Wie

Ergebnisse oder Taten?

Ich sitze auf dem Stein und denke nach. Hier ist das was dabei raus kommt:

MEISTENS FOKUSSIEREN WIR UNS AUF DIE ERGEBNISSE

Das ist das, was wie haben, oder erreichen wollen.

Irgendwie scheint das ja auch sinnvoll zu sein, schließlich machen wir die ganze Arbeit ja nicht umsonst. Es soll sich lohnen.

Unsere Taten planen wir danach. Wir tun das, was unserer Meinung nach zum gewünschten Ergebnis führt.

EIN KLEINER DENKFEHLER IST TROTZDEM DABEI

Das Ergebnis ist niemals nur von unseren Taten abhängig. Andre Effekte, solche auf die wir keinen Einfluss haben, spielen auch noch mit.

„Ich halte mich an den Trainingsplan, auf Grund von Arbeitsstress, erreiche ich mein Ziel aber trotzdem nicht. Ich folge dem Ernährungsplan, doch aus unbekannten Gründen nehme ich trotzdem nicht ab.“

Deshalb sollten wir unseren Fokus auf das Tun richten. Nur das können wir wirklich beeinflussen. Ob wir das Ergebnis erreichen, liegt dann nicht mehr in unserer Hand.

Anstatt unsere Zeit mit Plänen zu vergeuden, sollten stärker darauf achten, unseren Teil beizutragen und zu tun was wir können: Das ist unsere Routine.

TATEN SIND WICHTIGER ALS ERGEBNISSE

Ich schlage daher vor die Taten zu messen. Ergebnisse werden sich zwangsläufig einstellen.

Ergebnisse zu messen ist das was wir kennen. In den allermeisten Fällen wird der Plan jedoch nicht aufgehen.

Das mag jetzt alles banal erscheinen. So als ob es am Ende auf das Gleiche hinausliefe. Ok, objektiv betrachtet sind es tatsächlich zwei Seiten der gleichen Medaille.

Aber wir sind nicht objektiv.

Jedenfalls nicht dann, wenn es um unsere Wünsche und Träume geht. Wir sind schon viel zu oft gescheitert und das zieht uns runter. Immer verzweifelter suchen wir nach dem goldenen Weg zum Ziel, bis wir irgendwann entnervt aufgeben.

Dabei ist der Weg das eigentliche Ziel. Wenn wir ihn routiniert verfolgen, Schritt für Schritt, dann bringt uns das wirklich und effektiv voran.

Und ganz beiläufig, führt uns das zwangsläufig auch an schöne Orte.

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Lernmotivation

Bei meiner Suche nach einer optimalen Art, um Menschen zum Lernen zu motivieren, stelle ich immer wieder fest, dass es die Eine natürlich nicht gibt. Menschen haben unterschiedliche Gründe für ihr Handeln und das Lernen ist keine Ausnahme.

Die Dimensionen

In Bezug auf Lernen habe ich jedoch zwei Dimensionen beobachtet, mit deren Hilfe sich die Motivation unserer Kolleginnen und Kollegen gut erklären lässt, der Lernantrieb und der Lernfokus

1. Lernantrieb

Diese Dimension beschreibt, warum und wann man lernt. Ist die Motivation intrinsisch, weil man also selbst davon überzeugt ist, einen Vorteil aus dem Lernen zu ziehen, oder ist sie extrinsisch, zum Beispiel wenn die Chefin eine Schulungsmaßnahme anordnet. Im ersten Extrem lernt man, wann immer man kann. Im zweiten Fall nur dann, wenn man muss.

Wer aus eigenem Antrieb lernt, möchte meist Neues ergründen, dabei sein, wenn sich etwas ändert, sich mit anderen austauschen, modern sein. Neues Know-How, zweitrangig in welchem Bereich, ist daher immer interessant. Es erweitert nämlich den eigenen Horizont.

Andere Menschen, sehen lernen jedoch eher als Pflichtaufgabe. Sie wissen im Grunde alles, was sie brauchen, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Sobald dies nicht mehr der Fall ist, bilden sie sich notgedrungen weiter. Dies geschieht dann aber zielgerichtet, auf die für ihre Aufgaben und Pflichten notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse. Darüber hinaus betrachten sie lernen nicht als effektive Tätigkeit.

2. Lernfokus

Hier wird unterschieden, worauf man es beim Lernen hauptsächlich abgesehen hat. Sucht man spezielle Inhalte (Informationen, Fähigkeiten) oder interessiert man sich für den Prozess des Lernens an sich.

Im ersten Fall geht es der Lernenden ausschließlich um den Inhalt. Lernen ist für sie ein Mittel, um Wissen oder Fertigkeiten auszubilden. Diese benötigt sie für Zwecke, die sie im Vorfeld genau definieren kann (z.B. Studienzugangsberechtigung, Führerschein,…).

In letztem Fall sucht der Lernende eine besondere Vorgehensweise, oder einfach eine andere Perspektive auf den Lernstoff. Dies ist ihm wichtiger als der Inhalt selbst und für ihn ist somit der Weg das Ziel. Einen Nutzen zieht er also aus der Einsparung von Ressourcen auf dem Weg (z.B. Zeit, Geld, …) oder aus eventuell entstehenden Zusatzeffekten des Formates (z.B. Übung, Community, …).

Typen der Lernmotivation

Motivationstypen

So entstehen 4 Quadranten, die die unterschiedlichen Archetypen (siehe Bild) der Lernmotivation widerspiegeln. Natürlich kommen diese, wie bei jedem Quadranten-Model, niemals reinrassig vor. Echte Menschen haben immer eine Mischung aus verschiedenen Motivationen, zur Erklärung und zur Ableitung von Strategien scheint mir das aber geeignet zu sein.

Doch was sagen uns diese Typen in Bezug auf neue Lernformate?

Für mich als Designer oder Anbieter von neuen Lernformaten, spiegeln sie sehr gut wider, mit welcher Zielgruppe ich es zu welcher Zeit des Lernprodukt-Lebenszyklus zu tun habe (vgl. hier Bild der Glockenkurve).

Die Lern-Enthusiasten stehen für die Innovatoren und Frühanwender. Lern-Pragmatiker und Lern-Optimierer stellen die Mehrheit in der Mitte der Kurve. Die Lern-Minimierer sind die Nachzügler, sie werden immer erst dann aktiv werden, wenn ihnen keine andere Möglichkeit bleibt.

Lernmotivationstypen und Produktlebenszyklus

Im Bild ist außerdem auch Geoffrey Moores „Kluft“ zu erkennen (Blitz). In „Crossing the Chasm“ (Link zur Zusammenfassung), beschreibt Moore die unterschiedlichen Bedürfnisse der Marktgruppen und besonders signifikant sind diese zwischen Frühanwendern und früher Mehrheit.

Natürlich gibt es bei Moore Ratschläge, wie die Kluft überwunden werden sollte und auch diese können für neue Lernformate konsultiert werden. Siehe hier die 4 Schritte:

  1. Nische besetzen (intuitiv)
  2. Fertiges Produkt anbieten
  3. Nische beherrschen
  4. Distribution optimieren

Bei neuen Formaten geht es hauptsächlich um den Prozess, seltener um die Inhalte. Aus diesem Grund beginnt der Lebenszyklus dieser Produkte oben rechts. Wir sollten allerdings nicht vergessen, dass die große Mehrheit unserer Zielgruppe aus „Pragmatikern“ und „Optimierern“ besteht. Um sich durchsetzen zu können, muss jedes Format daher fundierte Inhalte praktikabel, aber auch effizient und flexibel vermitteln.

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Wie oder Was sagen?

Wir alle haben sicher schon gehört, dass Entscheidungen überwiegend emotional getroffen werden, nicht rational.
Wie man etwas sagt, ist daher oft mindestens so wichtig wie das, was man sagt.

Trotzdem konzentrieren wir uns bei Präsentationen weit intensiver auf die Fakten als auf unsere Wirkung.

Sollten wir hier vielleicht neu gewichten?

Hier ist eine lustig / beeindruckendes Beispiel dafür: (Überzeugend auch ohne Fakten – 5:55 Min.)

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Zuerst das Langweilige ändern

In „Purple Cow“ beschreibt Seth Godin, warum wir bemerkenswerte Produkte brauchen und was das heißt.
Es heißt, langweilig ist nicht mehr akzeptabel.

Wenn wir also anfangen, unser Kundenerlebnis zu etwas Besonderem zu machen, sollten wir mit der langweiligsten Stelle anfangen.

Ein Beispiel.
Was ist das Langweiligste am Fliegen? Bei vielen Fluglinien ist es der Moment der Sicherheitsbelehrung.
Einige andere, wie hier Air New Zealand, lassen sich aber etwas Besonderes einfallen. Die lila Kuh des Fluges:

The Most Epic Safety Video Ever Made

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Weil wir es können

Was bringt das eigentlich?

Nur zu gut kennen wir diese Frage, denn wir brauchen gar niemand anderen, um sie gestellt zu bekommen. Oft ist es das Erste, das uns selbst in den Kopf kommt, sobald wir eine verrückte Idee haben.

Wir produzieren unsere Kunst, aber keiner liest unser Buch, niemand schaut unseren Film. Was bringt das?

Wir gehen die Extrameile im Job, achten auf Details und lösen Probleme, bevor sie entstehen, aber der Chef hat nur die Umsätze im Blick. Was bringt das?

Wir schaffen ein gemütliches, freundliches, sicheres Heim für unsere Familie, aber niemand bemerkt es. Was bringt das?

Natürlich ist es hart, wenn wir die verdiente Wertschätzung nicht bekommen. Das Besondere an Kunst ist aber, dass sie großzügig ist. Sie funktioniert dann, wenn wir es nicht tun, um anderen zu gefallen oder etwas für uns selbst zu erreichen. So etwas tun Industrialisten.

Wir dürfen unser Tun nicht vom Output abhängig machen.
Als Künstler tun wir es, weil wir es können, wollen und daran glauben, dass es die Welt für andere verbessert. Auch wenn diese es zunächst nicht bemerken, wir tun es trotzdem.

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Wenn es für alle ist, dann ist es für niemanden

Knappheit ist gut, denn sie erzeugt Spannung.

Spannung ist das, was uns antreibt. Ohne sie haben wir keinen Grund, morgens aufzustehen, ein Buch zu lesen, eine Frage zu stellen, ein Projekt zu starten oder ein Produkt zu kaufen.

Wenn alle nach Harvard könnten, dann würde keiner mehr gehen wollen. Wenn alle ein iPhone hätten, würde keiner mehr eines kaufen. Wenn alle zum Vortrag eingeladen sind, dann ist eigentlich keiner eingeladen.

Dann kommen nur die 15 Leute, die einen billigen Grund suchen, um die Zeit totzuschlagen. Das Beste, was wir von denen erwarten können, ist das sie nicht stören. Wir sollten aber nicht hoffen, dass sie aufmerksam zuhören, sich an der Diskussion beteiligen, die Gruppe mit ihren Beiträgen voranbringen oder gar, dass sie hinterher die Botschaft verbreiten.

Sie werden das nicht tun, weil die Sache nicht für sie gemacht war. OK, vielleicht landen wir einen Zufallstreffer …

Wir müssen vorher mit Knappheit eine Spannung erzeugen, die exakt die Leute anzieht, die wir wollen. Wir müssen selbst wählen und dürfen die Wahl nicht dem Zufall überlassen.

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Haben wir wirklich die richtige Lösung

Auch wenn wir etwas besonders gut können, muss es nicht die richtige Lösung sein.

Es ist manchmal schwer, über den Tellerrand der eigenen Methode, der eigenen Ansichten und der eigenen Werkzeuge zu blicken.

Wenn wir einen großen Hammer besitzen und auch gute Erfahrungen damit gemacht haben, dann sieht jedes Problem wie ein Nagel aus.

Bei aller Erfahrung und auch bei größter Zufriedenheit sollten nicht aufhören, zu hinterfragen und nach Alternativen zu suchen. Menschen sind verschieden und deshalb gibt es niemals nur eine Lösung für alle.

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Bemerkenswert

So muss unser Produkt sein, unsere Stellenausschreibung oder unser internes Projekt.

Bemerkenswert bedeutet, die Sache ist es wert, dass man darüber eine Bemerkung macht.
Das bedeutet, sie ist interessant, aufregend, fesselnd. Alles aber nicht langweilig. Nicht normal oder Standard.

Warum unterscheide ich das so ausführlich?
Weil wir das in den meisten Fällen instinktiv falsch machen.

Wir wählen das Standard-(Corporate)Design, integrieren die normalen Funktionen und schreiben faktenbasierte und fachliche Texte (langweilig).

Warum tun wir das?
Weil es wichtiger für uns ist, keinen Fehler zu machen, als vielleicht erfolgreich zu sein.

Damit senken wir unsere Erfolgschancen allerdings erheblich.

Unser Standard-Projekt wird Standard-Erfolge verzeichnen und Standard-Aufmerksamkeit erreichen.
Wenn unser Produkt genauso aussieht wie die anderen, welchens kauft dann der Kunde? Das günstigste.
Wenn unsere Stellenanzeige genauso aussieht wie die der anderen und somit alle Jobs gleich sind, für welchen entscheidet sich die Kandidatin? Für den mit dem höchsten Gehalt.

Es nutzt nichts, wir müssen uns etwas einfallen lassen, um herauszustechen.

Beispiele für Bemerkenswertes:

Die Lila-Kuh. Normale Kühe sind langweilig, die Lila-Kuh ist bemerkenswert (und jeder kennt das Produkt).
Seth Godin hat dem „bemerkenswert sein“ auch ein Buch gewidmet – „Purple Cow“ (hier ein Video – 3:47 Min.).
Jörg Mosler hat die genialste Stellenanzeige aller Zeiten gefunden. Hier sein Artikel dazu und damit: Die Genialste Stellenanzeige aller Zeiten.

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Input vs. Output

In der Regel konzentrieren wir uns auf den Output.
Wir messen ihn, richten unsere Ziele daran aus, versuchen ihn zu verändern.

Tatsächlich können wir ihn aber nicht kontrollieren. In den meisten Fällen, zumindest wenn es interessant wird, hängt der Output von mehr ab als von uns.
Seth sagt es hier sehr treffend: Niemand weiß irgendetwas.

Kontrollieren können wir nur unseren Input. Wenn wir unsere Taten davon abhängig machen, was wir glauben, das passieren könnte, wenn …, dann schwächen wir sie.

Unser Schaffensprozess, der Input also, sollte deshalb zuerst kommen. Schon durch die ständige Wiederholung werden wir morgen besser sein. Natürlich müssen wir auch beachten, was dabei herauskommt. Der Fokus ist aber das Entscheidende.

Er sollte auf dem Input liegen, den wir beisteuern wollen. Nicht auf dem Output, den wir zu erlangen hoffen.

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Wichtig oder dringend

In welche Kategorie gehört unser Projekt? Ist es wichtig oder dringend, beides oder nichts davon?

Von der Antwort hängt ab, wie wahrscheinlich es ist, dafür Anhänger zu finden.

Mit welchem Marketing können wir unser Projekt in eine andere Kategorie verschieben?

Für wen wollen wir auf diese Weise die Kategorie ändern?

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Wir sind nur so agil wie unsere Kunden

Methoden müssen zu den Umständen passen. Wenn sie so wie Scrum oder Design-Thinking auf häufiges, direktes Kundenfeedback ausgerichtet sind, dann brauchen wir Kunden, die das mitmachen.

Wenn der Konzernvorstand unser interner Kunde ist oder unser externer Kunde ist eine ausschreibende Behörde, dann bekommen wir keine 5 Iterationsschleifen. Und auch die Geschwindigkeit der Methoden ist kein Vorteil, da man bei diesen Gruppen nur schwer an Termine kommt.

Vielleicht ist es in diesen Fällen Sorgfalt doch noch wichtiger als Geschwindigkeit. Wir müssen unsere Methoden an den Umständen ausrichten, nicht andersherum.

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Auf diesem Niveau entscheidet das Wie

Schon öfter habe hier geschrieben, dass wir uns stärker auf das Wie fokussieren sollten, statt immer ein besonders cleveres Was zu suchen (hier zum Beispiel).

Wir suchen die eine perfekte Idee, auf die noch niemand gekommen ist und die uns nun die Beförderung einbringt. Die eine Nische, in der wir allein sind und die sich als Goldgrube herausstellt. Die eine Strategie, mit der wir allen anderen weit voraus sind.

Immer möglichst ohne uns anzustrengen – eine Sackgasse

Wenn wir uns stattdessen auf das Wie konzentrieren, dann machen wir unsere Arbeit besser. Wir gehen die Extrameile, stehen früher auf, geben mehr von uns selbst. Das ist aus meiner Sicht der Weg zum Erfolg.

Tomas Tuchel (Fußball Profitrainer u.a. bei Mainz 05 und Borussia Dortmund) beschreibt hier einen ähnlichen Sachverhalt:

Thomas Tuchel – Der Ausbruch aus den Routinen  (startet bei 18:43, bis 22:18 ansehen)

Das Trainerteam, so Tuchel, würde das Was bestimmen. Die Spieler seien allerdings für das Wie verantwortlich. Und auf diesem Niveau (Fußball Bundesliga) wäre das Wie der entscheidende Punkt. Das Was wäre nur Unterstützung.

“Auf diesem Niveau“ – das bedeutet starke, zahlreiche Konkurrenz, die jede Schwäche ausnutzt und sofort zur Stelle ist.

So ist es auch im heutigen Geschäftsleben. Es gibt keine unentdeckten Nischen mehr, wo aber das Geld auf der Straße liegt. Und es gibt in professionellen Unternehmen auch keine einfachen Antworten auf komplexe Probleme. Die Mitbewerber sind auch smart und haben Ideen.

Kunden, Unternehmensleitungen und Chefs entscheiden über das Was. Wir können dem folgen oder nicht. Über unseren Erfolg als Marketer, Leader und Change-Manager entscheidet aber unser Wie.

Wir machen bessere Dinge, indem wir die Dinge besser machen.

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Wenn Blogs “Social Media” spielen

Als überzeugter Blogger ist man sich ja nie zu schade, die sozialen Medien zu kritisieren. So auch ich z. B. hier.

Trotzdem sind wir neidisch. Auf die Interaktion (Gemein! Niemand kommentiert bei mir.), auf den Traffic (Katzenfotos? Warum liest keiner meine Texte?) und auf die Community (Von wegen Freunde! 99 % von denen kennst du doch gar nicht.).

Dabei vergessen wir, dass dies zwei völlig verschiedene Produkte sind.

Das eine sind Datenbanken, die Datensätze vernetzen und ihnen ein Gefühl der Verbundenheit geben. So hält man sie bei der Stange, obwohl man sie an Werbekunden verkauft.

Das andere sind Medien der Meinungsäußerung konkreter Personen.

Einige Ausnahmepersönlichkeiten haben uns weisgemacht, ein Blog wäre ein Massenmedium. Erfunden, um Zig-tausend Menschen zu erreichen, wir müssten es nur richtig machen.

Also wollen wir das natürlich auch. Wir wollen Geld damit verdienen. Schließlich kostet es uns Zeit und Unterhalt. Und außerdem schaffen wir ja Mehrwert.

Wirklich?

Sobald wir den ersten Provisions-Link auf unserem Blog platzieren, degradieren wir unsere Leser. Sie sind nun kein Publikum mehr, keine Zielgruppe und auch keine Kundschaft. Sie sind jetzt das Produkt.

Die Provisionsgeber sind nun unsere Kunden. Sie kaufen unser Netzwerk als Werbeziel. Für die Firmen ist das ein super Geschäft. Sie haben keine Fixkosten und können ins Unendliche skalieren.

Wir Blogger dagegen verkaufen unser Publikum für wenige Cents und verwandeln unsere Kunst in ein Werbeprospekt.

Ähnlich ist es mit der E-Mail-Liste. Blogger sehen sie als ihr Eigentum – eine Kundendatenbank. Tatsächlich sind das die persönlichen Daten anderer Menschen und wir haben keinen einzigen Anspruch darauf.

Und was sind Linktausch und Blogparaden? Auch dies ist der eigennützige Versuch, die Reichweite zu steigern. Wir wollen unsere Zielgruppen “tauschen” und das Ranking verbessern.

Das ist am Ende auch nichts anderes als eine aufgeblähte “Freunde-Liste” auf Facebook.

Als Content-Ersteller haben wir die Wahl.

Wollen wir eine ausufernde Nischenseite ohne Nische betreiben, die wir Blog nennen, weil sich das ehrwürdiger anhört? Oder machen wir Kunst?

Nicht für die Massen, sondern für einige wenige.

Kunst ist „work that matters for people who care“ (Seth Godin).

Kunst ist unbezahlbar. Wir wären niemals quitt, nur weil jemand auf einen Affiliate-Link geklickt und das Buch gekauft hat. Und dieser Jemand soll auch gar nicht quitt sein wollen. Ware Kunst ist immer ein Geschenk. Egal ob sie kostenlos ist oder für Millionen Euro verkauft wird.

Mein Blogger-Herz schlägt für die zweite Wahl. Aber in jedem Fall sollten wir uns dessen bewusst sein.

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Muss es immer auch um Geld gehen?

Hinter der Fassade geht es immer darum. Klar, zunächst suchen wir uns eine ehrbare Mission. Natürlich wollen wir anderen helfen. Und wir sagen es uns solange, bis wir es fast glauben.

Tief in uns ist da aber immer das Verlangen nach Anerkennung.

Und die bemisst man nun mal in Geld.

Es ist extrem schwer, sich dagegen zu wehen. Wir sind so erzogen worden.

Warum? Weil es sich bewährt hat.

Warum machen wir dann nicht unseren Frieden damit?

Wir sind nicht selbstlos und das ist ok. Wir wollen Geld verdienen und dazu haben wir auch jedes Recht.

Jetzt geht es aber um das “Wie”. Was ist der beste Weg?

Alleine ist es aussichtslos, wir brauchen Hilfe. Wenn wir erfolgreich sein wollen, dann müssen wir zuerst andere erfolgreich machen.

Erst müssen wir unserem Kunden alles geben, was wir haben. Nicht selbstlos, sondern weil es nicht anders geht.

Wir Menschen sind Herdentiere. Nur gemeinsam sind wir stark. Wir gewinnen als Team.

Selbstlosigkeit ist daher unnatürlich. Egoismus und Teamgeist gehören zusammen. Wenn es uns um Geld geht, dann profitiert unsere Kundin davon. Ist sie kritisch, dann spornt uns das an.

Das alles ist jedoch kompliziert zu durchschauen und schwer zu bemessen. Geld dagegen ist einfach.

Ja, es sollte auch um Geld gehen.

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Führen und führen lassen

Leadership ist kein Selbstzweck. Es dient einem eigenen Vorhaben.

Diese Sache ist es, die wir erreichen wollen und wenn es jemand anderes ist, die die Bewegung anführt, dann sollten wir folgen.

Machtkämpfe sind kontraproduktiv. Wir brauchen keine Alphatiere, die entweder sagen, wo es lang geht oder schmollend in der Ecke sitzen.

Gute Anführer sind Teamplayer. Sie übernehmen die Führung, wenn es notwendig ist und lassen sich führen, wenn nicht.

Sie machen das nicht aus demütiger Unterwürfigkeit und auch nicht aufgrund von gönnerhaftem Stillhalten. Sondern sie wissen, dass Leadership harte Arbeit ist, die sie ehrlich anerkennen und schätzen.

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Community Marketing

Wie baut man eine Community auf? Mit dieser Frage hat sich Marco Schiess auseinandergesetzt und dazu 7 Marketing Expertinnen und Experten befragt. Die Antworten hat er in diesem lesenswerten Artikel aufbereitet:
Marco fragt nach #3 Wie baue ich eine Online-Community auf? | Marco Schiess auf LinkedIn

Sein Fazit: Empathie, Engagement und Netzwerken sind die Eckpunkte einer guten Community-Marketing-Strategie. Darüber hinaus bieten die einzelnen Meinungen aber differenzierte Blickwinkel von Profis und einige interessante Gedanken (must read!).

Bevor wir allerdings nach dem “Wie” fragen, müssen wir das „Warum“ klären.

Für wen ist das gut? Wozu ist es gut?

Aus meiner Sicht besteht die Community nicht aus potenziellen Kunden. Es sind Partner, mit denen wir gemeinsam ein Ziel voranbringen. Wir sind nun keine Einzelkämpfer mehr, sondern haben Verbündete. Wir vermarkten nicht an die Community, sondern mit der Community.

Hier hatte ich mich auch an anderer Stelle damit beschäftigt:
Wie du mit Community Marketing endlich Verbündete findest | RegionalDigital

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Kundenbeziehungen

Hilfe ist oft gut und wichtig, nur nicht bei dieser Sache. 

Online Marketing ist schwierig und langwierig. Allzu unbedacht wird es deshalb einfach ausgelagert, ohne zu merken, dass wir dann selbst gar keine Kundenbeziehung mehr aufbauen. 

Das mache die Dienstleister dann. Unsere Community haben dann die. 

Plattformen, die uns das anstrengende Marketing, Technik und sonstige Arbeit abnehmen. Ob AirBnB, Lieferando, MyHammer, Amazon, Facebook oder Google – denen dürfen wir die Schnittstelle zu unseren Kunden nicht überlassen. 

Mir ist schon klar, dass das oft unmöglich erscheint. Wer kann es sich schon leisten, nicht bei Facebook zu sein? Die wichtige Frage ist aber nicht “ob”, sondern “wozu” nutzen wir diese Plattformen nutzen. 

  1. Für Feedback und Diskussionen mit Kunden? Um Restkapazitäten auszulasten? Oder für den Erstkontakt und unkomplizierte Beratung? 
  1. Oder ist es das Hauptmedium für unseren Content, unsere Hauptumsatzquelle, unser wichtigster Vertriebskanal? 

Im 2. Fall hat man vielleicht schnell ein Problem. 

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Das gute Virus

Viren haben keine besonders große Lobby. Erst recht nicht in diesem Jahr. 

Es gibt aber eines, das sollte man unbedingt verbreiten. Es ist nämlich gut für den Übertragenden und für den Empfänger. 

Das hier ist eine Buchempfehlung. 

Seth Godins zweiter Bestseller “Unleashing the ideavirus” stammt aus dem Jahr 2000 und ist aktueller denn je. 

Es handelt davon, wie man einen “Ideenvirus” erschafft und verbreitet. 

Nachhaltiges Marketing setzt nämlich nicht auf Commodity-Produkte und Werbe-Spam, sondern auf besondere Leistungen für besondere Kunden, verbunden mit ehrlichem, wertschöpfenden Marketingmaßnahmen. 

Das Buch beantwortet die folgenden Fragen: 

  1. Warum ist es töricht, ein neues Geschäft mit Millionen von Werbe-Dollars starten zu wollen? 
  1. Sind die Marktführer in allen Industrien heute angreifbarer durch Disruption, als jemals zuvor? 
  1. Sollte der Markt erst mit der günstigsten Produktversion getestet werden? 
  1.  Was ist der wichtigste Vermögenswert, den Unternehmen erschaffen können – und welche einfache Sache kann ihn vernichten? 
  1. Jede Werbeanzeige muss eine von zwei Bedingungen erfüllen. Warum erfüllen die meisten Anzeigen keine davon? 
  1. Welche fundamentalen Veränderungen bedeutet das Internet für unser Marketing? 
  1. Wie kann jedes Unternehmen (klein oder groß) das Ideenvirus für seinen Marketingerfolg nutzen? 

Hier kann man es auch kostenlos herunterladen: 

Unleashing The Ideavirus by Seth Godin | on seths.blog 

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Die Suche nach dem Sinn

Vielleicht sollten wir sie an einem anderen Ort starten.

Dazu habe ich heute diese Formulierung aufgeschnappt:
„Meistens suchen wir nach sinnvollen neuen Tätigkeiten. Wie wäre es statt dessen, wenn wir Sinn in dem finden könnten was wir bisher tun? Das ist viel leichter.“

Ich bin überzeugt, dass das geht. Bisher habe ich geschrieben, wir sollten uns auf das „Wie“ konzentrieren. Dieser neue Blickwinkel ist aber äußerst wertvoll.

Ich glaube wirklich, dass wir in den meisten Tätigkeiten Sinn finden können. Wir führen sie aber nicht so aus, dass wir dem Sinn gerecht würden.

Ein „Warum“ zu suchen ist wichtig. Am Ende sind es aber nur die handfesten Taten, die echten Sinn schaffen. Vielleicht entspricht das Ergebnis dann nicht unserem Ideal, aber es ist ein Anfang. Beim nächsten Mal kommen wir näher und näher.

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Wann die Arbeit erfüllend ist

Es gibt zwei Extreme: 

  1. Wir beginnen etwas Neues. Wir sind gespannt, euphorisch, voller Tatendrang auf das Abenteuer. Effizienz ist nicht wichtig, wir arbeiten Nächte durch um das erste Projekt abzuschließen, einfach um zu erfahren wie sich das Ende anfühlt. Das ist wie ein Computerspiel, dass man zum ersten Mal durchspielt. 
  1. Wir sind Meister unseres Fachs. Wir beherrschen unsere Disziplin perfekt. Jeder Handgriff sitzt. Wir haben volle Kontrolle und überblicken das Problem zu jeder Zeit. Jetzt spielen wir mit “den Großen” und fühlen uns ebenbürtig. 

Was ist dazwischen? Immer irgendeine Art von Kampf. Die Begeisterung für das Neue ist verflogen. Die Souveränität umfassender Erfahrung ist noch nicht vorhanden.  

Auch hier kann es helfen, wenn wir uns auf das Wie konzentrieren. Wenn wir Meister der Art und Weise sind, wie wir Probleme lösen, dann ist jede Herausforderung, egal welchen Fachgebiets für uns zu beherrschen. 

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