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Gehört klappern zum Handwerk?

Wie sieht mich mein Chef? Wie fallen wir der Kundin auf? Natürlich, wir machen Marketing.

“Klappern” steht aber für die schlechteste Form davon.

Laut sein und allgegenwärtig. Immer wieder zu sehen sein und zu hören. Das bringt keine Punkte, das nervt. Denn heute ist es überall laut. Der Lärm der niemals endenden Werbebotschaften ist unerträglich geworden. Also tun wir, was wir können, um zu ignorieren und auszufiltern.

Der weiseste Satz, den ich in den letzten 3 Jahren gelesen habe lautet: “You can’t be seen, until you learn to see” Er kommt natürlich von Onkel Seth und passt eigentlich immer. Außerdem gilt er auch entgegengesetzt: You can’t truely see, untill you have the guts to be seen.

Wir können noch so laut “klappern”. Niemand wird uns wahrnehmen, solange wir nicht versuchen, die Probleme und Wünsche der Zielgruppe zu verstehen. Und diese werden uns nicht ehrlich offenbart werden, solange wir nicht selbst ehrlich zeigen, wofür wir stehen.

Gehört werden bedeutet nicht verstanden werden. Erreichen heißt nicht berühren. “Klappern” allein ist Zeitverschwendung.

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Was willst du wirklich?

Helfen oder Geld verdienen? 

“Beides, ich muss auch irgendwie leben.”, sagen jetzt wahrscheinlich die meisten Berater, Trainer und Coaches.

Eine unbegründete Provokation?

So einfach ist das leider nicht. Rational versteht es jeder. Ich bekomme eine Leistung und sollte dafür bezahlen. Unterbewusst aber, haben wir alle die gleiche Angst davor “zugespamt” und übers Ohr gehauen zu werden. 

Im Online-Geschäftsleben ist es deutlich zu erkennen, aber auch offline wiederholen sich die gleichen Muster immer wieder: Ein Berater gibt erst vor uns helfen zu wollen, doch der Verkaufs-Pitch kommt bestimmt. 

Das Problem dabei ist Folgendes: 

Wir alle sind mit einer allgegenwärtigen Werbe-Dauerbeschallung aufgewachsen. Im Radio, Fernsehen und im Internet, überall will man uns 24/7 Gutes tun – für Geld natürlich. Alle wissen sie, was wir brauchen, erstellen kostenlos den hochwertigsten Content, bieten uns kostenlose Proben an und haben natürlich Sonderangebote – zeitlich begrenzt, also schnell entscheiden. 

Wir haben feine Nasen dafür entwickelt und schalten sofort ab, sobald wir diese Art “Beratung” wittern. 

Noch bei Google, sieht die Überschrift interessant und hilfreich aus. Doch nach 3 Sekunden auf der Website, bestätigt das erste PopUp unsere Skepsis (kostenloser Newsletter und Begrüßungsgeschenk). Den Text unterbrechen Werbeanzeigen und die informativen Links sind allesamt mit Sternchen versehen – nur eine kleine Provision aber unser Preis ist natürlich der gleiche. 

Das alles ist der Grund, warum sich die Eingangsfrage immer wieder stellt. 

Etwas deutlicher ausgedrückt heißt “Was willst du wirklich?”, nämlich soviel wie “Kann ich dir vertrauen?” 

Tolle Produkte, fundiertes Wissen und gemeinnützige Ziele haben viele. Ein wirklich knappes Gut in heutigen Zeiten, ist aber das Vertrauen. 

Wie geht es besser? 

Einfach offen und integer sein. Wenn wir erklären, dass wir beraten, dann muss es dabei bleiben. Wenn wir verkaufen möchten, dann müssen wir die Karten sofort auf den Tisch legen. 

Verzichten wir auf Angebote per Email, auf PopUps und Social-Media-Ads.

Es gibt genug Werbung – niemand will sie und wir sollten sie unserer Zielgruppe ersparen.

Natürlich weiß ich, dass die Zahlen etwas anderes sagen. Facebook-Werbung funktioniert, PopUps funktionieren und Newsletter-Marketing auch. 

Die Frage ist aber: Wofür und für wen? 

Facebook Werbung funktioniert hauptsächlich für Facebook. PopUps und E-Mail-Spam funktionieren als Treiber für Lead- und Conversion-KPIs. Würde man aber “Vertrauen” messen, dann sähe die Sache anders aus. 

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Wie kommunizieren wir privat?

Und außerdem: warum WhatsApp?

Meine Tochter hat heute einen Brief bekommen. 

Einen echten, persönlichen Brief, von einem echten anderen Menschen, der nichts anderes wollte, als ihr etwas mitzuteilen und eine Freude zu machen. 

Natürlich hat sie sich sehr gefreut aber erstaunlich fand ich auch die Freude des Briefträgers. 

Was früher an der Tagesordnung war, ist heute selten geworden – persönliche Kommunikation über die Post. So etwas stellt er nur noch selten zu. 

In meiner Kindheit haben sich Menschen tatsächlich noch seitenweise Briefe geschrieben, die Mehrzahl der Post war persönlich. 

Doch die private Kommunikation hat sich andere Medien gesucht. Im Postkasten landen heute hauptsächlich Angebote, Werbung und Rechnungen. 

Die E-Mail teilt dieses Schicksal. Vor 20 Jahren war die Mehrzahl der Nachrichten im Posteingang privat. Heute: Marketing-Newsletter und Rechnungen nur selten eine persönliche Nachricht. 

Heute nutzen wir Messenger-Dienste. 

Werden diese die gleiche Entwicklung nehmen? Was passiert, wenn der Facebook-Konzern beginnt über WhatsApp zu werben? 

WhatsApp ist wie Facebook, Twitter, Instagram etc., keine direkte Kommunikation. Es ist eine fremde Plattform, die alles sieht und speichert. Trotzdem hat man es dort geschafft, nahezu die gesamte private Kommunikation einzufangen.  

Und die Menschen nutzen es immer stärker. Warum? 

Ich glaube nicht, weil sie der Plattform vertrauen. Sondern weil sie dort nicht von Werbung und Rechnungen behelligt werden. Sobald sich das ändert, wird auch die private Kommunikation weiterziehen. 

Das wäre ein großer Fehler und Facebook scheint den bisher nicht machen zu wollen. Sie schlagen auf anderem Wege Kapital aus den Kontaktdaten. 

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Marketing macht Wandel möglich

Marketing kann auch bei Jobs helfen, bei denen man nicht in erster Linie mit Kunden in Kontakt kommt. Es geht nicht nur darum, Werbung zu designen oder Verkäufe abzuschließen. 

Eigentlich macht Marketing Wandel möglich – das ist seine Hauptaufgabe. 

Marketer schaffen das, indem sie Geschichten erzählen, Versprechen machen, Spannung und Vertrauen erzeugen. 

Das Ziel ist “Enrollment” – etwa mit freiwilliger Gefolgschaft zu übersetzen. Mit gutem Marketing versuchen wir nicht, den Anderen zu überzeugen – mit Fakten oder durch die Anwendung von Macht. Wir wollen erreichen, dass uns unsere Zielgruppe aus eigenem Willen folgt. 

  • Durch Empathie finden wir heraus, was unsere Kunden wirklich brauchen und wollen. 
  • Durch Storytelling und ein passendes Angebot erzeugen wir Spannung.  
  • Durch kontinuierliche Präsenz (ohne zu nerven), Begleitung und dadurch, dass wir unsere Versprechen halten, schaffen wir Vertrauen. 

Diese Fähigkeiten nutzen uns bei vielen Aufgaben, die mit Menschen zu tun haben. Denn es geht sehr oft darum, andere mitzunehmen und zu führen – “Enrollment” zu gewinnen. 

Nur so, über den aktiven Einbezug der Zielgruppe, werden Veränderungen möglich. 

Egal ob es darum geht, sie zu einem neuen Auto zu bewegen oder darum, Personal-, Logistik-, Produktionsprozesse umzustellen. 

Für jeden Job, egal ob man Arzt, Steuerberater, IT-Experte, Lehrer oder Handwerker ist, sollte man sich deshalb zumindest Grundfähigkeiten des Marketings aneignen. Diese können den entschiedenen Unterschied machen.  

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Moral im Marketing

Die Frage, was wir dürfen oder sollten lässt sich natürlich nicht generell in wenigen Zeilen beantworten. Ohnehin ist die Antwort immer subjektiv. Jeder muss selbst entscheiden wo die Grenze gezogen wird.

Eines ist allerdings wichtig:

Wir haben immer die Wahl.

Niemand zwingt uns, tausenden von Menschen unseren Werbe-Spam bei Facebook vorzusetzen.

Niemand zwingt uns, Versprechungen zu machen, die wir nicht halten können.

Niemand zwingt uns, mit Marketing-Tricks wie künstlicher Verknappung, Reziprozität, Ankern oder Ködern zu arbeiten.

In unser Branche ist es aber üblich? Niemand zwingt uns diese Branche zu wählen.

Nur weil etwas funktioniert, heißt das nicht dass wir es tun sollten.

Der (moralisch) richtige Weg ist vielleicht nicht der Einfachste, aber er ist da.

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