die jede Schwäche ausnutzt und sofort zur Stelle ist.

So ist es auch im heutigen Geschäftsleben. Es gibt keine unentdeckten Nischen mehr, wo aber das Geld auf der Straße liegt. Und es gibt in professionellen Unternehmen auch keine einfachen Antworten auf komplexe Probleme. Die Mitbewerber sind auch smart und haben Ideen.

Kunden, Unternehmensleitungen und Chefs entscheiden über das Was. Wir können dem folgen oder nicht. Über unseren Erfolg als Marketer, Leader und Change-Manager entscheidet aber unser Wie.

Wir machen bessere Dinge, indem wir die Dinge besser machen.

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