Extremwandern – Warum macht man so was?

Ich habe teilgenommen. Ich bin angekommen. Es war die härteste Tortur, die ich meinem Körper bisher angetan habe. Mein 100 km Mammutmarsch Berlin.

Vor knapp einer Woche hatte die Veranstaltung stattgefunden – ich habe also etwas Abstand – eine klare und rationale Antwort auf die Frage in der Überschrift finde ich aber nicht.

Ich wollte probieren ob ich es schaffe. Ich wollte mal wieder was „krasses“ machen. Ich wollte beweisen, dass mein Konzept von Gesundheit und Fitness ohne Stress auch so etwas ermöglicht. Ich wollte den Körper für eine der Dinge nutzen für die er geschaffen ist. Ich wollte andere Verrückte treffen.

Überraschend und fast auch etwas erschreckend, empfinde ich dabei meine anscheinend ziemlich hohe Leidensfähigkeit. Trotz großer Schmerzen, mindestens seit Kilometer 50, also über 12,5 Stunden, habe ich weitergemacht und nicht im geringsten an abbrechen gedacht.

Mein Training begrenzte sich auf leichtes Lauf- und Krafttraining, dies allerdings kontinuierlich seit über einem Jahr. Fast täglich bin ich in irgendeiner Form sportlich aktiv. Ich denke das hatte seinen Nutzen um sowohl konditionell problemlos durchzukommen, aber auch um genügend Stabilität im Körper zu haben.

Was die tiefer liegenden, speziell auf das Gehen ausgerichtete, kleine Fuß- und Beinmuskeln angeht, habe ich die Sache aber gründlich unterschätzt. Gehen und Laufen sind unterschiedliche Dinge, das wusste ich, aber das Ausmaß war mir nicht klar.

Die Füße und Waden schmerzten bei jedem Schritt, von mehreren Blasen ganz zu schweigen, und meine Geschwindigkeit nahm ständig ab. Am Ende musste ich mich förmlich ins Ziel schleppen.

Und doch: Es ist überstanden, die Regeneration verläuft sehr schnell, der Stolz es geschafft zu haben nimmt zu und die Erinnerung, gemeinsam mit mehr al 2000 Gleichgesinnten mitten in der Nacht durch Berlin zu ziehen, zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen.

Warum also? Darum! Für das Gefühl der Gemeinschaft, für das Bewusstsein leistungsfähig zu sein, für das Abenteuer.

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Wenig Spektakel, großer Effekt

Kleine, machbare Routinen werden gerne unterschätzt. Sie machen aber den Unterschied – das habe ich heute einmal mehr festgestellt.

Zufällig habe ich heute nachgezählt, und siehe da, ein Jubiläum. Zum 50. Mal in diesem Jahr, bin ich heute meine kleine Hausrunde gelaufen.

Die Strecke ist nicht schön, sie ist nicht lang, ich laufe nicht schnell. Mitten durchs Gewerbegebiet…

Aber man kann sie einfach abends noch schnell abspulen. Bei Regen ist da kein Matsch, es gibt Licht, bei Bedarf kann man sie kürzen oder verlängern, in 30 Minuten bin ich zurück.

Flexibilität und Machbarkeit ist ihre Stärken.

Und wo ist jetzt der Effekt?

Es sind für mich ca. 5,5km, in 30 Minuten für 350 kcal. Multipliziert mit 50, ergibt das 275 km, 25 Stunden und 17.500 kcal.

Falls man abnehmen möchte: Das sind ca. 2 kg pures Fett. Nicht mitgerechnet sind der moderate Nachbrenneffekt, und Muskelaufbau. Auch konditionell wirkt sich das spürbar aus.

Das alles funktioniert vor allem deshalb, weil es keinen zu großen Stress erzeugt. Zeitlich: 3 Mal pro Woche, 30 Min in moderatem Tempo, also niedrigem Puls, laufen, kriegt jeder hin. Die Streckenlänge ist für den Kalorienverbrauch nicht entscheidend.

Durch diese lockeren 30 Minuten hat man auch keinen Muskelkater, oder größeren Hunger. Das heißt der Effekt ist nachhaltig.

Zusammengefasst will ich folgendes sagen: Wer seinen Körper nachhaltig gesund und fit machen will, der braucht Mut zu unspektakulären, fast langweiligen Maßnahmen. An diesen muss man aber konsequent dran bleiben.

Einfachheit ist der Schlüssel.

Runde ist nicht ganz abgebildet, heute 1x öfter die Schleife, daher auch etwas länger.
Niedriger Puls und Dauer von ca 30 Min, machen die 350 kcal.

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Erfolg vs. Größe

Hier geht es um nichts Geringeres als den Schlüssel zum Glück.

Warum sind wir unzufrieden, ängstlich, manchmal sogar krank? Im Grunde darum, weil wir nicht bekommen, was wir wollen.

Und warum bekommen wir es nicht? Im Grunde darum, weil wir unseren Fokus falsch ausrichten.

Auf diese Gedanken hat mich ein Film gebracht, den wir uns gestern angesehen haben. „Elizabethtown“ mit Kirsten Dunst und Orlando Bloom. Auf den ersten Blick ganz simples Romantic Comedy aus den USA, aber aus meiner Sicht sehr tiefgründig.

Zu Beginn wird erzählt, wie der Protagonist beruflich versagt. „Versagt“ ist eigentlich zu milde. Er scheitert, so überwältigend, dass er beinahe seinen Arbeitgeber, einen internationalen Sport-Konzern, ruiniert. Und das, obwohl er 8 Jahre mit vollem Einsatz für sein Projekt gearbeitet hat. Er war kreativ, ist Risiken eingegangen, war dabei sorgfältig und hat auf viel verzichtet.

Bis zu ihrem negativen Ende hat seine Karriere ihm auch viel Selbstwertgefühl und Bestätigung eingebracht. Er wurde bewundert für seinen Erfolg und war stolz darauf.

Doch dann war alles weg. Eigentlich hat sich nichts geändert: Noch immer war er kreativ, verantwortungsbewusst, sorgfältig und engagiert.

Und trotzdem plötzlich ganz unten.

Wie konnte das passieren?

„Und ab da wusste ich, Erfolg, nicht Größe, war der einzige Gott, dem alle Welt diente.“

Drew Baylor, Elizabethtown

Auch wenn das so ist: Wenn wir unseren Fokus auf Erfolg ausrichten, dann werden wir am Ende nicht glücklich sein. Denn Erfolg ist immer fragil, schnelllebig, geht mit persönlichen Opfern einher und ist selten wirklich nachhaltig.

Nach innerer Größe zu streben ist eine ganz andere Sache. Für mich bedeutet das, meine Werte zu pflegen, Prinzipien einzuhalten und dran zu bleiben. Vielleicht erscheint das langweilig, aber auf diese Weise können wir jeden Tag ein wenig besser werden und dadurch auch jeden Tag zufrieden sein.

Die meisten von uns sehen heute die unbegrenzten Möglichkeiten und suchen den schnellen Erfolg im Außen. Wir wollen andere beeinflussen, deshalb investieren wir immense Kraft um uns zu „zeigen“. Dabei ist es genau das Gegenteil, was wir tun sollten.

Erst einmal etwas „sein“, bevor wir uns zeigen. Wenn wir selbst innerlich zufrieden sind, dann brauchen wir keine Anerkennung mehr von außen.

Vielleicht kommt der Erfolg dann von ganz allein, vielleicht auch nicht – es ist egal!

Noch ein Zitat:

How to be exeptional? The first step is to stop trying!

Austin Kleon

Auch für Drew, den Protagonisten aus dem Film, gab es schießlich ein Happy End, als er erkannt hat, dass es nicht der Erfolg ist, auf den es ankommt .

Wie ist der Fokus also richtig?

Wir sollten uns folgende Fragen stellen:

  1. Was ist JETZT?
    Wie ist die aktuelle Situation in mir und um mich herum? (Was „Sehe“ ich bei anderen und mir selbst?)
    – Welchen Gegebenheiten, Terminen, Schwerpunkten etc. stehe ich gegenüber?
  2. Was kann ich JETZT tun?
    … mich persönlich im Sinne meiner Werte und Prinzipien weiter zu entwickeln.
    – … und um auf diese Weise meine Ziele zu erreichen.

„JETZT“ ist dabei besonders wichtig. Es geht darum sich diese Fragen jeden Tag, vielleicht sogar in jedem Moment zu stellen.

Wenn es ganz konkret werden soll, dann müssen wie natürlich auch wissen, was denn die Ziele (2b) sind. Hier habe ich selbst schon oft den Fehler gemacht, auch diese wieder im Außen zu suchen. Bsp. „Ich möchte anderen dabei helfen …“ Das waren immer Sackgassen.

Das hat nichts mit Egoismus zu tun. Zu aller erst sind wir aber für uns selbst verantwortlich. Darum glaube ich, dass wir wirklich, extrem ehrlich nach innen schauen müssen: Was will ich nur für mich?

In meinem Fall:

  1. Eine starke Familie haben.
  2. Gesund und fit sein.
  3. Spaß haben.
  4. Gelassen sein.

Daran kann ich jeden Tag in kleinen Schritten ausdauernd arbeiten und persönlich wachsen. Schon das bedeutet Zufriedenheit und Glück für mich.

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Ist Sport natürlich?

Vor knapp einem Monat haben wir als Familie wieder einmal gemeinsam an einer Laufveranstaltung teilgenommen. Wir machen das zwei- bis dreimal im Jahr und es freut mich sehr, dass die anderen auch mit Spaß und Spannung dabei sind, wenn es um eine meiner Leidenschaften geht.

Als Familie gemeinsam Sport machen – ich finde das toll.

Für mich ist es zur Normalität geworden 5-7 Mal pro Woche irgendetwas zu trainieren und ich habe hier ja schon öfter meine Herangehensweise beschrieben. Spaß soll es machen, möglichst keinen Stress verursachen, mit niedriger Intensität anfangen, lieber oft als hart, und so weiter….

Aber wie ist das grundsätzlich? Ist Sport oder generell Bewegung etwas Natürliches? Etwas, wonach der Körper verlangt und ohne das wir nicht leben können?

Warum frage ich das in dieser Form, wenn doch schon offensichtlich ist, dass Ja oder Nein hier als Antwort nicht in Frage kommen?

Weil uns das oft suggeriert wird:
Sport , das heißt Kraft- und Ausdauertraining gehören zu einer gesunden Lebensweise! Use it or loose it! Unsere Vorfahren waren viel stärker und ausdauernder als wir! Unsere Trägheit macht uns krank!

Doch damit nicht genug: Wir müssten doch eigentlich nur das tun, was für unsere Spezies natürlich ist, uns schon wären wir alle Probleme los! Nicht immer so faul sein sondern den Schweinehund überwinden…

Das ist es, was beim Thema Sport meistens mitschwingt. Wer keine Lust darauf habe, der sehe das falsch, sei letztlich nur faul und verweichlicht. Bewegung und damit Sport sei eigentlich urmenschlich – natürlich eben.

Nicht so provokant, aber die Sache mit der Natürlichkeit habe ich in diesem Blog auch schon geschrieben: (Hier z.B.: Zum Laufen geboren).

In diesem Artikel hatte ich auch eine Arte-Doku verlinkt, die sich hauptsächlich auf die Forschung des Evolutionsforschers und Harvard-Professors Daniel Lieberman stützt.

Kurz: Unsere Fähigkeit lange Strecken (Marathon und länger) mit relativ hoher Geschwindigkeit ohne Pausen zu laufen, unterscheidet uns von jedem anderen Tier. Das ist unsere Superkraft und war wahrscheinlich das, was uns den Platz an der Spitze der Nahrungskette eingebracht hat.

Doch wie immer im Leben: Ganz so einfach ist es nicht.

Wenn man sich mit Liebermans weiteren Veröffentlichungen beschäftigt, dann wird man erkennen, dass die Entwicklungsgeschichte des menschlichen Körpers, kompliziert ist und viele Wendungen genommen hat.

In seinen Büchern: „The story of the human body“ und „Exercised“ (gibt es auch auf deutsch) zeigt er warum Sport eben nicht „natürlich“ ist und warum wir uns nicht schlecht fühlen müssen, weil wir keine Lust haben auf körperliche Aktivität.

Ich kann hier keine 2 Bücher in 3 Sätzen zusammenfassen und wie gesagt: Die Sache zu sehr zu vereinfachen, bringt uns der Wahrheit nicht näher.

Nur so viel, um vielleicht etwas Lust auf die Bücher zu machen:

Bewegt hat man sich als Steinzeitmensch nie aus Lust und Laune, sondern als Mittel zum Zweck (überleben). Dabei galt: Je weniger Bewegung desto besser! Auch Muskelaufbau war Verschwendung von Energie.

Dies also alles freiwillig zu machen ist keineswegs natürlich, sondern im Gegenteil, eine Begleiterscheinung unserer kulturellen Evolution.

Leider, und da schließt sich der Kreis, ist Bewegung aber notwendig, wenn man lange gesund und fit bleiben möchte.

Unser moderner Lebensstil zwingt uns dazu, unnatürliche Dinge zu tun.

Wir wohnen in klimatisierten Hochhäusern, fahren zur Arbeit weitere Strecken, als man früher als Tagesreise hätte zurücklegen können. Wir essen industriell für uns designte und gefertigte Nahrungsmittel.

Und wir machen Sport.

In diesem Video erklärt er das auch selbst nochmal: Talks at Google: Exercised

Vielleicht wird dadurch verständlich, warum so viele Menschen Schwierigkeiten haben sich zu motivieren, wenn es um Sport geht. Niemand ist komisch oder der unnormal wenn ihm die Lust geht – im Gegenteil.

Was können wir jetzt tun?

Am besten das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. Sport z.B. in schöner Umgebung machen, die Aktivität auch zum mentalen Ausgleich nutzen, oder Familie und Freunde einbeziehen (Siehe Absatz 1).

Und schöne Erinnerungen erschafft man sich auch
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Alles geht vorbei

Das ist weder gut noch schlecht. Es ist beruhigend.

In meinem Hörbuch ist mir diese Weisheit am Montag Morgen begegnet, hat mich zum Lächeln gebracht und irgendwie sollte die ganze Woche von diesem Thema geprägt sein.

Okay, noch ist die Woche nicht vorbei, aber wenn man’s genau nimmt, dann ist das ganze Leben davon geprägt.

„Alles geht vorbei!“

Ich habe nun schon einige Bücher von Aljoscha Long und Ronald Schweppe gelesen oder gehört und empfehle sie gerne weiter. Diese spezielle Lektion kommt dort immer wieder vor und was mich daran besonders begeistert, ist die Einfachheit und die unmittelbare Auswirkung auf die Gelassenheit.

Es geht darum, sich bewusst zu machen, dass alles vergänglich ist – das Gute und das Schlechte. Wir müssen nicht mit unserem schweren Los hadern, und sollten uns auch nicht allzu viel auf den Erfolg einbilden. Im Leben sind das alles nur Momente. Man sollte sie wahrnehmen, daraus lernen und darf auch genießen oder trauern. Aber Fakt ist: Alles geht vorbei!

Diese Erkenntnis erdet oder tröstet, je nach Lage, und gibt dadurch Gelassenheit.

Die Autoren erzählen in ihren Büchern dazu anschauliche und schöne Geschichten, oder alte Märchen aus fernen Ländern.

Das mache ich hier nicht in dieser Form, aber ich kann meine Woche reflektieren:

  1. Der Montag war super. Mein Sportprogramm verlief mit Leichtigkeit. Zwei kurzfristige, wichtige Präsentationen habe ich gut gemeistert und von der sonst eher reservierten Chefin, gab es ein dickes Lob. Auf dem Weg nach Hause bin ich fast geschwebt, bis mir in den Sinn kam, was ich am Morgen gehört hatte: Auch das geht vorbei!
  2. Der Dienstag war wenig spektakulär. Mir fehlte morgens die Kraft um meine Routine durchzuziehen, nach der Arbeit hieß es mit der Tochter zum Sport hetzen und beim Einkaufen hab ich mal wieder die Hälfte vergessen. Die Welt klatscht eben nicht an jedem Tag Beifall.
  3. Am Mittwoch war das Feedback auf meine Präsentation eher kritisch, die ToDo-Liste platzt aus allen Nähten und mein Körper schreit nach einer Trainingspause. Die Plantarfaszie in der Fußsohle schmerzt und ich weiß: Wenn ich das nicht ernst nehme, ist die Laufveranstaltung am Wochenende in Gefahr. Kein schöner Tag doch: Auch das… !
  4. Heute dann wieder Auf und Ab. Externe IT-Systeme funktionieren nicht, was meine Deadline in Gefahr bringt. Termine werden kurzfristig abgesagt, was ein anderes Projekt verzögert. Ein drittes Thema konnte ich aber erfolgreich abschließen und der Fuß: Es wird werden….

Das alles für sich genommen sind bestimmt keine großen Sachen. Was mir aber hilft ist die Gewissheit, dass mein Tag mit Gelassenheit einfacher ist und das mich Sorgen oder Stolz nicht weiter bringen.

Ein Besserer als ich für den Job, der ist hier heute ohnehin nicht verfügbar. Warum also Angst haben vor Kritik? Und davon schwärmen, was ich gestern erreicht habe? Das mag verlockend sein, die Arbeit von heute erledigt sich davon aber nicht.

Es ist möglich, Zufriedenheit einzig aus dem Tun zu ziehen. Das versuche ich, vor allem seit ich Long und Schweppe gelesen habe, ständig zu verbessern. Mehr als mein aktuell Bestes zu tun ist nicht möglich. Und entweder das reicht, oder eben nicht. Ich nehme was kommt und gehe damit um.

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Was brauche ich um glücklich zu sein?

Wenn wir diese Frage laut aussprechen, oder noch schlimmer, wenn wir sie in den sozialen Medien posten, dann werden wir sofort unzählige Angebote, Ratschläge und Anleitungen finden.

Die meisten „Helfenden“ wissen natürlich, dass wir meilenweit von diesem Glück entfernt sind. Und, dass sie das passende Rezept an der Hand haben, um uns dahin zu bringen. Ein kleines Entgelt vorausgesetzt.

Warum klappt das so gut? Ich habe da eine Theorie.

  1. Viele von uns glauben auch selbst erst einmal instinktiv, dass sie dieses Glück nicht alleine erreichen können. Irgendjemand muss uns doch da helfen können.
  2. Der Rest der Gesellschaft, auch unsere vermeidlichen Helfer, zeigen uns dann zu aller Erst und in großem Umfang was wir nicht haben – was wir nach ihrer Meinung aber unbedingt brauchen.

Mehr Geld, mehr Muskeln, mehr Sauberkeit, mehr Freiheit, mehr, mehr, mehr, höher, schneller, weiter. Uns wird alltäglich der Mangel aufgezeigt, indem wir uns befinden würden. Und wir wären natürlich verrückt, wenn wir das nicht ändern wollten. Verschwendeten wir sonst nicht unser Leben?

Glücklich oder zufrieden sind wir, wenn wir haben was wir wollen. So einfach ist das. Leider ist es heute ganz und gar nicht einfach, konkret zu definieren was das ist, was wir wollen.

Geld, Anerkennung, Gesundheit, Macht, Familie, Freunde, ein schönes Auto, mehr Haare, einen flachen Bauch? An Wünschen mangelt es uns allen sicher nicht. Aber sind diese dann wirklich auch die Lösung?

Wünsche machen unglücklich!

Das hört sich ziemlich unromantisch an und genau so nüchtern möchte ich das jetzt auch weiter betrachten…

… mit Mathematik. Nehmen wir mal an, unser Glück wäre als Bruch darstellbar. Im Zähler steht das, was wir schon erreicht haben. Im Nenner stehen unsere Wünsche/Ziele.

Je größer der Nenner ist, desto mehr Kraft kostet es also glücklich zu werden.

Steht im Nenner aber nur eine 1, dann ist es auch relativ leicht, diese 1 zu erreichen –
1/1 Glück = 100 % glücklich.

Zu beachten ist dabei, dass der der 1/1 Glück erreicht hat, am Ende genauso glücklich ist wie jemand der 10/10 erreicht hat, und viel glücklicher als der der bei 82/100 steht.

Je weniger wir wollen, desto eher sind wir glücklich und zufrieden.
Bevor wir also den gängigen Empfehlungen folgen und uns hohe, anspruchsvolle Ziele setzen, sollten wir überlegen ob wir die wirklich brauchen.

Ich selbst strebe ja auch nach stabiler Gesundheit, Fitness und auch gegen Geld habe ich nichts einzuwenden. Mein Punkt ist aber der: Wir sollten unser Glück nicht davon abhängig machen.

Glück, Zufriedenheit, Spaß usw. sollte uns der Weg, hin zu unseren Zielen schenken. Auf diesem Weg höre ich morgens beim Training die Vögel zwitschern, sehe die Sonne aufgehen, spüre den warmen Wind. Oder ohne Sport: Meine Kinder freuen sich über einen meiner Witze.

Wenn wir das achtsam und wertschätzend wahrnehmen – unbezahlbar!

Am Schluss also doch noch einmal Romantik.

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Ist 3x täglich Sport zu viel?

Gestern wurde ich das gefragt und war selbst kurz ratlos. Drei Trainingseinheiten täglich, hört sich auch wirklich erstmal heftig an. Schadet das mehr als es nutzt?

Wie immer gibt es keine pauschale Antwort. Für mich persönlich ist es aber passend und kein Problem.

Warum?

1. Ich mache das, was mir Spaß macht.
Sobald es stressig wird, reduziere ich einfach den Aufwand. Das ist möglich weil ich keinen Plan verfolge, sondern nur das allgemeine Ziel stressfrei, gesund und fit zu leben.

2. Mehrere kleine Aktivitäts-Häppchen.
Eine Einheit dauert in der Regel nur etwa 30 Minuten. Das heißt es sind insgesamt nur 1,5 Stunden. Damit mache ich mich nicht total fertig, kann den Kreislauf aber mehrmals täglich intensiv hochfahren. Auf häufige kleine Reize reagiert der Körper effektiver, als auf sehr große Reize mit langen Pausen.

3. Flexibilität
30 Minuten zwischendurch ein wenig Sport zu machen ist für mich eigentlich immer mal möglich. Mir 1-2 Stunden am Stück Zeit zu nehmen, ist dagegen schwer. Man muss halt „nur“ den inneren Schweinehund überwinden und sich die Laufschuhe anziehen, anstatt die 30 Minuten auf Social Media zu verschwenden.

Aktuell laufe ich ca 5 km, mache einen Kraft-Zirkel und poliere noch ca. 30 Minuten die alte Box-Technik auf. Das ganze etwa 5x pro Woche, natürlich mit einigen Variationen hier und da damit es nicht langweilig wird und flexibel in den Alltag passt.

Was bringt das?

Ich bin aktiv, an der frischen Luft und werde dabei stärker und widerstandsfähiger. Soviel kann ich guten Gewissens behaupten und mir genügt das völlig.

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Die Kraft der Kälte

Seit ein paar Tagen halten sich die Temperaturen wieder über Null, was dazu führt, dass unser Pool wieder eisfrei ist.

Somit konnte ich mein Kältetraining wieder in optimaler Form fortführen.

Ende August habe ich angefangen jeden Morgen, vor dem Frühstück zu baden. Das Wasser wurde mit der Zeit immer kälter..Erst um die 20°, dann im Oktober um die 15.

Im November wurde es schnell einstellig, mit dem Höhepunkt, dass ich eines Morgens sogar eine kleine Eisschicht aufgebrochen habe. Seit dem ist der Pool entweder konstant unter 5°, oder gefroren. Im ersten Fall gehe ich konsequent 1-2 Minuten ins Wasser, letzten Fall nutze ich die kalte Dusche.

Ich will hier nicht angeben sondern meine Begeisterung teilen. Neben dem guten Gefühl schon morgens etwas geschafft zu haben, bemerke ich auch deutliche gesundheitliche Effekte.

Abhärtung funktioniert wirklich. Noch im letzten Jahr war ich die größte Frostbeule, die man sich vorstellen konnte. Immer mit Schal und Mütze unterwegs, stets am meckern über das Wetter und am hochdrehen der Heizung.

Das ist wie weggeblasen. Mir ist fast gar nicht mehr kalt, obwohl ich deutlich weniger anziehe. Krank war ich in diesem Winter auch noch nicht, nicht mal ein wenig.

Ich habe auch einiges zu den biologischen Hintergründen gelesen (Hormone, Kapillare, braunes Fett etc.), das kann und will ich aber nicht rezitieren. Für mich zählt die Praxis und die ist eindeutig.

Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass das für mich der angenehmste Winter ist, an den ich mich überhaupt erinnern kann.

Alles durch die Kraft der Kälte.

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Leg dich nicht mit der Zeit an

Es ist irgendwie toll, aber zugleich auch erschreckend, wie unglaublich mächtig die Zeit ist.

Wenn wir in Eile und überhastet handeln, ist sie unser schlimmster Feind. Sie wird uns ständig stressen, zu Fehlern zwingen, auslaugen und schließlich in die Knie zwingen.

Wenn wir allerdings in Ruhe, Gelassenheit und Vertrauen handeln, dann ist sie unsere stärkste Verbündete. Sie heilt alle Wunden und muss uns zwangsläufig zum Erfolg führen.

Das Schöne: Meistens haben wir tatsächlich die Wahl. Vielleicht erscheint es uns im ersten Moment anders. Genauer betrachtet haben wir aber selbst in der Hand ob wir mit der Zeit kämpfen, oder gehen sie.

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Man kann alles tun, aber nicht alles haben

Vor ein paar Tagen habe ich eine eindrucksvolle Karikatur gesehen:

In einer großen Halle stehen zwei Schalter, mit je einem Beamten, der dahinter sitzt. Bei jedem der Beamten kann man sich melden und in eine Liste eintragen.

An den Schaltern hängen natürlich unterschiedliche Schilder. Auf dem Schild des linken Schalters steht: „Alles bekommen was ich möchte!“ Und natürlich gibt es davor eine lange Schlange von Menschen, die anstehen um sich in die Liste einzutragen.

Auf dem rechten Schild steht stattdessen: „Das tun, was nötig ist um alles zu bekommen was ich will.“ Vor diesem Schalter herrscht gähnende Leere.

Wenn es darum geht Ziele und Wünsche zu formulieren, sind wir meist alle schnell dabei. Was wir allerdings oft genauso schnell vergessen, ist das nötige zu tun.

Besser ist es daher aus meiner Sicht, wenn wir uns nur aufs tun beschränken, und die eventuellen Ergebnisse gar nicht so sehr bedenken. Wenn der Weg tatsächlich zum Ziel wird, dann werden wir immer zufrieden sein.

Ich versuche genau das umzusetzen, mich also aufs tun zu konzentrieren und nicht groß zu analysieren was wohl wäre wenn. Beim Sport, bei der Ernährung und bei der Erholung. Bei der Arbeit, der Familie und bei allem Andern auch.

So habe ich immer alles aktiv in meiner Hand und muss nicht passiv hoffen.

Zufrieden ist außerdem der, der hat was er will. Das gelingt demnach umso eher, wenn ich nur wenig will und dieses auch selbst beeinflusse

Ich habe heute konzentriert gearbeitet, mit meinen Kindern begonnen ein interessantes Buch zu lesen, morgens ein Krafttraining gemacht und war abends laufen. Ich bin zufrieden.

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Gesund und fit 2024

Dafür, dass ich keine Zielplanung machen möchte, hab ich mir in diesem Jahr ziemlich viel vorgenommen.

„Gesund und fit ohne Stress“ – das ist so ungefähr die beste Zielbeschreibung, die ich liefern möchte. Sicher ist das weder konkret, noch erfüllt es die S.M.A.R.T. Kriterien. Ist mir aber egal.

„Ohne Stress“ bedeutet für mich, dass ich mich gelassen in die richtige Richtung bewege. Vergleichswerte wie Meter und Sekunden interessieren mich dabei ziemlich wenig, denn: Wenn ich nicht in Eile bin, keinen konkreten Plan erfüllen muss etc., dann ist die Zeit meine Verbündete.

Irgendwann werde ich es schaffen.

Da ein gesunder / gelassener Geist einen gesunden Körper benötigt, liegt Sport bei mir auch 2024 wieder im Fokus.

Ein wenig habe ich mich sogar erschrocken, was ich da alles schon vorhabe:

  • Ende Februar: Krausnicker Berge Pokallauf
  • Ende März: Schneeglöckchenlauf in Ortrand
  • Mai: 100km Mammutmarsch in Berlin
  • Juni: Firmenlauf Dresden
  • Juli: Schlossinsel Lauf in Lübben
  • Oktober: Dresden Marathon

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es gerade passt, und ich habe Lust auf solche Veranstaltungen. Lange war das nicht so und vor allem beim Marathon musste ich mich überwinden.

Es ist das erste Mal für mich, dass ich die 42,2 km in Angriff nehme, auf die gelassene Art kommt es mir aber richtig vor, weil:

  • Ich bin jetzt 42, deshalb sind die 42 km jetzt fällig
  • Ich werde das ohne Zeitziel oder Trainingsplan locker angehen
  • Ich freue mich auf das Sightseeing im Laufschritt durch meine Lieblingsstadt.

Gelassenheit und Abenteuerlust schließen sich nicht aus.

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Neues Thema: Gelassenheit

In letzter Zeit beschäftige ich mich stark mit dem Thema Gelassenheit.

Vielleicht ist die Suche nach ihr der richtige Weg um ausgeglichener, ruhiger, gesünder und schließlich auch glücklicher zu werden.

Unser ganzes Streben bringt vor allem eines: Stress.

Klar, Erfolg ist super. Aber er macht auch süchtig. Immer wenn wir etwas erreicht haben, brauchen wir mehr. Sollten wir das allerdings nicht bekommen, sind wir schneller unzufrieden als das wir „Visionboard“ sagen können.

Meine erste Erfahrung in Sachen Gelassenheit war, dass ich ohne Planung besser dran bin. Kein Ziel, kein Druck – so einfach ist das.

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Schmerzfrei ist unbezahlbar

Zum Urlaubsabschluss waren wir heute nochmal im Freibad.

Es ist einfach wunderbar wie selbstverständlich ich hier wieder mit den Kids toben konnte – hin und her laufen, sogar von Turm springen, kein Problem.

Das ließt sich für manche vielleicht banal, aber vor etwa einem Jahr war ich an gleicher Stelle und konnte nichts davon.

Durch meine Rückenschmerzen wollte ich nur auf der Decke liegen. Langsame Bewegungen gingen. Wenn die Kinder gebettelt haben, bin ich zwar mit ins Wasser gegangen, hab mich aber eher schlecht als recht beteiligt.

Spaß hatte ich aber keinen und meine Laune hat auch die Anderen nicht gerade begeistert.

Durch meine tägliche Dehn-Routine hab ich das in den Griff bekommen und bin jetzt weitestgehend schmerzfrei.

Eigentlich müsste ich das Fett und in Großbuchstaben schreiben, denn das ist mit Abstand mein größter Erfolg in diesem Jahr.

Wahrscheinlich kann ich auch selbst kaum ermessen wie wertvoll der war und er kommt der ganzen Familie zu gute.

Gute Routinen sind Gold wert!

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Routine im Urlaub

Im Urlaub ist meist alles anders.

Gott sei Dank!

Obwohl, für unsere Routinen ist das gefährlich.

Ich jedenfalls habe da wenig ruhmreiche Erfahrungen. Schon mehrmals ist es gerade die Urlaubszeit im Sommer gewesen, die mich aus der Bahn geworfen hat.

„Endlich mal keine Verpflichtungen mehr, keine Termine, morgens kann man ausschlafen und abends lange gemütlich draußen sitzen. Das Training – ach, das verschieben wir mal…“

Natürlich soll der Urlaub erholend sein. Aber nicht so, dass wir neben dem Alltagsstress auch unsere positiven Angewohnheiten vergessen. In diesem Jahr habe ich mir ein Rezept ausgedacht und das ist auch mein Vorschlag für dich.

1. Hinterfrage deine Routinen.
Ist unser Ablauf und sind unsere Regeln so noch möglich? Wie können wir das anpassen? Das Ziel heißt immer, dranbleiben und auf keinen Fall ganz aufhören. Nutze die Flexibilität und ändere deine Routine bewusst ab.

Wenn du zum Beispiel im Urlaubshotel ein Buffet bekommst – natürlich wirst (und sollst) du das genießen. Aber vielleicht kannst du für dich festlegen, dass dein erster Gang immer Salat ist. Vereinbare bewusst einen guten Kompromiss mit dir selbst. Genieße die schönste Zeit des Jahres und bleibe dabei trotzdem auf Kurs.

2. Gehe in die Offensive.
Wenn es dir so geht wie mir, dann willst du als Sportler Sport machen – erst recht im Urlaub (Ich bin Läufer, ich will laufen!). Wir wäre es, gerade jetzt eine Challenge zu starten oder ein Abenteuer zu planen. Du wirst dich wundern wie fit du durch deine Routine geworden bist. Nutze das jetzt aus und habe Spaß.

3. Ändere / Verschiebe deinen Fokus.
Vielleicht hast du in deinem Arbeitsalltag den Fokus auf der Ernährung. Jetzt, mit mehr Zeit, kannst du vielleicht ein größeres Gewicht auf Bewegung und Erholung setzen. Beim Essen lässt du dann vielleicht die Zügel etwas lockerer. Das Ganze geht natürlich auch umgekehrt.

Der Punkt ist der: Wenn sich dein Alltag ändert, dann solltest du auch deine „Schlank und Fit Routinen“ anpassen. Mache das bewusst, mit Spaß und wie immer, ohne Stress.

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Der größte Vorteil der Routine?

Kontinuität.

Die Kontinuität ist der Schlüssel, zu gesund und fit über 40 und ohne Stress.

Hier sind 6 Beweise:

  1. Wer kontinuierlich kleine (stressfreie) Schritte macht ,kommt weiter als derjenige, der nur manchmal (weil gestresst) große Schritte macht.
  2. Wer kontinuierlich dabei bleibt braucht keine Motivation, denn er hat eine Gewohnheit. So erreichst du deine Ziele nahezu unterbewusst.
  3. Der kontinuierliche Routinier baut Selbstbewusstsein auf, denn er kann sich einschätzen. Ganz im Gegensatz zum Ungeduldigen. Der ständige Jojo-Effekt erweckt den Eindruck man könne gar nicht schaffen und das sorgt für Frust.
  4. Kontinuierliche kleine Zielerreichung geht leichter als einmalige Mammutpläne. Oder was erscheint dir leichter: „Ich laufe morgen 20 Minuten (kontinuierlich).“, oder, „Ich laufe im Oktober Marathon.“?
  5. Mit Kontinuität zeigst du Verlässlichkeit und Integrität, das führt zu Respekt. Dagegen steht der Träumer, der immer von großen Zielen schwärmt, aber eigentlich nicht einmal selbst daran glaubt.
  6. Kontinuierliche Routinen sind alltagstauglich, denn sie sind flexibel und lassen auch mal Ausnahmen zu. Strenge Pläne schränken dich ein – den richtigen Zeitpunkt gibt es nicht.

Ich denke man würde auch noch mehr gut Gründe finden, glaube aber nicht, dass du noch mehr brauchst. Wenn du trotz stressigem Alltag deine Ziele erreichen willst, dann sind Routinen der perfekte Weg.

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Krasse Resultate

Das ist es was die Meisten wollen und was viele Anbieter auch versprechen. Natürlich auch noch ohne Aufwand.

Dass das ziemlich unmöglich ist, das wissen zumindest wir. Viele andere (alle außerhalb dieser Gruppe…) fallen aber immer noch darauf rein…

Die Hoffnung lässt sich dann doch immer mal wieder entfachen.

„Vielleicht ist das ja die geheime Abkürzung die ich schon so lange suche. Vielleicht kann mich dieser Experte durch den Irrgarten führen.“ Meine Meinung ist da klar:

Es gibt keine Abkürzung! Es gibt keinen Irrgarten!

Wer unbedingt richtig krasse Resultate möchte, der muss doppelt so krassen Aufwand betreiben.

Und alles was man dazu wissen muss, ist allgemein bekannt.

Gesunde Ernährung, genügend Bewegung und Erholung.

Für uns Vielbeschäftigte mittleren Alters empfehle ich daher ein weniger krasses Anspruchsdenken.

Heißt: realistische Ziele, passend zu dem kleinen Aufwand, den wir in der Lage sind zu leisten.

Und auch mit diesen „guten“ Resultaten werden wir deutlich über dem Durchschnitt liegen und uns pudelwohl fühlen.

Kleine aber feine Routinen sind der Schlüssel dazu.

Übrigens:
Nachdem ich gestern zu gar nichts gekommen bin, war ich heute im Studio trainieren, danach noch laufen, und schließlich im 19 Grad coolen Pool (Falls du dich die ganze Zeit fragst was das Bild da soll – gut dass du bis hier gelesen hast).

Für meine Verhältnisse war das heute ziemlich krass und eine absolute Ausnahme. Gerade deshalb bin ich aber stolz darauf, gesund und fit zu sein und damit jederzeit bereit, für die Herausforderungen des Arbeits-, Familien- und Freizeitsportler-Alltags.

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„Mach diese eine Sache für Gesundheit und Fitness!“, haben sie gesagt…

Man hört das immer wieder:

Wir bräuchten nur diese eine Sache, dieses Sportgerät, diese Diät, mach Calisthenics, Crossfit, Yoga, HIIT-Training…

Meine Meinung dazu: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird das nicht funktionieren.

Warum? Sind die Methoden falsch? Nein, an den Methoden liegt es nicht, sondern an uns!

Nicht falsch verstehen, wir sind nicht zu faul, oder unfähig. Sondern wir sind einfach nicht bereit oder in der Lage.

Schnelle, einfache und massive Verbesserungen sind schon möglich. Aber sie erfordern einen riesigen Einsatz an Zeit, an anderen Ressourcen und vor allem an Selbstverpflichtung.

Unsere Lage ist aber diese: Keine Zeit, Stresslevel im dunkelgelben Bereich und vielleicht auch schon mit einigen Wehwehchen, Kilos zu viel oder anderen Einschränkungen gesegnet. Wir brauchen etwas anderes.

Ich denke wir sollten aufhören nach der einen großen Sache zu suchen. Das Eine, was den größten Erfolg verspricht.

Mache lieber mehrere, kleine, flexible Sachen, die wenig Aufwand kosten.

Unsere Gesundheit ist vielschichtig und wir können sie auf viele Arten beeinflussen, nicht nur auf eine.

Das summiert sich und am Ende haben wir mit vielen kleinen Dingen mehr erreicht, als wenn wir den gleichen Aufwand in nur eine Sache gesteckt hätten. (80-20 Regel).

Wie isst man einen Elefanten? Mit einem riesigen Löffel? Nein, man isst ihn Stück für Stück.

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„Mach diese eine Sache für Gesundheit und Fitness!“, haben sie gesagt… Read More »

Warum wir bei „ganz oder gar nicht“ aufpassen sollten

Ich mag diese „ganz oder gar nicht“ Einstellung nicht und am Ende des Beitrags wirst du merken warum.

Vor kurzem hat mir jemand erzählt, sie würde regelmäßig, einmal im Jahr streng fasten. Mit allem was dazu gehört: Kein Zucker, kein Fleisch, kein Alkohol etc.

Grundsätzlich finde ich das interessant und auch nicht verkehrt, Was mich allerdings beschäftigt hat war der Grund.

Sie sieht die Aktion als Aufräummaßnahme. Den Rest des Jahres schlängelt sie sich ernährungsmäßig so durch.

Mein Eindruck war: Ohne großes Augenmerk auf die Gesundheit, denn die Fastenzeit wird das schon wieder gerade biegen.

Das ist eine Achterbahn-Einstellung – erst hoch dann runter, immer volle Pulle, ganz oder gar nicht.

Mein Problem damit:
Alle beiden Extreme sorgen für Stress. Den Hauptteil des Jahres wird der Körper langsam vergiftet und unterversorgt. Dann wird er plötzlich schock-entgiftet und überversorgt.

Ich finde das unnatürlich.

Mir ist schon klar, dass Achterbahnen spannend sind, für viel Motivation sorgen und auch für kurzfristige Erfolge. Letztendlich kommt man aber immer auch wieder da an, wo man losgefahren ist.

Ich mag die Nervenkitzel auch, aber bitte nur auf dem Rummel. Wenn es um wichtige Dinge wie meinen Körper geht, dann ist der Normalo-Modus besser.

Der Körper soll konstant alles haben was er braucht (Nährstoffe, Bewegung, Erholung), ohne Stress und mit möglichst wenig Aufwand.

Jahrelang habe ich die negative Erfahrungen gemacht:
Ich habe mich extrem gesund ernährt (Vegan, Kallorien gezählt und sogar Vitamine). Dann wieder, habe ich mich extrem gehen lassen und gar nicht auf die Ernährung geachtet: Mehrmals pro Woche Chips und Bier auf der Couch sowie auch andere Kohlenhydrate im Überfluss.

Ich bin auch Monate lang mehr als 100km pro Woche gelaufen, dann wieder ein halbes Jahr gar nicht.

Was hat es mir gebracht: Erfahrungen.

Zufrieden und glücklich war ich in keinem der Extreme. Entweder war ich an der Belastungsgrenze oder habe mir Vorwürfe gemacht.

Seit über einem Jahr ist das jetzt anders. Durch kleine, flexible Routinen habe ich endlich meine Mitte gefunden. Laufen macht wieder Spaß, für meine Familie habe ich wieder mehr Zeit und ganz nebenbei geht es mir so gut wie nie.

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Wenn es so leicht ist, warum sind wir dann nicht alle gesund und fit? Hier sind 10 Gründe!

  1. Es ist nicht leicht! Zwar sagen das alle, die uns einen Plan, eine Methode oder die Wunderpille verkaufen wollen, tatsächlich ist es aber schwer.
  2. Wir wollen viel erreichen, aber nur wenig dafür tun.
  3. Wir stehen alle unter Dauerstress – schon als Kinder. Gestresst wird man aber weder schlank noch fit, wir benötigen Ruhe und Entspannung.
  4. Wir bleiben nicht dran. Heute dies und morgen jenes. Sobald wir etwas anderes interessantes sehen (und das passiert mehrmals täglich), vergessen wir unser Herzens-Ziel und jagen die nächste große Sache.
  5. Wir haben es stets eilig. Jedes Ziel muss in kürzester Zeit erreicht werden. Eine nachhaltige Transformation erfordert aber Geduld.
  6. Wir streben nicht nach nachhaltigem Erfolg. Sondern genau wie die Börse interessiert uns nur der nächste Stichtag – Bei Ferienbeginn soll die Strandfigur passen. Was danach kommt ist egal.
  7. Die ungesunde Versuchung ist überall: Süßes, Fettiges, Salziges. Billige Unterhaltung auf dem Flatscreen oder Handy. Was früher Genuss und Ausnahme war, das ist heute Standard.
  8. Auch die kleinste Anstrengung können wir leicht vermeiden. Wir werden überall hin gefahren, kaufen alles fix und fertig, erledigen die meiste Arbeit automatisiert (Auto vs. Laufen, Supermarkt vs. eigener Garten, Waschmaschine vs. Waschbrett). Das hat in den letzten 100 Jahren unsere Produktivität enorm gesteigert, genauso enorm hat es aber unseren Kalorienverbrauch gesenkt.
  9. Wir geben die Verantwortung ab. Gesundheit sehen wir nicht mehr direkt als unsre eigene Aufgabe. Die Regierung, die Industrie, die Ärzte etc. sollen uns gesund machen und gesund halten. Aber falls du es noch nicht wusstest: Solange du etwas nicht vollständig selbst bezahlst (und das ist hier nirgends der Fall), bist du nicht der Kunde, du bist das Produkt!
  10. Was man nicht sieht ist für uns nichts wert. Eigentlich wollen wir gar nicht schlank und fit sein (das wäre nämlich sogar möglich). Tatsächlich wollen wir schlank und fit aussehen. Das heißt so aussehen, wie die Typen, die wir aus der Werbung kennen.

Wie können wir es dennoch erreichen? Stress vermeiden, kleine Routinen etablieren , die 80/20 Regel beherzigen, die 3 Faktoren ausbalancieren (Eat, Move, Sleep)

Klingt kompliziert? Weniger als du denkst.

Klingt schwierig? Ja – alles was etwas wert ist, ist auch schwierig. Aber der Anfang ist leicht und wir habenZeit.

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Warum SMART Ziele leider gar nicht so smart sind

Heute habe ich es wieder gehört:

„Das ist aber kein richtiges Ziel. Das muss SMART sein, sonst bringt es nichts.“

SMART ist ein Akronym und steht je nach Übersetzung z.B. für: spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch, terminiert.

Im beruflichen Umfeld ist das gängige Praxis, weil man Angestellte natürlich kontrollieren, antreiben und bewerten will.

Dafür benötigt man dann eben klar festgelegte Bezugsgrößen.

In unserem privaten Umfeld aber, sollten wir auf diesen Stress verzichten.

Es ist nicht nötig und ich sage sogar es ist kontraproduktiv.

Wir brauchen Ziele, aber nur für eine einzige Sache. Um den Kurs zu bestimmen. Irgendwie müssen wir ja wissen in welche Richtung wir uns verändern wollen. Das ist es dann aber auch schon.

Spezifisch, messbar und terminiert? Das sind einfach nur Stress-Faktoren und die können uns ziemlich schnell demotivieren.

Außerdem will man den Fortschritt ja dann auch überprüfen, was dazu führt, dass wir mehr mit Controlling beschäftigt sind, als mit unserer Gesundheit und Fitness. Das ganze Verwalten ist unnötig.

Attraktiv und realistisch? Nicht mal das ist meiner Meinung nach wichtig. Wenn wir uns zu sehr auf das Ende des Weges fokussieren, dann sind wir bei jedem Rückschritt frustriert.

Unser Leben findet auch nicht in der Zukunft statt, da wo wir endlich etwas erreicht haben und erfolgreich sind. Nein, es ist hier und jetzt. Und dieses hier und jetzt sollte attraktiv sein.

Realistisch erreichen werden wir das Ziel auch nicht. In aller Regel treffen wir höchstens zufällig ins Schwarze. Wenn wir es gut machen, dann gehen wir stetig in die richtige Richtung und kommen der Sache nahe.

Dieser detaillierte Ziele-Perfektionismus hat außerdem einen faulen Beigeschmack. Während wir uns nämlich wochenlang mit der richtigen Definition aufhalten, gehen wir keinen einzigen Schritt vorwärts.

Ziele sind nötig aber alles was hier länger als 5 Minuten für die Formulierung kostet ist Zeitverschwendung. Kümmere dich hier lieber um deine Routine.

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