Was bleibt für den Menschen?

Letztlich lassen sich alle unsere Tätigkeiten mathematisch beschreiben. Sobald sie mehrmals durchgeführt werden, kann man sie optimieren, standardisieren und automatisieren.

Meine Prognose für die Zukunft:

Alles was sich standardisieren lässt, wird automatisiert werden.

Das können Dinge sein, die wir uns heute nur schwer vorstellen können: ärztliche Versorgung, Handwerk, öffentlicher Transport.

Künstliche Intelligenz sorgt dafür, dass Maschinen auch Prozesse durchführen können, die uns höchst individuell vorkommen.

Welche Arbeit bleibt da dem Menschen?

Alles was neu, unerwartet und gefühlsbetont ist:

Überraschungen, Initiative, Spontanität, Zufälliges Verbinden miteinander, Vertrauen, Empathie.

Vielleicht erscheint uns das gruselig, aber dies wird die Welt sein, in der unsere Kinder zurechtkommen müssen – vielleicht auch schon wir.

Wir sollten uns darauf vorbereiten, indem wir diese Fähigkeiten trainieren.

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Race to the bottom

Vielfach funktioniert unsere Wirtschaft so: 

Wenn du etwas verkaufen willst: Schalte Werbung, sei laut. 

Wenn du in Organisationen etwas ändern willst: Überzeuge mit Zahlen, Daten, Fakten und durch die Macht des Vorstands, der hinter dir steht. 

Mach durchschnittliche Dinge für durchschnittliche Leute – probiere bloß nichts Neues, es könnte schief gehen. 

Nutze austauschbare Standardmaterialien und Standardmitarbeiter. 

Massenproduktion (Produkte oder Dienstleistungen) sind effizient, effizient ist billig und billig ist gut. 

Nicht mehr.  

Die Zeiten von Henry Ford sind vorbei. 

Standard und Effizienz kann heute jeder. Spezial-Know-How ist immer noch wichtig und notwendig, aber nicht mehr knapp. Es ist die Grundlage. 

Das Rennen Richtung billig ist ein “race to the botom” und dieses Rennen möchte niemand wirklich gewinnen. 

Heute ist es wichtig interessante Probleme lösen zu können – mit Großzügigkeit, Empathie, Teamwork und Enrollment

Teams sollten nicht vor allem homogen und damit effizient sein, sondern heterogen. Damit können sie nämlich effektiv diese Art von Nicht-Standard-Problemen lösen.   

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Anerkennung oder Wertschätzung

Anerkennung ist die Würdigung die wir für eine bestimmte Sache bekommen, die wir gut gemacht haben. 

Sie ist einmalig, auf diese Sache bezogen. Danach endet sie. 

Wertschätzung ist die Würdigung von uns selbst als Person. 

Sie ist grundsätzlich auf uns als Menschen bezogen und endet planmäßig nicht. 

Hier ist ein TED-Talk von Mike Robbins, der diesen Unterschied noch einmal detailliert herausarbeitet: The Power of Appreciation 

Nach welcher Art Würdigung wünschen wir uns? 

Wenn wir ein neues Auto kaufen, um die Beförderung kämpfen, ehrenamtlich tätig sind, eine Familie gründen? 

Oft beobachte ich, an mir selbst aber auch an Anderen, dass wir nach Anerkennung streben, im Grunde aber Wertschätzung wollen. 

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Schlaf ist ein lohnendes Investment

In Tom Raths Buch (Eat, Move, Sleep) hat mich die große Bedeutung des Schlafes am meisten beeindruckt.  

Laut Rath haben wir eine hohe Präferenz von fettigen und zuckerhaltigen Lebensmitteln, wenn wir müde sind, und wir bewegen uns auch weniger. Das klingt vielleicht irgendwie nachvollziehbar aber es gibt auch echte wissenschaftliche Belege dafür 

Bei Übergewicht machen wir den Grund schnell aus. Es ist zu wenig Bewegung und schlechte Ernährung. Aber der Schlaf gehört auch (gleichberechtigt) in dieser Betrachtung. 

Stattdessen wird er aber gern zugunsten anderer Verbesserungen geopfert.  

“Für die Gesundheit gibt es so viel zu tun (Kochen, Sport), da scheint es eine gute Idee zu sein, einfach eine Stunde weniger zu schlafen.” Da sind wir auf dem Holzweg.  

Schlaf ist kein Luxus es ist eine grundlegende Notwendigkeit. 

Wer zu wenig schläft isst mehr, vergisst mehr, wird öfter krank, sieht schlechter aus. 

Wer aber für einen guten Nachtschlaf von 8 Stunden sorgt, wird im Job besser performen, besser trainieren, gesünder essen und einfach ein angenehmerer Zeitgenosse sein. 

Jede Extrastunde gesunden Schlafs ist kein Kostenfaktor, sondern ein lohnendes Investment. 

Dieses Buch gibt es auch auf Deutsch. In jedem Fall fand ich es so beeindruckend, sodass ich es sicher auch einmal ausführlich hier vorstellen werde. 

Aber nicht heute – jetzt gehe ich schlafen. 

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Eat, Move, Sleep

Unser Ziel ist es, besondere Leistungen zu erbringen – für unsere Kunden, unseren Arbeitgeber, für die Familie. 

Neben der richtigen Einstellung, um die es hier häufig geht, ist aber noch etwas anderes wichtig: Wir müssen auch physisch dazu in der Lage sein. 

Und auf diese Physis haben genau drei Dinge entscheidenden Einfluss. 

  1. Wie wir essen 
  1. Wie wir uns bewegen 
  1. Wie wir schlafen 

Tom Rath hat das in seinem Buch Eat, Move, Sleep erklärt, und auch beschrieben wie diese Punkte zu verbessern sind. Oft geht das schon mit kleinen Veränderungen.

Hier gibt es auch eine kurze (deutsche) Zusammenfassung von Kris Stelljes. 

Oft vernachlässigen wir es, uns um uns selbst zu kümmern. Dabei ist gerade hier große Sorgfalt nötig. Ohne einen gut funktionierenden Körper, werden wir niemals unsere volle Leistungsfähigkeit ausschöpfen. 

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Glück oder Verdienst

Meine Tochter hat gestern ihre Halskette am Strand verloren und das erst heute bemerkt. 

Kurz vor dem zu Bett gehen – morgen reisen wir auch ab – war sie plötzlich untröstlich. 

Sie war sicher, dass ihr geliebtes Schmuckstück nur am Strand sein kann. 

Eigentlich eine ausweglose Situation aber wir sind trotzdem noch die 10 km gefahren um zu suchen. 

Zunächst fragten wir an der Rezeption des angrenzenden Campingplatzes. Es wurde nichts abgegeben. 

Dann versuchten wir das unmögliche und suchten in Halbdunkel den Strand ab. Als wir nichts fanden, war sie den Tränen nahe. Als letzten Versuch, nahm ich die Taschenlampe des Handys zur Hilfe und plötzlich sahen wir sie fast gleichzeitig funkeln. 

Wir haben ihre Kette tatsächlich gefunden. 

Mehr als 24 Stunden nach dem Verlust, nach einem heißen Badetag mit sicherlich vielen Gästen, im Sand. 

Natürlich waren wir überglücklich. 

War das Glück? 

Ich glaube wir haben es uns verdient, weil wir gegen jede Logik das Unmögliche versucht und nicht aufgegeben haben. 

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Erholung

Erholung bedeutet die Rückgewinnung verbrauchter Kräfte und das Wiederherstellen der Leistungsfähigkeit. [Wikipedia

Psychisch bedeutet das für mich, sich am Ende der Urlaubsreise wieder auf zu Hause zu freuen. Kein Fernweh mehr zu haben, sondern wieder das Positive zu sehen, das einem die alltägliche Umgebung gibt.

So hatte man genug Zeit um neue Pläne zu schmieden und ist jetzt bereit für neue Taten.

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Welchen Wandel wollen wir bewirken?

Wofür machen wir das? 

Für wen machen wir das? 

Wenn wir unseren Egoismus außen vor lassen, beim beantworten dieser Frage, dann kommen wir vielleicht auf überraschend einfache Antworten. 

Diese sind dann nämlich unabhängig von dem externen Status, den wir normalerweise auch noch suchen. Sie brauchen keine öffentliche Aufmerksamkeit und kein großes Einkommen. 

Wenn wir kein Martin Luther King sind, kein Steve Jobs und kein Seth Godin, dann beeinflussen wir mit unseren Taten wohl nicht Millionen von Menschen. 

Aber vielleicht beeinflussen wir fünf, vielleicht zwei oder einen. 

Wir könnten bei denen anfangen, die wir lieben. 

Wir behaupten doch immer Familie wäre das Wichtigste. Vielleicht sollten wir uns da selbst beim Wort nehmen.  

Welchen Wandel wollen wir dort bewirken? 

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Ziele und Verantwortung

Aus meiner Sicht gibt es in Organisationen vier Typen von Mitarbeitern. Je besser sie sind, desto zahlreicher sind die ersten Drei.

Bei Anführern (Leadern) beobachtet man vor allem zwei Dinge:

  1. Sie verfolgen ein konkretes, uneigennütziges Ziel
  2. Sie übernehmen die Verantwortung

Dies sind die ehrwürdigen Ritter, die das Heer anführen und andere inspirieren.

Manager verfolgen das uneigennützige Ziel nicht unbedingt, tragen aber trotzdem Verantwortung. Sie sind Fachleute, organisieren und leiten auch an, inspirierend sind sie jedoch selten.

Sie sind die die Berufsoffiziere und Elitesoldaten.

Motivierte, enthusiastische Facharbeiter teilen das Ziel und verfolgen es auch uneigennützig. Sie übernehmen aber nur wenig Verantwortung.

Sie sind die handlichen, präzisen Meister-Schwerter.

Unmotivierte und desinteressierte Mitarbeiter verfolgen weder irgendwelche Ziele, abseits der eigenen, noch übernehmen sie Verantwortung.

Dies sind die rostigen, verbogenen Mistgabeln.

In Organisationen mit offensichtlichen, starken, übergeordneten Zielen und mit der Notwendigkeit, für jeden einzelnen, Verantwortung zu übernehmen, kann es keine Mistgabeln geben.

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Automatisch besser?

Auch wenn es schnell möglich ist Prozesse zu automatisieren, besser werden sie dadurch nicht.  

Die Versuchung kann groß sein, schnelle Zeit und Kostenersparnisse zu erzielen, einfach durch Automatisierung.  

Ein schlechter Prozess wird dadurch aber nur zu einem schnellen, schlechten Prozess.

Oft scheint zwar, Automatisieren, die nahe liegende, einfache Antwort zu sein, wir müssen die Abläufe aber vorher trotzdem genau analysieren und optimieren. Automatisch geht das nicht. 

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Keine Kameradschaft unter Eltern

Natürlich kriegen wir nicht immer alles hin, wenn es um unsere Kinder geht. Es gibt Konflikte und es entstehen Streitereien die wir nicht mehr beherrschen können.  

Auch unsere überlegende Rhetorik kommt nicht dagegen an, wenn sich ein Kind etwas in den Kopf gesetzt hat. Die jungen Menschen haben noch nicht gelernt Kompromisse einzugehen und wir Ältere können diese Tatsache einfach nicht begreifen. Wir sagen dann Dinge, die wir nachher bereuen und manchmal geben wir den Moment auch auf. Dann können wir nur abwarten. 

Meistens heilt die Zeit diese Wunden – oft reichen ein paar Minuten. 

Dumm nur, wenn uns andere Eltern begegnen die, wie wir, der Meinung sind es besser zu wissen. Großeltern (vor allem die eigenen) sind meistens noch schlimmer. 

Wir schütteln die Köpfe, wenn wir die Unfähigkeit der Anderen beobachten. Und wir können nicht glauben, dass man jetzt nicht einfach so oder so handelt.  

Das Kind tanzt ihm auf der Nase herum, ist zu laut, weint und müsste doch getröstet werden. 

In Wahrheit jedoch, wissen wir gar nichts.  

Wir kennen weder diese Anderen noch deren Kinder oder die Situation.  

Wer hier meint einschreiten zu müssen, der agiert auf des Messers Schneide.  

Denn Eltern sind in diesem Moment der Hilflosigkeit so verletzlich wie nie. Ein dummer Ratschlag kann einem nicht nur den Tag ruinieren (und eigentlich ist jetzt jeder Ratschlag dumm). Es stellt auch die gesamte Erziehungsstrategie in Frage. 

Da soll man sich mal nicht so haben? Es geht schließlich um das Kind? 

So abgebrüht sind die Wenigsten, dass sie es locker wegstecken, wenn sie ein eigentlich Gleichgesinnter im bittersten Moment kalt erwischt. 

Leider sind es oft wir Eltern, die unseren Mitstreitern das Leben schwer machen. Wir, die wir es eigentlich besser wissen sollten. 

Wer hier richtig handeln möchte, der lächelt verständnisvoll oder bietet fragend Hilfe an. Eine aufmunternde Geschichte für das Kind und bestärkende Solidarität für das Elternteil könnten vielleicht sogar den Tag retten. 

Wer sich zu all dem nicht im Stande fühlt, soll doch bitte einfach die Klappe halten. 

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Die Chance des internen Marktes

In großen Unternehmen gibt es einen regen internen Leistungsaustausch. Die Vergütung erfolgt über Verrechnungspreise oder Prozesskostenpauschalen.  

Oft wird versucht eine Marktgerechte Verrechnung zu gewährleisten, aber warum schafft man keinen echten Markt? Mit tatsächlicher Konkurrenz – z.B. zwischen administrativen Abteilungen verschiedener Standorte. Wer das Beste Angebot macht erhält den Auftrag.  

Denn tatsächlich funktioniert die Geschäftswelt außerhalb des Konzernes heute anders als vor 20 Jahren.  

Die Alten Geschäftswege: Produktion-Verkauf-Kauf-Besitz-Entsorgung verlieren an Bedeutung. Mesh-Businesses und Handelsplattformen prägen das Bild

Als “Mesh-Businesses“ bezeichnet Lisa Gansky Unternehmen, die sich auf das Teilen spezialisiert haben. Es sind Sharing-Plattformen wie AirBnB, Netfilx oder Zipcar. 

Sie profitieren, laut Gansky, vom allgemeinen Misstrauen gegenüber etablierten Marken, von einer immer besseren Dateninfrastruktur und von der immer größeren Nachfrage nach ökologischen Produkten. 

Wie würden solche Plattformen innerhalb von (großen) Unternehmen aussehen? 

Könnte man konzernweit Arbeitskräfte teilen? Oder Lagerraum, Transport-, und Produktionsmittel? 

Und was wäre mit unteilbaren Leistungen? Auch hier wird unsere heutige Konsumgesellschaft von interaktiven Plattformen dominiert, die jedem jederzeit zugänglich sind – als Käufer und Verkäufer. 

Wie sähe ein internes Amazon aus, ein internes Ebay oder MyHammer? 

Welche Chancen würden moderne interne Marktmechanismen für die Prozessqualität und für die Kosten erschließen? 

Jede Kostenstelle sollte die Möglichkeit bekommen, ihre Leistungen konzernweit anzubieten und damit auch die Herausforderung, sich dem Wettbewerb zu stellen.

Vor dieser Erfahrung könnte die gesamte Organisation nicht nur finanziell profitieren. Auch die Kultur könnte sich positiv verändern.

Voraussetzung wäre allerdings ein liberaler interner Markt, anstelle einer sozialistischen Verrechnung per Gießkanne. 

(Siehe auch: Rollout vs. Enrollment)

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Wissen hat keinen Eigentümer

Deshalb kann und sollte man es möglichst weit verbreiten.

Beeindruckend hilfreich ist der YouTube-Kanal von Dr. Ingo Sauer, von der Goethe-Universität Frankfurt.

Wissen hat keinen Eigentümer – I.B.Sauer

Dort bringt er jedem der es wissen will auf (vergleichsweise) verständliche Art die Volkswirtschaftslehre nahe.

Was ist dazu notwendig?

Vordergründig nur eine Kamera, ein Laptop und die Zeit für den Videoschnitt. Tatsächlich muss man es aber tun wollen und schlussendlich auch machen.

Dr. Sauer und die Universität stellen ihre Vorlesungen kostenlos zur Verfügung, es gibt keine Werbung und auch keine weiteren Produkte.

Sie tun es einfach weil sie es können und weil es richtig ist.

Wirtschaftswissenschaftliche Bildung kommt in unserer Gesellschaft, angefangen in der Schule, leider viel zu kurz. Trotzdem reden alle darüber oder wollen sich, z. B. vor Wahlen, eine Meinung bilden. Wirklich verstehen können das aber die Wenigsten.

Mit solchen verständlichen (also auch guten) Angeboten, sollte man dem begegnen.

Zum Einstieg finde ich dies besonders interessant:
IV: Große Ökonomen (und die „Geschichte der Theorie“)

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Rollout vs. Enrollment

Veränderungen und Wandel passieren auf unterschiedliche Weise. 

Auf einem freien Markt macht man ein Angebot das besser ist. “Besser” ist subjektiv. Es ist also besser für einige (nicht für alle), und zwar speziell für die Menschen, denen das wichtig ist. 

Wenn wir es gut machen, z.B. mit gutem Marketing, erzeugen wir “Enrollment”. Einige, wenige Menschen folgen uns freiwillig. Sie sind überzeugt, dass das was wir anbieten das Richtige für sie ist. Sobald sie erfolgreich sind macht ihre Entscheidung die Runde und andere schließen sich an. Enrollment müssen wir uns verdienen.

In großen Unternehmen, in Monopolen oder durch gesetzlichen Zwang werden Veränderungen ausgerollt (Rollout). 

Man hat hier keine Wahl. Der Anbieter schert sich nicht darum für wen das interessant ist, sondern jeder muss es jetzt so machen. Wer mit der neuen Lösung nicht zurechtkommt wird kritisiert und soll sich mehr anstrengen. Er wird sich etwas kreatives einfallen lassen um dies umgehen.

Diese Form der Kreativität stiftet keinen Wert und deshalb hat der freie Markt bisher immer gegen den Zwang obsiegt. 

Enrollment mag zu Beginn schwerer zu erlangen sein, aber es geht einher mit sofortiger Akzeptanz. Denn von einem Kunden mit freiem Willen wird nur umgesetzt was funktioniert und Wert schafft.  

Einen Rollout kann man einfach mit Macht durchsetzen. Allerdings dauert es lange bis sich jeder mit den neuen Gegebenheiten arrangiert hat. Auch die Qualität lässt oft zu wünschen übrig, da die Lösung entweder nicht gut genug ist, oder für den Anwender nutzlos. Und auch das Herz der Menschen gewinnt man auf diese Weise nicht. 

Innerhalb von Unternehmen und selbst bei Gesetzen brauchen wir mehr Enrollment und weniger verordnete Rollouts. 

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Skills

Wir unterscheiden harte und weiche Fähigkeiten – “hard skills” und “soft skills”. 

Hard skills, sind unser Handwerkszeug und damit die Grundlage unserer Arbeit.  

Um sie zu erlernen ist Theorie aber auch praktische Übung nötig. Die Fähigkeiten sind meist spezifisch, das heißt ein Bäcker braucht andere, als eine Bankkaufrau. 

In der heutigen Zeit des Internets, ist das entsprechende Wissen für uns alle verfügbar. Es gibt hier keine Knappheit mehr – jeder kann alles lernen, wenn er die nötige Zeit investiert. Dazu kommt, dass sich das Wissen ständig weiterentwickelt – wir müssen also auch unentwegt lernen. 

Die hier entscheidende Frage ist also: Wer will das tun?  

Abzeichen, Diplome und Zertifikate sind nicht mehr nötig, denn sie belegen das Wissen von gestern. Disziplin, Neugier und Beharrlichkeit allerdings, lassen erkennen, dass auch das Wissen von Morgen zur Verfügung stehen wird. 

Damit sind wir bei den soft skills.   

Sie lassen sich theoretisch nur beschreiben, erlernen muss man sie praktisch. Allerdings sind diese Fähigkeiten dann universell einsetzbar. Disziplin zum Beispiel, ist sowohl für Sportler, als auch für Soldaten und Schriftsteller wichtig. Empathie benötigen Eltern, wie auch Marketing-Fachleute.  Eine Buchhalterin sollte genauso penibel sein wie ein Koch. 

Hard skills können – bis zu einem gewissen Grad – sehr schnell erlangt werden. Zur Perfektion ist es dann jedoch ein weiter Weg.  

Der spezifische Wissenszuwachs nimmt mit der Zeit ab (Konkave Nutzenfunktion).

konkave Funktion

Anders sieht es bei den Soft skills aus. Es braucht lange um sich bestimmte Fähigkeiten anzueignen, weshalb man oft schon in der Kindheit dazu angehalten wird. Oft werden sie als unveränderbare Eigenschaften der Persönlichkeit missverstanden – auch das kann man aber lernen.

Langsam.

Am Anfang gibt es meist eine lange Phase mit wenig Erfolg, vielleicht sogar mit Rückschritten. Wenn jedoch der Knoten platzt, geht es schnell aufwärts (Hockey-Stick Kurve).

Hockey-Stick-Funktion

Deshalb sollten wir fortwährend an unseren soft skills abreiten, und uns die nötigen hard skills bei Bedarf  aneignen. 

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Der Drang nach Sicherheit.

Was, wenn es nicht funktioniert? 

Unsere innere Stimme sagt: „Ich möchte ja, aber ich muss erst wissen, dass es funktioniert.“ 

Wenn wir etwas Neues ausprobieren suchen wir nach Beispielen, nach Kursen, nach „Dummies-Büchern“. 

Das Problem: Für bedeutende Dinge gibt es keine Anleitung. 

Für ein McDonalds Restaurant gibt es das. Wenn du interessante Gerichte und besonderes Ambiente anbieten willst, dann nicht. 

Wenn du ein E-Book für Amazon scheiben möchtest, dann gibt es das. Wenn du eine Botschaft verbreiten möchtest, die bedeutend ist und Anderen wirklich hilft, dann nicht. 

Zu gerne möchten wir hören: „Das ist ganz einfach, es macht Spaß und wird garantiert klappen.“ Doch immer, wenn uns das jemand sagt ist Vorsicht geboten.“ 

Ehrlich wäre:  

“Es ist schwer, macht ziemlich oft keinen Spaß und wird vielleicht nicht klappen.” 

Trotzdem müssen wir es probieren. 

Wir brauchen interessante und besondere Restaurants, genauso wie bedeutende und hilfreiche Botschaften. 

Fastfood Restaurants oder 0815-Amazon-Bestseller gibt es genügend.

Der Drang nach Sicherheit ist eine Ausrede um uns zu verstecken. Wer etwas Bedeutendes beitragen möchte wählt den schwierigen, unsicheren Weg.

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Was nutzt uns Marketern mehr Datenschutz

Aus unserer Sicht ist Datenschutz nervig. Er bedeutet Arbeit und leider oft auch Rechtsunsicherheit. Dazu kommt das Gefühl des Ausgebremst-Werdens. Wegen der umständlichen Gesetze, können wir die tollen technischen Möglichkeiten nicht nutzen, die der Rest der Welt hat. Wenn wir erfolgreich sein wollen, brauchen wir diese Daten. Da haben wir keine Wahl. 

Wirklich?  

Diese Sichtweise ist ein Fehler.  Persönliche Daten anderer Menschen zu respektieren (oder nicht), ist durchaus unsere Wahl. 

Immer mehr werden wir nun auch dazu gezwungen (Über die letzten Entwicklungen zum Privacy-Shield hatte ich hier schon geschrieben). Ich bin sonst nicht für Zwänge, aber hier scheint es nötig zu sein. 

Doch was könnte diese Situation Gutes für uns tun? Bereits des Öfteren habe ich Morgan/Barden und Ihr Buch “The Beautiful Constraint” erwähnt. Sie regen an uns stets zu fragen, wie wir aus Beschränkungen Vorteile ziehen können. 

Durch Propelling Questions:  

Wie können wir unsere Zielgruppe erreichen, ohne auf zweifelhafte Mittel wie Tracking und Remarketing zu setzen? 

Und durch “Wir können, wenn…” Antworten

Wir können das, wenn wir uns weniger um Datenanalyse kümmern und dafür mehr echtes Marketing machen.  

Das bedeutet wir suchen möglichst gute Lösungen für die Probleme unserer Zielgruppe – nicht eine möglichst gute Zielgruppe für unsere „Lösung“. 

Wenn wir die Beschränkung als Chance begreifen, können wir sowohl für unsere Kunden, als auch für uns selbst etwas Positives erreichen. 

Leichter gesagt als getan? 

Absolut! Das Umsetzen ist sehr schwer. 

Aber das was leicht ist macht jeder. Und was jeder macht ist nichts wert.

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Schneller Einschlafen

Papa ich kann nicht einschlafen. Das hört man öfter und da ich da auch nichts machen konnte, habe ich mich informiert.

Das Ergebnis war ziemlich positiv (sonst würde ich das hier wohl auch nicht schreiben).

Schlafen ist wichtig. Man sollte ruhig, tief, regelmäßig und lang genug schlafen. Warum das so ist, darüber gibt es sicher eine Menge Informationen ( auch in dem verlinkten Video), aber darum soll es hier nicht gehen.

Mich interessiert das „Wie“.

TED-Talks sind fast immer die richtige Quelle wenn man fundierte Antworten auf interessante Fragen sucht und dieser hier hat mir geholfen:

How To Trick Your Brain Into Falling Asleep | Jim Donovan | TEDxYoungstown

Die Methode:

Wir können oft deshalb nicht schlafen, weil wir noch zu aufgewühlt sind. Wir haben zu viele Gedanken im Kopf, die wild herum tanzen. Also wälzen wir uns hin und her.

Dagegen hilft Rhythmus.

Das Video zeigt auch wie, aber hier ist die leicht veränderte Methode, die meinen Kindern geholfen hat:

  • bequem, gerade und entspannt auf den Rücke legen, Arme neben dem Körper, Hände auf den Oberschenkeln
  • Ruhig und tief atmen, Augen schließen
  • Jetzt mit den Händen abwechselnd auf die Oberschenkel tippen, im Rhythmus wie ein Trommler: links, rechts, links, rechts…
  • Das ganze 2-3 Minuten durchhalten und sich auf den Rhythmus konzentrieren.
  • Jetzt den Rhythmus verlangsamen: links…, rechts…, links…, rechts…
  • wieder 2-3 Minuten durchhalten
  • Jetzt wieder verlangsamen: links……, rechts……, links……, rechts……
  • Das solange fortführen bis man eingeschlafen ist.

Bei meinen Kindern hat das sehr gut funktioniert. So gut, dass ich sogar aufgefordert wurde „wieder die Übung vorzumachen“.

Das Gehirn ist noch unter Vollspannung und will nicht schlafen. Mit diesem Trick bremsen wir es langsam herunter und bringen es dazu seine Meinung zu ändern.

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Gehe die Rolltreppe hinauf

Eigeninitiative erfordert Mut. 

Selbst Entscheidungen zu treffen, die ungewöhnlich, und dessen Folgen nicht absehbar sind stellt uns vor eine große Herausforderung. 

Viele von uns scheuen sich davor. Wir bewegen uns auf den gewohnten Wegen und wenn etwas schief geht wissen wir nicht weiter. 

Wir machen andere verantwortlich und erwarten Unterstützung. Bestenfalls bitten wir um Hilfe. 

Dabei ist die Lösung manchmal sogar offensichtlich. 

Hier ein anschauliches, Beispiel (humorvoll verpackt in einen Werbespot): 

Broken Escalator  

Zwei Führungskräfte sitzen auf einer kaputten Rolltreppe fest und wissen nicht weiter. Sie rufen um Hilfe aber kommen nicht auf die Idee einfach selbst die Stufen hinauf zu gehen, so verfahren sind sie in ihren Routinen.  

Warum? 

Es könnte schief gehen. Wer weiß, vielleicht ist es gefährlich sich zu bewegen – dann nimmt die Rolltreppe noch größeren Schaden und wir werden verklagt. Vielleicht geht der Motor wieder an, wenn wir fast oben sind und wir haben unsere wertvolle Energie verschwendet. 

Im Nachhinein ist das vielleicht offensichtlich, gerade mit diesem lächerlichen Beispiel. Aber in echten, ernsten Situationen, ist eine extrem couragierte Handlung, wenn man eigenmächtig die Initiative ergreift und sprichwörtlich “die Rolltreppe hinauf geht”. 

Seth Godin hat ein ganzes Buch geschrieben darüber, dass wir uns nicht verstecken dürfen, hinter Prozessen, Stellenbeschreibungen oder Hierarchien. Sondern uns unserer eigenen Macht und Verantwortung bewusst sein müssen.  

Dort gibt es viel Erklärung, Motivation und Anleitung aber eigentlich sagt der Titel schon alles: “What to do when it’s your turn (and it’s always your turn)

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Datenschutz ist anstrengend aber wichtig

Vor wenigen Tagen erreichte mich die Nachricht, das der Europäische Gerichtshof das EU/US-Privacy-Shield-Abkommen für unwirksam erklärt hat. [Hier mehr dazu]

Dies wird erneut viel Ärger, große Unsicherheit und Anstrengungen bedeuten. Für weite Teile der Online-Marketing-Branche und auch für viele normale Firmen-Webseiten.

Kurz gesagt bedeutet die Entscheidung, dass man keinerlei personenbezogene Daten mehr bei US-Amerikanischen Unternehmen speichern darf, da die EU die allgemeinen Standards in den USA als ungenügend einstuft.

Facebook, Google, aber auch Email Dienstleister, darf man somit nicht mehr nutzen. Kein Facebook-Pixel, kein Google-Analytics und auch kein MailChimp.

Für diesen Blog hat das Auswirkungen auf den Newsletter-Versand. Du kannst meinen Blog abonnieren und dadurch täglich den neusten Artikel direkt als Email erhalten. Dafür nutzte ich bis heute MailChimp.

MailChimp selbst sichert zu sich an alle EU-Anforderungen zu halten und grundsätzlich glaube ich auch an die guten Absichten bei diesem speziellen Dienstleister. Aber die Entscheidung hat mich trotzdem noch einmal mehr ins Nachdenken gebracht. Warum das Risiko eingehen?

Als Ergebnis komme ich zu der Auffassung, dass ich auf diesen Service verzichten, und meinen Email-Versand jetzt selbst, mit einem WordPress-Plugin durchführen werde.

Sowieso, betreibe weder Remarketing, noch Analytics oder sonstiges Tracking mit meiner Seite – wozu auch, ich verkaufe nichts. Der einzige Dienstleister den ich nutze, ist mein Website-Hosting-Anbieter, mit Sitz in Deutschland.

Ohne spezielle Dienstleister (wie für den Mail-Versand) wird es komplizierter und unkomfortabler, allerdings ist es das wert. Der Schutz unserer Daten ist ein hohes Gut und wir sollten das nicht verwässern.

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