Enrollment

Cut out LinkedIn

Ist Recruiting ohne soziale Netzwerke überhaupt noch vorstellbar? Wir teilen jede Stellenanzeige des eigenen Unternehmens und hoffen dadurch mehr Sichtbarkeit zu erhalten.

Wahrscheinlich funktioniert das sogar. Kurzfristig.

Aber langfristig, so glaube ich, ist das kein guter Deal. Langfristig wird die organische Reichweite mehr und mehr verschwinden. Anzeigen zu schalten wird unumgänglich und die Preise steigen.

LinkedIn verändert unsere Kultur. Geschäftliches Networking wird zum normalen Bestandteil unseres Privatlebens. Andere Kanäle werden an Bedeutung verlieren. Warum umständlich suchen, wenn ich alles Angebote dort bekomme, wo ich sowieso täglich Zeit verbringe?

Mitarbeiter teilen die Anzeigen mit guter Absicht, doch eigentlich geben sie Daten preis. Solange du Social-Media nicht bezahlst, bist du nicht der Kunde, du bist das Produkt. Jeder, der eine bestimmte Stellenanzeige teilt, likt oder nur ansieht, macht sich selbst und seine Kontakte damit zur Zielgruppe. Bezahlte Anzeigen der Konkurrenz werden nicht lange auf sich warten lassen.

Für die Unternehmen ist dies eine Teufelsspirale. Der Kanal wird immer wichtiger und der Preis immer höher.

Was kann man tun? „Cut out the middleman“ ist eine bekannte Geschäftsstrategie, aber sie wird immer schwieriger, desto enger die Beziehung unserer Zielgruppe mit dem Mittelsmann ist.

Wir sollten LinkedIn übergehen und unser eigenes soziales Netzwerk für Interessierte aufbauen. Softwarelösungen für Unternehmen lassen sich mittlerweile finden (z.B. tribe.so oder MS Yammer – sicher gibt es noch mehr). Dort sollten wir unserer spezifischen Zielgruppe echten Wert bieten: Events, Projekte, Diskussionen mit oberen Führungskräften, Experten, Auszubildenden…
Kein Spam und kein BlaBla.

Stellenanzeigen posten wir dann nur noch dort, in einer Community, die ehrlich an uns und unserer Branche interessiert ist. Wenn diese Leute die Angebote dann extern verbreiten, ist es ok – eine echte Empfehlung von einem Freund.

Wir selbst posten extern nur noch einen Link und Call to Action: „Kommt in unsere Community“.

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Der Archimedische Punkt

Eine der wertvollsten Erkenntnisse aus Seth Godins Buch „Free Prize Inside“ besteht darin, dass es bei einer Entscheidung über die Durchführung eines Projektes nicht auf die Güte der Idee ankommt.

Die Idee kann herausragend sein und sie wird trotzdem nicht umgesetzt. Sie kann mittelmäßig sein und das Projekt wird gestartet.

Archimedes hat gesagt, er benötige nur einen einzigen festen Punkt und einen Hebel, der lang genug ist, um die Welt aus den Angeln zu heben.

Solange wir unsere Idee nicht völlig allein umsetzen können, brauchen wir Unterstützer. Dieses Team ist unser Hebel. Ob uns diese Menschen jedoch helfen, hängt laut Seth von der Stabilität des Hebelpunktes ab. Wie bei Archimedes hat dieser Punkt also eine zentrale Rolle und wird oft vernachlässigt.

Ohne einen stabilen Punkt wird uns niemand helfen, einen Hebel anzusetzen, egal wie gut unsere Idee ist. Die wichtigste Aufgabe des Marketings ist es also nicht, die Idee zu bewerben, sondern den Hebelpunkt zu festigen.

Wie geht das?

Auch in „Die Höhle der Löwen“ ist zu beobachten, dass es für die Investoren meist nicht um die reine Idee geht. Sie stellen sich im Grunde 3 Fragen. Wenn diese Fragen überzeugend bejaht werden können, steht der Unterstützung nichts im Wege.

Hier sind die Fragen:

Ist das Problem überhaupt wichtig?
Ist es möglich, das Problem zu lösen?
Bist DU die richtige Person, um das Problem zu lösen?

Wenn wir durch gutes Marketing (z. B. Zielgruppendefinition, Spannungsaufbau und Vertrauensbildung) dafür gesorgt haben, dass diese Fragen sicher bestätigt werden und unser Hebelpunkt entsprechend stabil ist, dann darf die Idee auch unvollständig und unausgereift sein.

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Was brauchen wir zum Lernen

Spontan denken die meisten: Informationen.

Diese Zeiten sind vorbei. Informationen (und Wissen) sind nicht mehr knapp. Es gibt Wikipedia, Youtube, Udemy, Coursera, hunderttausende Blogs und für manche ist sogar Facebook eine sinnvolle Quelle.

Was also sonst?

  1. Enrollment
    Wir müssen uns freiwillig aus eigener Motivation verändern wollen. Denn Lernen ist Veränderung. Das ist die wichtigste Voraussetzung und das Fehlen von Enrollment ist der bei Weitem häufigste Grund, warum Lernen scheitert.
  2. Führung
    Hier ist nicht die Person gemeint, die die Lektionen durchführt. Es kann die gleiche Person sein, muss aber nicht. Theoretisch sind Dozenten austauschbar. Es geht um die Person, die inspiriert, moderiert, unterstützt und verbindet.
  3. Ein Projekt
    Wir Lernen nicht durch Lesen, zuhören oder beobachten. Wir lernen durch tun. Um effektiv zu lernen, brauchen wir also zwingend die Möglichkeit (und Verpflichtung), es selbst auszuprobieren.
  4. Gefährten
    Veränderung geht meist nicht allein. Egal ob man Weltmeister im Fußball wird, Olympiasieger im Marathon, oder ob man im Job etwas bewegen möchte. Man braucht andere Menschen. Sie geben Feedback, unterstützen, ziehen und drücken. Umso verbundener und großzügiger die Gruppe ist, desto besser.
  5. Eine Plattform
    Lernen bzw. die damit verbundene Transformation ist ein Prozess. Wenn wir diesen effektiv und proaktiv gestallten wollen, dann benötigen wir eine Plattform. Diese dient dazu, die Gefährten zu verbinden, die Führung auszuüben, Projekte zu liefern und Enrollment zu gewährleisten.
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Wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht

Noch eine lokale Sonderlocke? Wir brauchen doch Standards.

Ich glaube nicht. Unternehmensweite Mammutprojekte scheinen in Summe zwar effizienter, am Ende fehlt aber oft die Effektivität.

Sie sind komplex, träge, langwierig und letztlich für keinen so richtig passend. Für alle passt es halbwegs – ein Kompromiss eben. Dafür ist dann aber auch eine zentrale Stelle verantwortlich und der kann man die Schuld geben.

Kleine lokale Lösungen sind natürlich unterschiedlich – das eigene Süppchen eben. Aber ist es nicht viel toller, gegenseitig spannende Rezepte auszutauschen, als sich nur gemeinsam über die Standardbrühe aus der Großküche zu beschweren?

Sonderlösungen stehen miteinander im Wettbewerb – sie ermöglichen Lernen und Wachsen. Außerdem sind sie flexibel, schneller verfügbar und für die eigenen individuellen Bedürfnisse entwickelt.

Das Beste daran ist aber: Wer sein eigenes kleines Projekt verwirklicht, ist überzeugt. Wer die Konzernorder umsetzt, der muss. Das ist Enrollment statt Rollout.

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Einfach einen Preis verleihen

Internes Marketing für Change-Projekte oder sonstige Innovation ist oft ziemlich schwer, aber wichtig.

Für Veränderungen sollten wir Enrollment schaffen, statt sie einfach auszurollen.

Doch wie bewegt man interne Kunden zum Mitmachen?

Eine Möglichkeit ist Positionierung. Die Veränderung sollte spannend und begehrt sein. Sie sollte Status erzeugen.

Warum erfinden wir nicht einfach einen Award?

Die beste Abteilung (im Sinne unseres Change-Projektes) bekommt den Peis. Die Geschäftsführerin darf ihn überreichen, die Gewinner dürfen vor allen ihr Erfolgsrezept präsentieren.

Durch diese Empfehlung kommen auch andere auf uns (die helfenden Change-Manager) zu. Der Wandel wird vorangetrieben und die internen Early-Adopters bekommen die Ehre, die ihnen gebührt.

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Wie wir der Basis helfen

Die Rollen in Projekt-Rollouts kann man mit Vertriebsorganisationen vergleichen.

Ebene 4: Ganz oben sitzt das Management. Sie wollen die Veränderung (verkaufen) und geben den Auftrag.

Ebene 3: Darunter arbeitet das Projektteam aus Marketing, Beratern und Governance-Einheiten. Hier kann es mehrere Unter-Ebenen geben, dies sind aber die Anzugträger, die die Prozesse vorgeben, überwachen und unterstützen.

Ebene 2: Das sind die Leute mit dem härtesten Job. Sie müssen Strategien, die sie nicht selbst entwickelt haben, an zumeist skeptische Kunden verkaufen. Es sind die Vertriebsteams oder die Botschafter, die die Veränderungen in ihren eigenen Einheiten einführen.

Ebene 1: Hier finden sich nun die Kunden oder Kollegen, die sich den Neuerungen stellen und Veränderungen umsetzen sollen. Sie wissen, dass sie dafür bezahlen, indem sie Risiken eingehen und Unannehmlichkeiten ertragen müssen.

Wie bei guten Vertriebsorganisationen kommt es auch in Projekten auf das richtige Marketing an.

In schlechten Projektteams kümmert sich Ebene 3 meist darum, Ebene 2 beim Reporting zu unterstützen und Methodenkompetenz zu vermitteln. Das ist zwar nicht unwichtig, deutlich mehr Hilfe bräuchte die Basis aber an anderer Stelle.

In guten Projektteams kümmert sich Ebene 3 darum, zwischen Ebene 4 und Ebene 2 zu vermitteln, um einen überzeugenden Nutzen für Ebene 1 zu kommunizieren. Die Marketer versorgen ihr Vertriebsteam mit guten Storys und anderen Maßnahmen, die Spannung erzeugen und Vertrauen schaffen.

So erzeugen sie Enrollment.

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Community Marketing

Wie baut man eine Community auf? Mit dieser Frage hat sich Marco Schiess auseinandergesetzt und dazu 7 Marketing Expertinnen und Experten befragt. Die Antworten hat er in diesem lesenswerten Artikel aufbereitet:
Marco fragt nach #3 Wie baue ich eine Online-Community auf? | Marco Schiess auf LinkedIn

Sein Fazit: Empathie, Engagement und Netzwerken sind die Eckpunkte einer guten Community-Marketing-Strategie. Darüber hinaus bieten die einzelnen Meinungen aber differenzierte Blickwinkel von Profis und einige interessante Gedanken (must read!).

Bevor wir allerdings nach dem “Wie” fragen, müssen wir das „Warum“ klären.

Für wen ist das gut? Wozu ist es gut?

Aus meiner Sicht besteht die Community nicht aus potenziellen Kunden. Es sind Partner, mit denen wir gemeinsam ein Ziel voranbringen. Wir sind nun keine Einzelkämpfer mehr, sondern haben Verbündete. Wir vermarkten nicht an die Community, sondern mit der Community.

Hier hatte ich mich auch an anderer Stelle damit beschäftigt:
Wie du mit Community Marketing endlich Verbündete findest | RegionalDigital

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O Captain, mein Captain

“Der Club der toten Dichter” ist einer meiner Lieblingsfilme, denn neben Tragik und Komik enthält er auch viele Lektionen fürs Leben.

Mr. Keating lehrt seine Klasse zum Beispiel: 

Gegen den Strom zu schwimmen,  

den Tag zu nutzen,  

einen eigenen Vers zu finden (denn Worte und Gedanken können die Welt verändern), 

sich um eine eigene Perspektive zu bemühen.

Am wichtigsten finde ich jedoch die Notwendigkeit der Inspiration und damit die Person von Keating selbst.

Wir brauchen Leader, Lehrer, Mentoren und Idole. Nicht um Ihnen blind zu folgen, sondern um von ihnen zu lernen. Von ihnen wollen wir lernen, weil sie uns überzeugt haben (Enrollment) und darum fällt es uns auch leichter.

O Captain, mein Captain, ist also kein Ausdruck der Unterwürfigkeit, sondern der Dankbarkeit und des Vertrauens.

Wir sollten uns bemühen, solche Menschen zu finden. Die Klasse im Film hatte Glück, dass Mr. Keating ihr Lehrer wurde. Wir allerdings können proaktiv an die Aufgabe gehen.

Wir können Bücher und Blogs lesen, Podcasts hören, Videos mit Vorträgen ansehen und an Seminaren teilnehmen. Persönlich treffen müssen wir die Person nicht mehr unbedingt.

Seinen Captain zu finden ist heute einfacher als je zuvor. Nutzen wir diese Chance.

Mein “Captain” ist übrigens Seth Godin. Etwas mehr über ihn, habe ich hier auf Quora geschrieben – ich denke meine Begeisterung kommt reichlich zum Ausdruck.

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Das gute Virus

Viren haben keine besonders große Lobby. Erst recht nicht in diesem Jahr. 

Es gibt aber eines, das sollte man unbedingt verbreiten. Es ist nämlich gut für den Übertragenden und für den Empfänger. 

Das hier ist eine Buchempfehlung. 

Seth Godins zweiter Bestseller “Unleashing the ideavirus” stammt aus dem Jahr 2000 und ist aktueller denn je. 

Es handelt davon, wie man einen “Ideenvirus” erschafft und verbreitet. 

Nachhaltiges Marketing setzt nämlich nicht auf Commodity-Produkte und Werbe-Spam, sondern auf besondere Leistungen für besondere Kunden, verbunden mit ehrlichem, wertschöpfenden Marketingmaßnahmen. 

Das Buch beantwortet die folgenden Fragen: 

  1. Warum ist es töricht, ein neues Geschäft mit Millionen von Werbe-Dollars starten zu wollen? 
  1. Sind die Marktführer in allen Industrien heute angreifbarer durch Disruption, als jemals zuvor? 
  1. Sollte der Markt erst mit der günstigsten Produktversion getestet werden? 
  1.  Was ist der wichtigste Vermögenswert, den Unternehmen erschaffen können – und welche einfache Sache kann ihn vernichten? 
  1. Jede Werbeanzeige muss eine von zwei Bedingungen erfüllen. Warum erfüllen die meisten Anzeigen keine davon? 
  1. Welche fundamentalen Veränderungen bedeutet das Internet für unser Marketing? 
  1. Wie kann jedes Unternehmen (klein oder groß) das Ideenvirus für seinen Marketingerfolg nutzen? 

Hier kann man es auch kostenlos herunterladen: 

Unleashing The Ideavirus by Seth Godin | on seths.blog 

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Fragen vs. Bitten

Manchmal trauen wir uns nicht zu fragen, weil wir nicht bitten wollen. Wir denken es könnte nach betteln klingen.  

Das trifft vor allem dann zu, wenn uns ein “Ja” nützen würde. Finanziell oder anderweitig. Fragen, bitten und betteln sind aber unterschiedlich. 

Fragen ist neutral. Der Antwortende soll frei entscheiden. 

Bitten ist präferenziell. Wir wollen, dass sich der Antwortende in unserem Sinne entscheidet. 

Betteln ist auch Bitten aber verzweifelt. 

Dieser Unterschied ist uns leider oft nicht bewusst. Aus Scham, lassen wir es dann ganz und vermeiden die Frage. Wer fragt, der ist verletzlich. 

Eine Frage ist aber großzügig, denn sie erschafft eine Möglichkeit. Sie bedeutet Wertschätzung, weil wir die andere Person sehen. Das schafft Vertrauen. Sich verletzlich zu zeigen (das Visier hoch zu klappen), ist die Voraussetzung dafür.  

Fragen geht so: 

Möchtest du meine Spendenaktion unterstützen? (Wenn nicht, werden wir den Straßenkindern trotzdem helfen.) 

Möchtest du unser Musikprojekt mitfinanzieren? (Egal wie du dich entscheidest – wir veröffentlichen sowieso alles kostenlos.) 

Es hat sich herausgestellt, dass mehr Menschen teilhaben, und verbunden sein wollen als wir in unserer Furcht annehmen. Amanda Palmer zeigt das in ihrem TED-Talk sehr eindrucksvoll: 

The art of asking | Amanda Palmer 

Wir dürfen es also viel öfter versuchen und einfach fragen.

Bitten ist grundsätzlich auch okay. Nur muss Vertrauen dafür schon existieren und wird tendenziell abgebaut.

Bitten geht so:

Bitte gib mir …, dann gebe ich dir auch… (Ich würde mich dadurch wirklich besser fühlen.)

Hier sollten wir also besser nicht übertreiben.

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Wunsch, Hoffnung, Erwartung

Gewöhnlich werden diese drei positiv gesehen. Man soll Wünsche und Hoffnung haben, so wie man Entgegenkommen und Kooperation erwarten soll. Das ist schließlich optimistisch, oder? 

Eigentlich ist es egoistisch. 

Das sind nämlich alles Dinge, die ICH will, die aber ANDERE erfüllen sollen. 

Besser ist es, seine Gedanken und seine Taten an dem auszurichten, was man selbst beeinflussen kann, ohne von anderen etwas zu wollen. Man sollte nichts tun, nur weil man sich eine bestimmte Reaktion wünscht, darauf hofft oder sie gar erwartet.

Wenn man etwas tut, dann nur weil man diese Tat selbst als richtig erachtet. 

Wenn andere dann das Gleiche wollen, werden sie sich anstecken und inspirieren lassen – vielleicht sogar folgen (Enrollment). Wenn nicht, egal. Immerhin hat man für sich selbst gehandelt und muss nichts bereuen. 

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Kinder können sich alles erlauben

Wir wissen, dass wir ihnen mit Macht unseren Willen weder aufzwingen können, noch das wir es wollten.

Egal wie unverschämt und undankbar sie sich auch verhalten, wir reichen ihnen immer wieder die Hand.

Nur auf diese Art erlangt man Enrollment anstatt von Autorität. Manchmal ist es aber nicht nur einfach schwer, manchmal führt einen das an seine Grenzen.

Zu führen ohne Macht auszuüben und ohne aufzugeben ist eine der größten Herausforderungen des Lebens.

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Wofür stehst du?

In diesem Vortrag bei Greator erklärt Jörg Mosler, dass man als Unternehmen für etwas stehen sollte, um Mitarbeiter anzuziehen. [Wofür stehst du? So gewinnst du den Mut, deine Überzeugung zu kommunizieren // Jörg Mosler]

Aber dies gilt nicht nur für Unternehmer. Jeder der andere begeistern, mitnehmen, überzeugen möchte, braucht Emotionen.

Es genügt also nicht, sich immer im sicheren Mittelfeld aufzuhalten und mal hierhin, mal dorthin mit der Mehrheit zu treiben. Wer Enrollment möchte, muss sich klar positionieren und diese Position emotional kommunizieren.

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Bildung vs. Lernen

Diese beiden werden oft synonym verwendet doch sie sind verschieden. 

Bildung ist verpflichtend, Lernen ist freiwillig. 

Bildung ist gesteuert, Lernen ist selbstbestimmt. 

Man bildet sich um gut in Tests abzuschneiden, man lernt, weil man es wissen will. 

In diesem Podcast geht Seth Godin der Sache etwas genauer auf den Grund. Die Ganze Folge ist interessant aber dieses Thema wird konkret im Q&A-Teil ab 17:41 besprochen): [Akimbo-Podcast – Organized learning]

Aus der Folge stammt auch ein witzig/tragisches Beispiel, das aufzeigt wie schädlich es ist, dass unsere Kultur sich nahezu ausschließlich auf Bildung fokussiert: 

An einer Elite-Universität fanden die Lehrangebote, Corona-bedingt, über Zoom statt. So auch ein Spanisch-Kurs. Die Dozentin nutzte Breakout-Rooms und teilte die Klasse in kleinere Gruppen, sodass jeder nun öfter sprechen konnte. 

Doch was taten die Elite-Studenten, aus gutem Hause, mit hervorragenden Noten und beeindruckenden Lebensläufen, mit ihrer unverschämt teuren Studienzeit?

Als die Lehrerin aus der Leitung war, unterhielten sie sich in Ihrer Muttersprache. Sie verschenkten eine hervorragende Möglichkeit zu lernen, weil sie es eigentlich als Bildung empfanden, die sie für andere anhäufen sollen. 

Die Dozentin ließ die Zügel locker und schon fanden die Studenten einen Weg, die Pflichten zu umgehen. 

Wenn ein Kind jedoch Fahrrad fahren will, dann lernt es das. Dazu ist kein Test notwendig.

Damit Bildung erfolgreich ist, bedarf es Autorität. Lernen erfordert Enrollment.   

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Leading by example

Autorität hat nicht jeder und oft will man die auch gar nicht. Allerdings ist uns das manchmal nicht bewusst.

„Wenn die doch einfach mal auf mich hören würden…“

Wir erziehen unsere Kinder ohne Drohungen oder Strafen und wir führen unsere Teams ohne Machtdemonstrationen und Basta. 

Wir soll da jemals Autorität entstehen? 

“Autorität ausüben” ist das Gegenteil von “Enrollment suchen”. 

Autorität resultiert aus Angst. Enrollment ist Ausdruck von Wertschätzung

Der Autoritäre sagt: ”Folge mir!” Und er erwartet, dass der andere das auch macht. 

Wer allerdings andere durch sein eigenes Vorbild beeindruckt, der fordert gar nichts. Er wartet bis jemand fragt: “Kann ich dir folgen?” In diesem Moment entsteht Enrollment. 

Das ist natürlich weitaus schwieriger als einfach seine vorhandene Machtposition zu nutzen – bei der Kindererziehung und im Job. 

Es lohnt sich aber. 

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Race to the bottom

Vielfach funktioniert unsere Wirtschaft so: 

Wenn du etwas verkaufen willst: Schalte Werbung, sei laut. 

Wenn du in Organisationen etwas ändern willst: Überzeuge mit Zahlen, Daten, Fakten und durch die Macht des Vorstands, der hinter dir steht. 

Mach durchschnittliche Dinge für durchschnittliche Leute – probiere bloß nichts Neues, es könnte schief gehen. 

Nutze austauschbare Standardmaterialien und Standardmitarbeiter. 

Massenproduktion (Produkte oder Dienstleistungen) sind effizient, effizient ist billig und billig ist gut. 

Nicht mehr.  

Die Zeiten von Henry Ford sind vorbei. 

Standard und Effizienz kann heute jeder. Spezial-Know-How ist immer noch wichtig und notwendig, aber nicht mehr knapp. Es ist die Grundlage. 

Das Rennen Richtung billig ist ein “race to the botom” und dieses Rennen möchte niemand wirklich gewinnen. 

Heute ist es wichtig interessante Probleme lösen zu können – mit Großzügigkeit, Empathie, Teamwork und Enrollment

Teams sollten nicht vor allem homogen und damit effizient sein, sondern heterogen. Damit können sie nämlich effektiv diese Art von Nicht-Standard-Problemen lösen.   

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Die Chance des internen Marktes

In großen Unternehmen gibt es einen regen internen Leistungsaustausch. Die Vergütung erfolgt über Verrechnungspreise oder Prozesskostenpauschalen.  

Oft wird versucht eine Marktgerechte Verrechnung zu gewährleisten, aber warum schafft man keinen echten Markt? Mit tatsächlicher Konkurrenz – z.B. zwischen administrativen Abteilungen verschiedener Standorte. Wer das Beste Angebot macht erhält den Auftrag.  

Denn tatsächlich funktioniert die Geschäftswelt außerhalb des Konzernes heute anders als vor 20 Jahren.  

Die Alten Geschäftswege: Produktion-Verkauf-Kauf-Besitz-Entsorgung verlieren an Bedeutung. Mesh-Businesses und Handelsplattformen prägen das Bild

Als “Mesh-Businesses“ bezeichnet Lisa Gansky Unternehmen, die sich auf das Teilen spezialisiert haben. Es sind Sharing-Plattformen wie AirBnB, Netfilx oder Zipcar. 

Sie profitieren, laut Gansky, vom allgemeinen Misstrauen gegenüber etablierten Marken, von einer immer besseren Dateninfrastruktur und von der immer größeren Nachfrage nach ökologischen Produkten. 

Wie würden solche Plattformen innerhalb von (großen) Unternehmen aussehen? 

Könnte man konzernweit Arbeitskräfte teilen? Oder Lagerraum, Transport-, und Produktionsmittel? 

Und was wäre mit unteilbaren Leistungen? Auch hier wird unsere heutige Konsumgesellschaft von interaktiven Plattformen dominiert, die jedem jederzeit zugänglich sind – als Käufer und Verkäufer. 

Wie sähe ein internes Amazon aus, ein internes Ebay oder MyHammer? 

Welche Chancen würden moderne interne Marktmechanismen für die Prozessqualität und für die Kosten erschließen? 

Jede Kostenstelle sollte die Möglichkeit bekommen, ihre Leistungen konzernweit anzubieten und damit auch die Herausforderung, sich dem Wettbewerb zu stellen.

Vor dieser Erfahrung könnte die gesamte Organisation nicht nur finanziell profitieren. Auch die Kultur könnte sich positiv verändern.

Voraussetzung wäre allerdings ein liberaler interner Markt, anstelle einer sozialistischen Verrechnung per Gießkanne. 

(Siehe auch: Rollout vs. Enrollment)

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Rollout vs. Enrollment

Veränderungen und Wandel passieren auf unterschiedliche Weise. 

Auf einem freien Markt macht man ein Angebot das besser ist. “Besser” ist subjektiv. Es ist also besser für einige (nicht für alle), und zwar speziell für die Menschen, denen das wichtig ist. 

Wenn wir es gut machen, z.B. mit gutem Marketing, erzeugen wir “Enrollment”. Einige, wenige Menschen folgen uns freiwillig. Sie sind überzeugt, dass das was wir anbieten das Richtige für sie ist. Sobald sie erfolgreich sind macht ihre Entscheidung die Runde und andere schließen sich an. Enrollment müssen wir uns verdienen.

In großen Unternehmen, in Monopolen oder durch gesetzlichen Zwang werden Veränderungen ausgerollt (Rollout). 

Man hat hier keine Wahl. Der Anbieter schert sich nicht darum für wen das interessant ist, sondern jeder muss es jetzt so machen. Wer mit der neuen Lösung nicht zurechtkommt wird kritisiert und soll sich mehr anstrengen. Er wird sich etwas kreatives einfallen lassen um dies umgehen.

Diese Form der Kreativität stiftet keinen Wert und deshalb hat der freie Markt bisher immer gegen den Zwang obsiegt. 

Enrollment mag zu Beginn schwerer zu erlangen sein, aber es geht einher mit sofortiger Akzeptanz. Denn von einem Kunden mit freiem Willen wird nur umgesetzt was funktioniert und Wert schafft.  

Einen Rollout kann man einfach mit Macht durchsetzen. Allerdings dauert es lange bis sich jeder mit den neuen Gegebenheiten arrangiert hat. Auch die Qualität lässt oft zu wünschen übrig, da die Lösung entweder nicht gut genug ist, oder für den Anwender nutzlos. Und auch das Herz der Menschen gewinnt man auf diese Weise nicht. 

Innerhalb von Unternehmen und selbst bei Gesetzen brauchen wir mehr Enrollment und weniger verordnete Rollouts. 

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Enrollment

“Enrollment” ist eines der wichtigsten Konzepte in den Bereichen Marketing, Change-Management und Unternehmertum.  

Es ist der Schlüssel um Wandel wirklich möglich zu machen. Enrollment ist es was Menschen veranlasst uns zu folgen und was sie wirklich verändert. 

“Überzeugen” ist mir zu nah an “überreden”. Es ist egoistisch und manipulativ. Am Ende dieses Prozesses macht die Person was wir wollen. Vielleicht tut sie es für uns, vielleicht auch auf der Basis von Fakten – ob sie wirklich daran glaubt bleibt aber unklar.  

Enrollment jedoch, kommt aus dem Herzen. Der Andere will es aus eigenem Antrieb und weiß, dass es in seinem persönlichen Interesse ist, diesen neuen Weg zu gehen. 

Manager überzeugen, oft mit Macht und Autorität. 

Leader dagegen erschaffen Enrollment, durch Empathie, Spannung und Vertrauen.  

Leider habe ich (noch) keine adäquate deutsche Übersetzung dafür gefunden. 

“To enroll” könnte man mit verbünden, verbrüdern verpflichten, bekehren, mitnehmen übersetzen – zufrieden bin ich damit noch nicht. 

Enrollment sollte jedenfalls das Ziel all unseres Strebes in Bezug auf andere Menschen sein.

Wenn wir das erzeugen können, dann haben wir eine Verbindung geschaffen, die stärker ist als alles andere, denn sie ist ehrlich, selbstbestimmt, großzügig, bedingungslos.

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Gemeinsame Überzeugung finden statt andere überreden

Ob im Marketing, in wichtigen Gesprächen oder in der Familie. Wir wollen niemanden ausnutzen, sondern gemeinsam in die gleiche Richtung gehen.

Wie geht das?

  1. Empathie schenken- zuhören und den Anderen verstehen (sehen)
  2. Spannung schaffen – Geschichten erzählen (Storytelling), ein Versprechen geben und die Stille aushalten
  3. Liefern – das Versprechen halten und Vertrauen schaffen (auftauchen, die wichtige Arbeit machen)
  4. Beziehung pflegen – gemeinsame Überzeugung finden (durch Führung und Kultur)

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