Wertschätzung

Doppelter Dank

In ihrem Buch „Recalculating reiht Lindsey Pollak einen Karrieretipp an den nächsten. Besonders spannend fand ich die folgende Idee:

Auf Empfehlungen, Feedback oder Coaching reagieren wir normalerweise mit einem Danke.
Das ist höflich und wird daher selbstverständlich erwartet. Einen besonderen Eindruck machen wir nicht mit unserem Dank.

Anders sieht es aus, wenn wir die Ratschläge tatsächlich umsetzen und danach erneut auf die hilfreiche Person (ein Lehrer, unsere Mutter, eine Kollegin) zurückkommen. Wir bedanken uns ein zweites Mal, berichten von unseren Fortschritten und davon, wie der Rat beeinflusst hat.

Diese zweite Dankbarkeitsbekundung wird unserer Mentorin den Tag versüßen. Damit drücken wir eine besondere Wertschätzung aus. Wir gehen die Extrameile, denn das wurde nicht von uns verlangt. Niemand hätte erwartet, dass wir erneut auf die Hilfe zu sprechen kommen.

Diese Erfahrung wird die andere Person aber doppelt helfen. Erstens zeigt sich einmal mehr, dass ihre Ratschläge funktionieren. Es ist sogar durch die Praxis belegt. Zweitens hat es sich gelohnt, jemand anderen (uns) zu unterstützen und war daher die richtige Entscheidung.

Dankbarkeit ist eine Tugend, die nicht nur im ersten Moment angebracht ist. Über die formelle Höflichkeit hinaus macht sie einen riesigen Unterschied.

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Video-Meetings besser machen

Während viele noch angestrengt darüber nachdenken, ob wir die Kamera überhaupt anmachen sollen, beschäftigen sich andere schon mit der Optimierung.

Wie können wir beim Gegenüber für ein möglichst natürliches Gesprächserlebnis sorgen?
Wie können wir ein möglichst angenehmes Erscheinungsbild abgeben?
Wir können wir mit dem anderen echten Blickkontakt aufnehmen?

Dazu brauchen wir:

  1. Die entsprechende Einstellung. Gut zu sehen und hören zu sein, sind keine Nebensächlichkeiten. Es zeugt von Respekt und Wertschätzung dem Gesprächspartner gegenüber. Das Gleiche gilt für die Entscheidung, die Kamera an zu schalten. Die ständige Ausrede mit dem Verweis auf Bandbreite ist nicht mehr zeitgemäß. Videokonferenzen sind mittlerweile Standard und keine Übergangslösung mehr.
  2. Etwas Technik. Hier gibt es eine Anleitung und auch ein Beispiel-Set-up, das zeigt, dass sich der überschaubare Aufwand lohnt: Fixing Zoom calls: Looking better and feeling better
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Mehr Status durch Wertschätzung

Status ist eines der wichtigsten Geschenke, welches wir Kunden, Mitarbeitern und sonstigen Zielgruppen machen können. Geschenk deshalb, weil Status nicht immer mit exklusiven Materialien und Privilegien zusammenhängt.

Status kann günstig und einfach sein. Er entsteht nämlich aus Wertschätzung.

Wertschätzung zeigt sich durch Freundlichkeit, entgegengebrachtes Vertrauen und auch durch Respekt vor dem Individuum. Sie kann durch Lob und Anerkennung ausgedrückt werden, aber auch schlicht dadurch, dass sich die Chefin die Namen ihrer Mitarbeiter merkt.

Ein höherer Status hat zwei wichtige Effekte:

  1. Der Status-Unterschied zu Außenstehenden steigt. “Ich bin ein stolzes Mitglied dieser Community.”
  2. Der interne Status-Unterschied sinkt. “Ich bin ein gleichwertiges Mitglied dieser Community.”

Der erste Teil führt zu einer stärkeren Bindung an das Team oder die Marke. Der zweite Teil führt zu einer größeren Bereitschaft mitzuwirken und Feedback zu geben.

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Muss es immer auch um Geld gehen?

Hinter der Fassade geht es immer darum. Klar, zunächst suchen wir uns eine ehrbare Mission. Natürlich wollen wir anderen helfen. Und wir sagen es uns solange, bis wir es fast glauben.

Tief in uns ist da aber immer das Verlangen nach Anerkennung.

Und die bemisst man nun mal in Geld.

Es ist extrem schwer, sich dagegen zu wehen. Wir sind so erzogen worden.

Warum? Weil es sich bewährt hat.

Warum machen wir dann nicht unseren Frieden damit?

Wir sind nicht selbstlos und das ist ok. Wir wollen Geld verdienen und dazu haben wir auch jedes Recht.

Jetzt geht es aber um das “Wie”. Was ist der beste Weg?

Alleine ist es aussichtslos, wir brauchen Hilfe. Wenn wir erfolgreich sein wollen, dann müssen wir zuerst andere erfolgreich machen.

Erst müssen wir unserem Kunden alles geben, was wir haben. Nicht selbstlos, sondern weil es nicht anders geht.

Wir Menschen sind Herdentiere. Nur gemeinsam sind wir stark. Wir gewinnen als Team.

Selbstlosigkeit ist daher unnatürlich. Egoismus und Teamgeist gehören zusammen. Wenn es uns um Geld geht, dann profitiert unsere Kundin davon. Ist sie kritisch, dann spornt uns das an.

Das alles ist jedoch kompliziert zu durchschauen und schwer zu bemessen. Geld dagegen ist einfach.

Ja, es sollte auch um Geld gehen.

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Zweifel, Angst und fehlende Wertschätzung

Wenn wir denken, wir hätten es schwer, nur weil wir von Angst und Zweifeln geplagt werden, oder weil uns niemand die verdiente Wertschätzung entgegenbringt, dann sind wir auf dem Holzweg.

Wir fühlen uns nicht erfolgreich, attraktiv oder clever genug und sind deshalb gehemmt?

Natürlich fühlen wir das. Wir sind aber kein Einzelfall, in gewisser Weise geht es sogar jedem so (Sonder).

Auch Berühmtheiten sind keine Ausnahmen.

Die attraktivsten Schauspielerinnen ziehen Schönheitsoperationen in Erwägung. Vermögende Geschäftsleute fürchten um ihren Wohlstand. Und sogar international gefeierte Fußballstars vermissen zuweilen die Wertschätzung von Klubs oder Fans.

Wir sind nichts Besonderes, weil wir diese Probleme haben.

Es macht uns besonders, wie wir damit umgehen.

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Konkrete Dankbarkeit

Danke, der Vortrag war gut! Danke, das Essen hat gut geschmeckt! 

Das ist höflich, aber leider nicht mehr.  

Besser ist es, die Dankbarkeit konkret auszudrücken. 

Mir hat besonders gefallen, dass die Folien so übersichtlich gestaltet waren, und dass Sie mit kurzen Stichworten schnell das Wesentliche erklärt haben. Danke, für den Vortrag, mir ist jetzt echt ein Licht aufgegangen. 

Die Spaghetti waren super, vor allem die Sauce war perfekt abgeschmeckt.  

So, oder so ähnlich, könnte man es auch sagen. Der Adressat kann dadurch erkennen, dass wir nicht einfach eine Floskel von uns geben, sondern unseren Dank wirklich ernst meinen. 

Das ist etwas anstrengender und kostet uns vielleicht sogar Überwindung. Aber auf diese Weise drücken wir echte Wertschätzung aus und geben etwas zurück. 

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Auffallen durch Wertschätzung

Nein, nicht Erfolg durch schleimen. Es geht um ehrliche Würdigung der Leistung von anderen. Bereits im Mai hatte ich geschrieben: “Du kannst nicht gesehen werden, bevor du lernst zu sehen.” 

Aber wie läuft das jetzt praktisch? 

Auch das hatte ich dort eigentlich bereits vorgeschlagen: Die Stärken, Erfolge, Anstrengungen etc., unserer Mitmenschen erkennen und ihnen das widerspiegeln. In vollem Umfang habe ich es aber wohl selbst noch nicht verstanden. Deshalb noch einmal konkreter.

Menschen wollen gesehen werden. 

Was machen wir stattdessen? Wir wollen aller Welt unsere Produkte zeigen. Wir wollen von unseren Erfolgen erzählen, anderen unsere Weisheiten anbieten und präsentieren, was wir für die Welt tun. Die Anderen müssten es nur verstehen und annehmen. 

Dabei vergessen wir, dass alle anderen auch etwas anbieten. Und auch sie wollen das Gleiche – gesehen werden. sie haben gar keine Zeit auf uns zu schauen.

Was wäre, wenn wir den Hebel umlegen und plötzlich die Einzigen sind, die sehen wollen? 

Bei Facebook gibt es Blogger-Gruppen, mit mehreren tausend Mitgliedern. Da werden täglich ca. 20 neue Blogbeiträge geteilt. Wieviel Kommentare gibt es da wohl im Schnitt? Weniger als einen pro Tag.  

Warum? Weil viele Blogger schreiben wollen, selbst aber scheinbar gar nichts lesen. 

Das ist ein Fehler, denn du musst dein Fachgebiet kennen

Die Chancen sind enorm. Wenn wir in dieser Gruppe die einzigen sind, die kommentieren, dann fallen wir auf. Weit mehr, als wenn wir dauernd unseren Content teilen, so wie alle. 

So ist das auch in anderen Bereichen. In der Abteilungsbesprechung stellen alle ihre Themen vor. Wie oft kommt es vor, dass jemand ein einfaches, wertschätzendes Feedback gibt? Fast nie.

Wir können diese eine Person sein, die nicht nur an sich denkt:

“Der Punkt 3 in Ihrem Konzept scheint mir ein echter Durchbruch zu sein, ich finde es toll was sie da machen und wünsche Ihnen viel Erfolg dabei.” 

Zwischen den Zeilen: “Ich habe zugehört, ich merke wie sehr Sie sich angestrengt haben und wie toll Ihre Leistung ist.” 

Bedeutet: Ich sehe dich. 

Egal ob bei Facebook, im Firmen-Meeting oder in der Familie. Dem Anderen kann das entscheidend den Tag versüßen. Und uns damit auch. 

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Fragen vs. Bitten

Manchmal trauen wir uns nicht zu fragen, weil wir nicht bitten wollen. Wir denken es könnte nach betteln klingen.  

Das trifft vor allem dann zu, wenn uns ein “Ja” nützen würde. Finanziell oder anderweitig. Fragen, bitten und betteln sind aber unterschiedlich. 

Fragen ist neutral. Der Antwortende soll frei entscheiden. 

Bitten ist präferenziell. Wir wollen, dass sich der Antwortende in unserem Sinne entscheidet. 

Betteln ist auch Bitten aber verzweifelt. 

Dieser Unterschied ist uns leider oft nicht bewusst. Aus Scham, lassen wir es dann ganz und vermeiden die Frage. Wer fragt, der ist verletzlich. 

Eine Frage ist aber großzügig, denn sie erschafft eine Möglichkeit. Sie bedeutet Wertschätzung, weil wir die andere Person sehen. Das schafft Vertrauen. Sich verletzlich zu zeigen (das Visier hoch zu klappen), ist die Voraussetzung dafür.  

Fragen geht so: 

Möchtest du meine Spendenaktion unterstützen? (Wenn nicht, werden wir den Straßenkindern trotzdem helfen.) 

Möchtest du unser Musikprojekt mitfinanzieren? (Egal wie du dich entscheidest – wir veröffentlichen sowieso alles kostenlos.) 

Es hat sich herausgestellt, dass mehr Menschen teilhaben, und verbunden sein wollen als wir in unserer Furcht annehmen. Amanda Palmer zeigt das in ihrem TED-Talk sehr eindrucksvoll: 

The art of asking | Amanda Palmer 

Wir dürfen es also viel öfter versuchen und einfach fragen.

Bitten ist grundsätzlich auch okay. Nur muss Vertrauen dafür schon existieren und wird tendenziell abgebaut.

Bitten geht so:

Bitte gib mir …, dann gebe ich dir auch… (Ich würde mich dadurch wirklich besser fühlen.)

Hier sollten wir also besser nicht übertreiben.

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Zeige, dass du lebst – auch online

Eine Webseite ist kein Selbstzweck.  

Ich habe leider oft den Eindruck, dass Unternehmen eine Webseite anlegen, “weil man das ja heute braucht”. “Man muss ja schließlich gefunden werden.” 

Das ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Online überhaupt einmal präsent zu sein, ist die absolute Basis. 

Leider sind viele Unternehmer und Selbstständige damit dann zufrieden. 

Webseite: Haken dran! 

Der echte Zweck ist allerdings, den Nutzen für die Kunden zu erhöhen. 

Wenn heute jemand auf unsere Webseite schaut, dann fragt er: “Was ist los bei euch?” 

Er möchte Informationen und vielleicht sogar Unterhaltung. Dadurch nimmt man Kontakt zu ihm auf, man schätzt ihn wert. Früher war es die Beratung im Laden oder am Telefon, heute ist das der Content auf unseren Webseiten.  

Wenn dein Geschäft nicht tot ist, dann solltest du mindestens einmal pro Quartal ein Lebenszeichen auf deiner Seite senden. 

Artikel über neue Trends, Aktivitäten, Projekte etc. Videos sind auch gut. 

Begrüße deinen Besucher nicht mit einem 2 Jahre alten Post unter “Aktuelles”. Das ist als würde dein Laden immer noch die Deko mit dem Schild: “Frohe Weihnachten 2018” im Schaufenster haben. 

Unsere Kunden haben mehr verdient. 

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Leading by example

Autorität hat nicht jeder und oft will man die auch gar nicht. Allerdings ist uns das manchmal nicht bewusst.

„Wenn die doch einfach mal auf mich hören würden…“

Wir erziehen unsere Kinder ohne Drohungen oder Strafen und wir führen unsere Teams ohne Machtdemonstrationen und Basta. 

Wir soll da jemals Autorität entstehen? 

“Autorität ausüben” ist das Gegenteil von “Enrollment suchen”. 

Autorität resultiert aus Angst. Enrollment ist Ausdruck von Wertschätzung

Der Autoritäre sagt: ”Folge mir!” Und er erwartet, dass der andere das auch macht. 

Wer allerdings andere durch sein eigenes Vorbild beeindruckt, der fordert gar nichts. Er wartet bis jemand fragt: “Kann ich dir folgen?” In diesem Moment entsteht Enrollment. 

Das ist natürlich weitaus schwieriger als einfach seine vorhandene Machtposition zu nutzen – bei der Kindererziehung und im Job. 

Es lohnt sich aber. 

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Anerkennung oder Wertschätzung

Anerkennung ist die Würdigung die wir für eine bestimmte Sache bekommen, die wir gut gemacht haben. 

Sie ist einmalig, auf diese Sache bezogen. Danach endet sie. 

Wertschätzung ist die Würdigung von uns selbst als Person. 

Sie ist grundsätzlich auf uns als Menschen bezogen und endet planmäßig nicht. 

Hier ist ein TED-Talk von Mike Robbins, der diesen Unterschied noch einmal detailliert herausarbeitet: The Power of Appreciation 

Nach welcher Art Würdigung wünschen wir uns? 

Wenn wir ein neues Auto kaufen, um die Beförderung kämpfen, ehrenamtlich tätig sind, eine Familie gründen? 

Oft beobachte ich, an mir selbst aber auch an Anderen, dass wir nach Anerkennung streben, im Grunde aber Wertschätzung wollen. 

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Selbstwert und Wertschätzung

Selbstwert ist der Wert, den wir uns selbst, bzw. unserer Leistung, unseren Erfolgen usw. Beimesse. 

Wertschätzung ist die uns von anderen entgegen gebrachte Aufmerksamkeit, der Dank, die Bewunderung für unsere Leistungen, Erfolge usw. 

Wir alle sehnen uns nach Wertschätzung. Bei manchen Menschen geht das so weit, dass sogar ihr Selbstwertgefühl davon abhängt. Das ist höchst problematisch, denn diese Menschen sind getrieben von externen Erwartungen. Ihre Zufriedenheit mit sich selbst hängt von der Beurteilung anderer ab. 

Dabei ist es fast unmöglich von den Anderen auf die Art gesehen zu werden, wie wir uns das selbst wünschen. Für uns alle spielen wir selbst – und nur wir – die Hauptrolle in diesem Film (sonder). 

Unsere Leistung ist für andere also nur insofern besonders, wie sie diesen Menschen direkt nutzt oder wie sie es selbst nachvollziehen können. 

Die alltägliche Leistung einer 4-fach-Mutter ist vielleicht für ihre direkte Familie überwältigend wichtig und wird auch wertgeschätzt – sicher auch von Eltern in ähnlicher Situation. Aber Außenstehende ohne Kinder, mit einem Hauptfokus auf Reisen oder Karriere, werden diese Leistung weder verstehen noch wertschätzen. 

Eine hochrangige Managerin mit Verantwortung für ein Millionen-Budget und hunderte Mitarbeiter verdient sich die Anerkennung ihrer Management-Kollegen, Geschäftspartner und Mitarbeiter. Die 4-fach-Mutter oder ein lokaler Kleinunternehmer werden die Leistung aber nur selten einordnen können. 

Allerdings gibt es einen Fakt, der es der Managerin leichter macht, ihre Wertschätzung auch von Fremden zu erhalten. 

Geld natürlich. 

Sie verdient (relativ) viel Geld und dieses ist ein allgemeines Gut zur Wertmessung. 

Viel Geld = hoher Wert. 

Die 4-fach-Mutter, oder auch ein ehrenamtlicher Jugendfußballtrainer oder eine Marathonläuferin mit einer Bestzeit von 2:55 haben es da schwerer. Sie bekommen keine finanzielle Bewertung ihrer großartigen Leistungen. 

Um ihr Selbstwertgefühl zu stärken sollten sie deshalb nicht auf die Meinung von Unbeteiligten hören. Sie sollten sich auf ihre intrinsische Motivation und auf ihr näheres Umfeld konzentrieren.

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Gib eine 1

Die 1 als Schulnote steht für Wertschätzung, Stolz und Spitzenleistung, aber auch für, Vertrauen und Erwartung. Rosamund und Ben Zander erklären in Ihrem Buch “The Art Of Possibility,” warum wir dies vorwegnehmen sollten.  

Die 1 ist dann keine Belohnung mehr für eine hervorragende Leistung. Sie ist der Vorschuss für das Erwartete. 

Gib dir selbst eine 1 und gib anderen eine 1. 

Wie wir in einem anderen Beitrag erklärt haben, ist alles erfunden. Die 1 ist erfunden, genauso wie unsere Ziele und die Vorstellung, die wir von den Beweggründen anderer haben. 

Wenn also ohnehin alles erfunden ist, warum dann nicht etwas erfinden, was uns Freude macht? Wieso nicht vom bestmöglichen Fall ausgehen? Wir verdienen die 1 und die anderen verdienen sie auch. 

Was dann passiert, ist erstaunlich.

Im Voraus gewährt spornen Vertrauen und Wertschätzung weit mehr an als die Hoffnung auf eine ungewisse Belohnung. Jetzt, da wir die 1 haben, wollen wir sie verdienen. Plötzlich sehen wir die Möglichkeit (possibility) auf das, worauf wir nicht zu hoffen gewagt hätten.  

Wir sind 1er-Schüler. 

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Schulnoten sind kontraproduktiv

Bei Schulnoten handelt es sich um Bewertungen und diese sind eine wichtige Form des Feedbacks.  

Aber was wird in der Schule eigentlich bewertet? 

Die Fähigkeiten oder der Mensch?  

“Die Fähigkeiten natürlich,” sagen jetzt Lehrer und sonstige Verantwortliche und gewollt mag das auch so sein. Leider funktioniert es anders. 

Tatsächlich schaffen Noten Vergleichbarkeit und damit Konkurrenz.

Gute Zensuren stehen für hohen Status und den wollen die Kinder natürlich haben. Sie verbringen viel Zeit in der Schule, ihr Leben dreht sich darum. Deshalb ist es auch verständlich, dass sie in diesem Umfeld ein möglichst hohes Ansehen genießen wollen.  

Eigentlich sollten Schüler aber Wissen und Fähigkeiten erlangen um diese dann bewusst anwenden zu können.   

Das Wissen wäre also das Ziel. Der Test oder das Projekt wäre das Hilfsmittel, um es zu erlangen und den Sinn dahinter zu erkennen. 

Tatsächlich sind Schüler, Lehrer, Eltern und die ganze Gesellschaft auf Noten fokussiert – nicht auf Wissen.

So wird also die “gute” Zensur zum Ziel und das Lernen wird als Weg (oder Hilfsmittel) verstanden, um dieses zu erreichen. 

Bewertung ist eine wichtige Art des Feedbacks. Dieses muss aber in passender Form gegeben werden. 

Folgende Punkte sollten an der aktuellen Praxis verändert werden: 

  1. Keine Bewertung ohne vorherige Zieldefinition. Wenn am Ende des Schuljahres eine Note als Feedback für die Leistung vergeben wird, dann muss am Beginn des Schuljahres ein Zielgespräch stattgefunden haben, in dem dem Schüler der Sinn des Stoffes, Etappenziele (z.B. Zwischentests) und die objektiven Kriterien erläutert wurden. 
  1. Ziele und Bewertungen müssen individuell sein. Menschen sind unterschiedlich, so auch ihre Ziele. Wer ein niedrigeres Ziel hat und dieses erreicht, verdient genauso eine 1, wie jemand mit hohen Zielen. Noten sollten nicht versuchen eine Vergleichbarkeit zwischen Menschen herzustellen – das ist gänzlich unmöglich. Sie sollten den individuellen Erfolg auf der Basis individueller Ziele messen. 
  1. Bewertungen müssen geheim sein. In Zeiten, in denen so viel über Datenschutz gesprochen wird wie heute, ist mir völlig unverständlich wie Zensuren offen in der Klasse angesagt, und Zeugnisse vor Ort (an Minderjährige) ausgeteilt werden können. Man stelle sich vor die Prämien-/Erfolgskennziffern im Job würden vor der ganzen Abteilung verlesen werden. Diese Bewertungen sollten (wie auch bei Erwachsenen) unter 4 Augen besprochen und erklärt werden, die Zeugnisse sollten dann postalisch oder elektronisch nach Hause versandt werden. 

Noten bewerten leider nicht die individuellen Fähigkeiten der Schüler, sondern theoretisch die Erfüllung eines zentralen Plans. Praktisch sagen sie aus: “Du bist gut und du bist schlecht.” 

Schade, denn erstens ist die allgemeine Vergleichbarkeit von Menschen eine Illusion und zweitens können Schulnoten diesen Zweck ohnehin nicht erfüllen. Sie sind weder zwischen Bundesländern, noch zwischen einzelnen Schulen, und noch nicht mal zwischen zwei Lehrern der selben Schule vergleichbar. 

Vergessen wir die Zensuren, wichtig sind Wissen und Fähigkeiten. Mittel und Wege um diese glaubhafter zu belegen als durch Schulnoten, gibt es genügend.   

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Starke Basis – erfolgreiche Diskussion

Das wichtigste beim Hausbau ist das Fundament. Eine starke Basis, auf die wir uns verlassen können. 

So eine Basis brauchen wir auch bei Diskussionen – vor allem bei schwierigen. Es ist ein Punkt, der Einigkeit, ein gemeinsamer Start oder ein gemeinsames Ziel. Dorthin können wir zurückkommen, wenn wir Gefahr laufen uns zu streiten oder die Positionen sich so weit entfernt haben, dass ein Kompromiss unmöglich scheint. 

Wenn wir ein schwieriges Gespräch vorbereiten, sollten wir zuerst versuchen die Basis ausfindig zu machen. Im Gespräch dann, ist es unser erstes Ziel, diese gemeinsam mit unserem Gesprächspartner zu definieren. Dies schafft Sicherheit und fördert Vertrauen. 

Anstrengende Diskussionen können so entschärft werden und die Chancen auf Erfolg steigen. 

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Es ist alles erfunden

Dies ist eine der wichtigen Lektionen, die uns Rosamund und Ben Zander in ihrem Buch, The Art of Possibility, beibringen.

Wir laufen durch diese Welt mit lauter Kategorien im Kopf. Zu vielen Themen haben wir feste, vorgefertigte Ansichten.

Was wir mit diesen Augen „sehen“, ist aber nicht DIE Welt. Es ist nur das was WIR dafür halten. Insekten sehen andere Farben, Hunde hören andere Frequenzen, die alleinstehende Unternehmerin in Frankfurt hat andere Probleme, als der angestellte Handwerker auf dem Dorf mit Familie.

Was wir als Realität betrachten ist erfunden. Die Art in der wir Dinge anschauen und bewerten. Die Art in der wir konkurrieren und über uns selbst urteilen – alles erfunden.

Sobald wir das erkennen und akzeptieren, haben wir es auch selbst in der Hand neue Wege zu erfinden. Wege von denen wir profitieren.

Wir sollten unseren Sinne schärfen für all die alternativen Möglichkeiten.

Ich kann „The Art Of Possibility “ vor allem als Hörbuch empfehlen, weil es mit wunderschöner klassischer Musik untermalt ist.

„It’s all invented“ ist eines von 9 Konzepten, die uns in diesem Buch nähergebracht werden. Zwei Weitere habe ich hier schon beschrieben: „Regel Nr. 6“ und „Gib eine 1“ . Diese Ideen faszinieren, begeistern und motivieren – eines der Besten Bücher, die ich je gelesen habe.

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Sehen lernen

Gestern ging es darum die Spannung einzusetzen die durch Stille entsteht, um Entscheidungen leichter herbeizuführen.

Doch was hier egoistisch erscheint, können wir auch anders betrachten. Was wenn wir die Stille als Geschenk begreifen?

Durch unser innehalten und durch die Spannung ermöglichen wir dem anderen uns zu sehen. Wir ermöglichen ihm unseren Nutzen für ihn zu sehen. Wir öffnen uns, laufen nicht weg sondern halten die Spannung aus.

Andererseits müssen wir dazu auch selber sehen können.

Der englische Untertitel von Seth Godins Buch “This is Marketing” lautet: “You can’t be seen until you learn to see.”

Du kannst nicht gesehen werden, bis du selbst lernst zu sehen.

Auch aus der gegenüberliegenden Perspektive ist das ein wertvoller Gedanke:

Du kannst nicht sehen, bevor du dich selbst zeigst – bevor du dich öffnest, in deiner ganzen Verwundbarkeit und es anderen ermöglichst dich zu sehen.

Was wollen wir eigentlich sehen?

Die Stärken, Erfolge, Taten, Versuche, Schwierigkeiten, Absichten, Gelegenheiten etc. unserer Kollegen, Partner und sonstigen Mitmenschen.

Wir können zeigen, das wir den Anderen wahrnehmen, indem wir darauf hinweisen.

“Ich sehe was du vorhast. Ich verstehe was du meinst. Ich gratuliere dir zu deinem Erfolg. Das hast du toll gemacht.” Hier geht es um ehrliche Anerkennung, nicht um Bauchpinselei.

Das Sehen und das Gesehen-werden sind voneinander abhängig.

Wege um das zu lernen und zu demonstrieren sind:

  1. Andere wahrnehmen indem wir Anerkennung aussprechen.
  2. Uns öffnen indem wir die Spannung der Stille aushalten.

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Die Dreifaltigkeit des Feedbacks

Wenn wir von Feedback sprechen, dann zählen dazu sogar drei Dinge:

  • Wertschätzung
  • Coaching
  • Bewertung

In ihrem Buch „Thanks for the Feedback“ machen Douglas Stone und Sheila Heen sehr schön klar, wie wir diese Dinge ständig verwechseln und missinterpretieren.

Wir brauchen alle drei, aber sie haben natürlich unterschiedliche Ziele. Problematisch wird es nun, wenn Geber und Empfänger des Feedbacks, unterschiedliche Ziele und Erwartungen verfolgen.

Beispielsweise sucht der Empfänger nach Wertschätzung, bekommt aber Coaching.

Der Geber ist stolz auf sein Feedback und hat auch objektiv viele sinnvolle Verbesserungen aufgezeigt. Dennoch ist er Empfänger unzufrieden. Er suchte das Gefühl gesehen, verstanden und geschätzt zu werden.

Helfen kann schon das Bewusstsein dafür, welche Art Feedback da gerade vermittelt wird. Geber und Empfänger sollten sich vergewissern nicht aneinander vorbei zu reden. Wenn unklar, sollten die Ziele daher explizit diskutiert werden.

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