Leadership

Perfektionismus und Selbstvertrauen

Perfekt sein zu wollen wird oft fehlinterpretiert. Wir setzen das gleich, mit einem hohen Anspruch an Qualität und Leistung. Das muss doch mit großem Selbstvertrauen einhergehen, oder?

Das Gegenteil scheint mir richtiger zu sein.

Den besten Effekt auf das Selbstvertrauen, haben positive Erfahrungen. Diese macht man indem man Erfolge erzielt. Und Erfolge erzielt man indem man den Mut aufbringt eine Leistung abzuliefern.

Auch wenn sie nicht perfekt ist. Nur so gut, wie sie in diesem Moment sein kann.

Man könnte also scheitern – vertraut sich selbst aber so sehr, dass man es trotzdem wagt.

Perfektionismus dagegen bremst. Er führt dazu, dass man niemals fertig wird, entsprechend auch nicht liefert und keine Erfolge erzielt.

Sich selbst zu sagen: “Ich will perfekt sein, weil ich weiß, dass ich das von mir erwarten muss.“, ist eine Ausrede.

Es bietet die Gelegenheit sich zu verstecken, aus Angst vor dem scheitern. Das kann letztlich eher schädlich für das Selbstvertrauen sein.

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Auffallen durch Wertschätzung

Nein, nicht Erfolg durch schleimen. Es geht um ehrliche Würdigung der Leistung von anderen. Bereits im Mai hatte ich geschrieben: “Du kannst nicht gesehen werden, bevor du lernst zu sehen.” 

Aber wie läuft das jetzt praktisch? 

Auch das hatte ich dort eigentlich bereits vorgeschlagen: Die Stärken, Erfolge, Anstrengungen etc., unserer Mitmenschen erkennen und ihnen das widerspiegeln. In vollem Umfang habe ich es aber wohl selbst noch nicht verstanden. Deshalb noch einmal konkreter.

Menschen wollen gesehen werden. 

Was machen wir stattdessen? Wir wollen aller Welt unsere Produkte zeigen. Wir wollen von unseren Erfolgen erzählen, anderen unsere Weisheiten anbieten und präsentieren, was wir für die Welt tun. Die Anderen müssten es nur verstehen und annehmen. 

Dabei vergessen wir, dass alle anderen auch etwas anbieten. Und auch sie wollen das Gleiche – gesehen werden. sie haben gar keine Zeit auf uns zu schauen.

Was wäre, wenn wir den Hebel umlegen und plötzlich die Einzigen sind, die sehen wollen? 

Bei Facebook gibt es Blogger-Gruppen, mit mehreren tausend Mitgliedern. Da werden täglich ca. 20 neue Blogbeiträge geteilt. Wieviel Kommentare gibt es da wohl im Schnitt? Weniger als einen pro Tag.  

Warum? Weil viele Blogger schreiben wollen, selbst aber scheinbar gar nichts lesen. 

Das ist ein Fehler, denn du musst dein Fachgebiet kennen

Die Chancen sind enorm. Wenn wir in dieser Gruppe die einzigen sind, die kommentieren, dann fallen wir auf. Weit mehr, als wenn wir dauernd unseren Content teilen, so wie alle. 

So ist das auch in anderen Bereichen. In der Abteilungsbesprechung stellen alle ihre Themen vor. Wie oft kommt es vor, dass jemand ein einfaches, wertschätzendes Feedback gibt? Fast nie.

Wir können diese eine Person sein, die nicht nur an sich denkt:

“Der Punkt 3 in Ihrem Konzept scheint mir ein echter Durchbruch zu sein, ich finde es toll was sie da machen und wünsche Ihnen viel Erfolg dabei.” 

Zwischen den Zeilen: “Ich habe zugehört, ich merke wie sehr Sie sich angestrengt haben und wie toll Ihre Leistung ist.” 

Bedeutet: Ich sehe dich. 

Egal ob bei Facebook, im Firmen-Meeting oder in der Familie. Dem Anderen kann das entscheidend den Tag versüßen. Und uns damit auch. 

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Halte nichts zurück

Du trägst dein teures, neues Business-Outfit und bist auf dem Weg zur Arbeit. Heute ist viel zu tun – du musst dringend die Präsentation für deine Chefin fertig stellen.

Plötzlich bemerkst du, dass ein Kind in den Fluss gefallen ist und sich verzweifelt an einen Ast klammert.

Springst du ins Wasser und rettest das Kind? Obwohl du deine Sachen ruinieren und zu spät zur Arbeit kommen wirst?

Natürlich tust du das. Du musst sogar.

Du kannst einem Menschen konkret helfen, da ist es egal was die Sachen gekostet haben oder ob du die Verspätung nacharbeiten musst.

So ist es auch mit deinen Ideen.

Solange die Möglichkeit besteht, dass du andere Menschen positiv beeinflussen könntest – auch wenn es nur ein einziges Kind wäre – musst du sie uns erzählen. Egal ob sich das für dich lohnt oder Dritte das für Zeitverschwendung halten.

Halte nichts zurück. Nicht aus Scham, nicht aus Perfektionismus, nicht aus Egoismus.

Wir brauchen dich!

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Fragen vs. Bitten

Manchmal trauen wir uns nicht zu fragen, weil wir nicht bitten wollen. Wir denken es könnte nach betteln klingen.  

Das trifft vor allem dann zu, wenn uns ein “Ja” nützen würde. Finanziell oder anderweitig. Fragen, bitten und betteln sind aber unterschiedlich. 

Fragen ist neutral. Der Antwortende soll frei entscheiden. 

Bitten ist präferenziell. Wir wollen, dass sich der Antwortende in unserem Sinne entscheidet. 

Betteln ist auch Bitten aber verzweifelt. 

Dieser Unterschied ist uns leider oft nicht bewusst. Aus Scham, lassen wir es dann ganz und vermeiden die Frage. Wer fragt, der ist verletzlich. 

Eine Frage ist aber großzügig, denn sie erschafft eine Möglichkeit. Sie bedeutet Wertschätzung, weil wir die andere Person sehen. Das schafft Vertrauen. Sich verletzlich zu zeigen (das Visier hoch zu klappen), ist die Voraussetzung dafür.  

Fragen geht so: 

Möchtest du meine Spendenaktion unterstützen? (Wenn nicht, werden wir den Straßenkindern trotzdem helfen.) 

Möchtest du unser Musikprojekt mitfinanzieren? (Egal wie du dich entscheidest – wir veröffentlichen sowieso alles kostenlos.) 

Es hat sich herausgestellt, dass mehr Menschen teilhaben, und verbunden sein wollen als wir in unserer Furcht annehmen. Amanda Palmer zeigt das in ihrem TED-Talk sehr eindrucksvoll: 

The art of asking | Amanda Palmer 

Wir dürfen es also viel öfter versuchen und einfach fragen.

Bitten ist grundsätzlich auch okay. Nur muss Vertrauen dafür schon existieren und wird tendenziell abgebaut.

Bitten geht so:

Bitte gib mir …, dann gebe ich dir auch… (Ich würde mich dadurch wirklich besser fühlen.)

Hier sollten wir also besser nicht übertreiben.

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Wer hilft hier wem?

Wenn man Trainer oder Coach sein möchte, sollte man seine Angebote sorgsam platzieren. 

Wenn sie allzu aggressiv ausfallen, dann wirkt das schnell unnatürlich. So baut man keine Spannung auf.

Und es könnte die Story sogar verdrehen. Wer ist Held und wer ist Mentor? Wer hilft denn hier gerade wem? Braucht der Coach den Coachee zu sehr? 

Eine Lehrer-Schüler-Beziehung ist am fruchtbarsten, wenn der Schüler zum Lehrer kommt und ihn um Hilfe bittet. Der Lehrer sollte nicht offensiv um Schüler werben. 

Yoda hat nie darum gekämpft, Luke unterrichten zu dürfen. Mr. Miyagi hat sich anfangs nicht um Daniel bemüht. Die Schüler mussten sich erst als würdig erweisen.

Das baut Spannung auf und schafft schließlich Vertrauen beim Schüler. Diese Ausbildung ist also wirklich etwas wert. 

Natürlich muss man Angebote machen, aber dezent. Man sollte sie in den Raum stellen, nicht seinem Wunschkunden hinterherwerfen. 

Auch sollte man nie ungefragt mit dem Coaching anfangen, sondern immer warten, bis man gefragt wird. 

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Leadership, Marketing und Change-Management

Diese 3 gehören zusammen. Sie ergänzen und bedingen sich. 

Leadership 

Anführer streben immer nach Veränderung. Change-Management ist also ihr bevorzugtes Werkzeug. Sie inspirieren ihr Team zu einer Kultur des Lernens und der Verbesserung.  

Es bedeutet aber auch, für seine Strategien einzustehen, andere mitzunehmen und sich so Vertrauen zu verdienen. Für das Marketing ist dies die ideale Ausgangsposition. 

Marketing 

Marketing bedeutet: Wandel möglich machen. Wenn wir unsere Zielgruppe für uns gewinnen und echtes „Enrollment“ schaffen, dann wird unser Change-Management-Prozess entscheidend profitieren. Erst durch die Unterstützung der Stakeholder haben wir den Rücken frei. 

Außerdem ist gutes Marketing eine Form von Leadership. Marketing bedeutet vorangehen und Verantwortung übernehmen durch mutige Annahmen und Versprechen.  

Change-Management 

Durch Wandel erreichen wir Fortschritt. Wen wir es uns zum Ziel machen, ständig nach Verbesserungen zu suchen, dann schafft das eine Kultur der Innovation. Auf unser Marketing kann sich das positiv auswirken, denn wir stehen für Optimierung und Vorwärtsdrang. Spannung und Vertrauen können die Folge sein. 

Unsere Führungsstärke kann auch profitieren. Wer führen will, muss ständig dazulernen und nirgends lernt man mehr als beim ständigen Hinterfragen der Prozesse und Produkte.  

Alle 3 Kategorien sind also nicht voneinander zu trennen. Für uns bedeutet das, dass wir Synergien ausschöpfen können, wenn wir uns auf alle gleichzeitig konzentrieren. 

Faszinierend ist außerdem, dass uns dieses Dreieck in vielen Lebensbereichen weiterhelfen kann – beruflich wie privat.

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Wie war dein Tag?

Diese Frage bewirkt mehr als das bloße Aussenden von Interesse. Der Gefragte erhält dadurch die Chance zur Reflexion. 

  • Was habe ich heute erreicht?  
  • Was lief gut, was schlecht? 
  • Warum? 
  • Wie hätte es anders laufen können? 
  • Welche Schlüsse kann ich daraus ziehen – was mache ich morgen anders? 

Im gestrigen Artikel ging es um die lernende Organisation. Das Fazit war: Reflexion (HANSEI) ist eine Voraussetzung zum Lernen. Gute Leader inspirieren ihre Teams zu ständigem Lernen (leading to learn). Sie fördern also auch Reflexion.

Die Frage (Wie war dein Tag?) ist also ein simples Tool dafür. 

Für Chefs, oder sonstige Anführer, ist der nahende Feierabend eine gute Gelegenheit sie zu stellen. Damit regen sie die Selbstreflexion an und ermöglichen ihren Mitarbeitern zu lernen.  

Natürlich ist das für Familien ebenso passend. Jeden Abend sollten wir unseren Kindern diese Frage schenken.

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Die lernende Organisation

Gemäß Isao Yoshino ist das, was großartige Unternehmen von normalen unterscheidet, ihre Einstellung zum Lernen. Yoshino arbeitete 40 Jahre bei Toyota und hat deren berühmtes Produktionssystem mitgeprägt. 

Lernen solle für eine Organisation also nicht nur eine Managementaufgabe sein, sondern eine Führungsaufgabe (vgl. Leadership vs. Management). 

Durch lernen würde man ein besserer Leader und gute Leader würden ihre Teams zu stetigem Lernen inspirieren. 

Das ständige Verlangen jedes Einzelnen danach, müsse Teil der Kultur des Unternehmens werden. Wichtige Eckpfeiler dieser Kultur sind das Scheitern, dass allgemein nicht als Gefahr, sondern als Chance (zu lernen) wahrgenommen werden sollte und auch die Selbstreflexion (HANSEI). 

Vor allem HANSEI ist laut Yoshino eine konkrete und wichtige Maßnahme um Lernen überhaupt richtig zu gewährleisten. Denn nur wer sich bewusst selbst überprüft und analysiert hat die Chance, die wahren Ursachen zu erkennen und zu beheben. 

Auch wenn es darum geht von anderen zu Lernen sei HANSEI wichtig. Toyota hätte es stehts ausgezeichnet, von allen erdenklichen Beispielen lernen zu wollen. Von amerikanischen Supermärkten, aber auch von japanischen Lebensmittelproduzenten oder Konkurrenten aus dem Automobilsektor. 

Unternehmen, die ihre Mitarbeiter nicht nur schulen, sondern in denen das Lernen als Kultur verwurzelt ist, werden erfolgreich sein (vgl. Bildung vs. Lernen).  

Hier ist ein Interview mit Isao Yoshino anlässlich der Vorstellung eines Buches, dass unter seiner Mithilfe entstanden ist: Lean Six Sigma Webinar- Leading to Learn, Learning to Lead 

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Anfangen und fokussiert dabei bleiben

Der schwierigste Teil der Arbeit ist es, uns täglich neu zu überwinden, unsere Arbeit zu tun, unserer Routine zu folgen. Den Teil des Widerstands, der aus Angst besteht, können überwinden indem wir uns auf kleine Schritte konzentrieren und Quantität vor Qualität stellen. Es geht darum einfach anzufangen, egal wie. 

Doch wie überwinden wir den Teil, der aus Prokrastination besteht? Entweder finden wir keinen Anfang, oder wir lassen uns von unwichtigem Firlefanz ablenken. Emails, Facebook, die Ablage, etc. 

Nach meiner eigenen Erfahrung wird die Angst vor dem Versagen, mit zunehmender Routine schwächer – auch wenn sie nie ganz verschwindet. Nach 240 Posts in Folge auf diesem Blog, habe ich langsam genügend Zuversicht, auch heute ein geeignetes Thema zu finden. 

Die Gefahr durch abschweifen oder hinauszögern (Prokrastination) nur oberflächliche, durchschnittliche Arbeit zu leisten, wird aber stetig größer. 

Heute fand ein Facebook-Live zwischen Seth Godin und Steven Pressfield statt – zwei meiner Helden – und sie haben das Thema kurz besprochen (ab 10:36). 

Die Antwort: Natürlich ist es schwer aber der Schlüssel ist unser Ziel. Bevor wir unsere Arbeitsroutine beginnen, sollten wir es uns vor Augen führen. 

  • Warum machen wir das? 
  • Für wen machen wir das? 
  • Was wollen wir erreichen? 
  • Warum ist das wichtig? 

Damit erinnern wir uns selbst an unsere Prioritäten. Wenn wir das tun, sei es einfacher, motiviert zur Sache zu gehen und auch fokussiert dabei zu bleiben.  

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Unberechenbare Kinder

Steven R. Covey spricht in seinem Buch, “Die 7 Wege der Effektivität für Familien”, von einem Beziehungskonto, auf das man möglichst oft einzahlen, und von dem man möglichst nie abheben sollte. 

Wer anderen gegenüber nachtragend, streng, herablassend oder sonst wie verletzend auftritt, der nimmt Abhebungen von diesem Konto vor. 

Wer sich empathisch, wertschätzend, hilfsbereit u.s.w. verhält, der zahlt ein.

Umso stärker wir dieses Konto negativ belasten, desto schwerer werden wir eine vertrauensvolle Beziehung mit diesem Menschen erreichen.

Meine eigene Erfahrung mit Kindern zeigt, dass wir vorher oft nicht erkennen, wie sich eine Handlung auswirken wird. Wir haben gute Absichten, trotzdem wird eine Abhebung daraus. Oder wir handeln gänzlich ohne Absicht, haben aber Glück und können eine Einzahlung verbuchen. Kinder scheinen unberechenbar zu sein. 

Viel stärker als bei Erwachsenen, müssen wir ihnen gegenüber aufmerksam sein. Erst mit genügend Erfahrung können wir sie ausrechnen. Daher ist die Zeit, die wir in den ersten Lebensjahren bewusst und aufmerksam mit ihnen verbringen, so außerordentlich wichtig.

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Fehler eingestehen

Vor einigen Tagen habe ich bei Facebook jemandem widersprochen. Ich habe seinen Post kommentiert und mit Argumenten dargelegt, warum ich das anders sehe. 

Und jetzt die verblüffende Überraschung:  

Er hat sich bei mir bedankt, für den interessanten Kommentar und hinzugefügt, dass ich ihm sehr geholfen hätte mit meinen Argumenten. 

Das hat mich fast aus den Socken gehauen. Tatsächlich kann ich mich nicht daran erinnern, wann mir zuletzt jemand in einer kontroversen Diskussion einfach recht gegeben und dann seine Meinung geändert hätte. 

Auch wann ich das zuletzt getan habe, ist mir unbekannt. 

Wir tun so etwas nicht. Nicht auf Social Media und nicht im echten Leben. Ja aber…, ist das höchste der Gefühle. Wenn wir diskutieren, dann bis wir einen Mittelweg finden, bis wir uns streiten oder bis jemand frustriert aufgibt.  

Warum eigentlich? 

Stolz? Status? Routine? 

Was wir dadurch verpassen, ist die Chance großzügig zu sein, Vertrauen aufzubauen und den anderen wirklich zu sehen

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Höhere Level anstreben

Das Leben ist eine Gauß’sche Normalverteilung. 

Es gibt einige gute Tage, einige schlechte Tage und viele in der Mitte.  

Diese Verteilung wird sich übrigens nie ändern. Was wir aber machen können, ist das Basis-Niveau anzuheben. Auf der y-Achse springen wir nach oben und erreichen ein neues Level. Das gelingt uns, indem wir spezielle Dinge in unserem Leben gezielt verbessern. 

Dadurch pushen wir nach oben und verbessern das ganze System. 

Es wird auch weiterhin nicht jeder Tag perfekt sein aber der Durchschnitt aller Tage ist größer als vor dem letzten Push. 

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Warum haben wir so eine Angst?

Die Frage stellt sich politisch, aber auch unternehmerisch und privat.

Die Antwort: Wir sind aktuell auf einem sehr hohen Niveau, daher haben wir viel zu verlieren. Früher waren Fehler nicht ganz so schmerzlich. Richtige Entscheidungen zeigten schnell große Wirkung. Heute blicken wir auf 10 Jahre zurück, die uns rasanten wirtschaftlichen und technologischen Aufschwung beschert haben. Die Märkte sind hart umkämpft, Nischen sehr eng, das Leben unsagbar schnell.

Politisch konnte Ludwig Erhard, mit seiner Entscheidung die Preise frei zu geben, von heute auf morgen sichtbaren Wohlstand erzeugen. In unserer Zeit ist so ein „Wunder“ nicht mal „einfach so“ erreichbar.

Friedrich Merz und Christian Lindner formulieren dieses Problem in diesem Video, anlässlich der Vorstellung von Merz‘ neuem Buch (Video startet ab 44:55; für ca. 4 Min geht es um das Thema).

Im Vergleich zu früheren Zeiten meint Lindner sogar folgendes: „Um das zu behalten was wir haben, müssen wir vieles sehr viel anders machen.“

Die Welt hat sich verändert und die Margen sind dünn geworden.

Auch das gilt wieder allgemein: Für Familien, Gesellschaft und Wirtschaft. Die Maßnahmen und Strategien früherer Generationen funktionieren nicht mehr. Wir müssen mutig sein und Neues wagen, auch wenn wir weniger gewinnen können.

Das macht Angst. Die Zukunft gehört jedoch immer noch den Mutigen.

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Liest du auch mal deinen eigenen Blog

Die Kommunikation mit anderen Menschen ist schwierig. Vor allem privat machen wir Fehler, obwohl wir es eigentlich besser wissen. 

Ich persönlich, schreibe es sogar auf (hier und hier). Man könnte meinen, mir sollte das nicht passieren. 

Doch. 

Im privaten Umfeld führt weniger Scham dazu, dass wir die professionelle Strategie vernachlässigen. Hier müssen wir schließlich sagen können was wir denken, ehrlich miteinander sein usw. 

Das ist ein Fehler.  

All diese Dinge müssen und können wir im Professionellen auch. Trotzdem bleiben wir achtsam, weil wir den Anderen zufrieden stellen wollen. Im Privaten dagegen, wo wir uns des Anderen sicherer sind, verfallen wir schneller derartig egoistische und kontraproduktive Muster und lassen uns emotional gehen (wir vergessen Regel Nr.6). 

Professionalität ist etwas Gutes. Gerade die Menschen die uns am wichtigsten sind, verdienen uns in Bestform. 

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Verantwortung übernehmen

Ich glaube, wir sind heute immer weniger bereit, mit Unsicherheit umzugehen. Sie bedeutet nämlich, dass wir vielleicht Fehler machen.

Und dann wären wir schuld!

Das ist m. E. für viele Menschen der absolute Horror. 

Wenn dann aber jemand offenbar Wissendes kommt und sagt: “Ich empfehle das zu tun!”, dann sind wir froh. Sollte es schief gehen, ist der Schuld. Der Experte, die Firma, die Regierung oder ein Virus – Hauptsache nicht ich. 

Die fehlende Bereitschaft, Risiken einzugehen und für Fehler einzustehen, sorgt dafür, dass wir immer unfreier und damit unproduktiver werden.

Beispiel:

In den Reden zu seinem Buch „Linchpin“ erzählt Seth Godin von einem Erlebnis. (Hier die Geschichte als Video):

Sein kurzer Inlandflug (ca. 30 min) zurück nach Hause, wurde wegen Nebel umgeleitet und landete auf einem kleinen Regionalflughafen. Die Gates waren geschlossen, alle mussten im Flugzeug bleiben. Der Pilot kam nach hinten und sagte, es würde 2-3 Stunden dauern, bis er starten könne. Um ca. 1 Uhr morgens wären wir am Ziel.

Seth nahm seinen Computer und sah online, dass noch 1 Mietwagen verfügbar war. Die Fahrt würde etwa 1 Stunde dauern.

Er buchte den Wagen, stand auf und wollte das Flugzeug verlassen. Der Steward sagte, das sei möglich, aber wenn er einmal draußen wäre, dürfte er nicht zurück an Bord kommen.

Seth antwortete ok, drehte sich aber um und sprach zu den anderen Passagieren:

„Hallo, ich heiße Seth und ich bin kein Psychopath. Ich habe einen Mietwagen und fahre jetzt zu unserem Ziel, in unter einer Stunde sind wir da. Will jemand mit nach Hause? Es ist kostenlos.“

Kein einziger Passagier nahm das Angebot an.

Warum?

Wenn irgendetwas schief geht, ist es mein Fehler (wenn ich aussteige, gibt es kein Zurück). Wenn ich aber sitzen bleibe, ist die Fluggesellschaft schuld.

Was tun?

Um uns persönlich, als Gruppe oder als Gesellschaft weiter zu entwickeln, müssen wir als Individuen konsequent Verantwortung für unsere Angelegenheiten übernehmen.

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Selber machen oder Klappe halten

Gute Ideen zu haben ist relativ nutzlos, wenn man selbst nicht bereit ist diese umzusetzen.

Das gilt in der Politik, beim Arbeiten oder im Sport.

Es ist leicht, anderen zu sagen was denn wären, wenn man bloß würde.

Um andere zu überzeugen muss man führen, das heißt vorangehen. Wer andere bloß in seine bevorzugte Richtung schicken möchte, um dann mit Sicherheitsabstand hinterher zu schleichen, der braucht sich nicht zu wundern, wenn seine Ideen kein Gehör finden.

Wer eine Meinung äußern möchte, der muss zumindest die Verantwortung tragen, dafür gerade zu stehen und sich Kritik anzuhören.

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Das vollständige Kundenerlebnis beeinflussen

Es war eines der wichtigsten Ziele von Apple. Sie wollten mit Ihren Produkten die komplette Nutzeraktivität begleiten. 

Es reichte nicht, Software herzustellen, mit der die Menschen Probleme lösen. Es genügte auch nicht die Hardware zu bauen. 

Nein. Apple wollte beeinflussen wie sich die Menschen dabei fühlen (Design) und sie wollten die Art der Problemlösung verbessern, was zur Umwälzung ganzer (fremder) Industrien führte (iTunes, App-Store). 

Normale Unternehmen erschaffen ein Produkt für einen bestimmten Zweck. Sobald der Kunde es kauft wird er “in Ruhe” gelassen. Wer bei VW ein Auto kauft, der kann damit fahren – Ende. 

Apple jedoch wollte das Leben der Zielgruppe möglichst umfassend beeinflussen. Wer ein Telefon kauft, der soll nicht nur telefonieren, sondern damit eine allumfassende Fernbedienung für alles in die Hand bekommen. Sie steuert Kommunikation, Information, Unterhaltung, Ernährung, Mobilität, Fitness, Konsum, Zahlungen – einfach alles. 

Warum ein Telefon? Wahrscheinlich, weil es handlich genug war und in einer mittleren Preisklasse lag. All diese Dinge hätte man aber eigentlich auch im Auto machen können. Dann wäre nicht das Handy das Zentrum unseres Lebens, sondern unser Fahrzeug. 

Was können wir davon lernen? 

Sicherlich vieles. Heute denke ich aber daran, dass man stets über den eigenen Tellerrand blicken sollte.  

Ein Bäcker muss den Kunden nicht abhaken, nachdem er die Brötchen über den Tresen gereicht hat. Wie könnte er das Frühstück oder den weiteren Tag des Kunden sonst noch beeinflussen? 

Ein Fotograf muss nicht einfach nur Bilder machen. Was tut den der Kunde mit den Fotos. Wann, wie, wo, mit wem schaut er sie an? Auf welche Art können wir dieses Erlebnis noch stärker beeinflussen? Wie können wir sogar auf angrenzende Tätigkeiten einwirken? 

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4 elterliche Führungsrollen

Vorbild, Mentor, Organisator und Lehrer. 

Laut Steven R. Covey sind es diese 4 Rollen, die man als Führer für seine Kinder einnimmt.  

Drei Erkenntnisse finde ich hier besonderes wertvoll. 

  1. Die Reihenfolge ist wichtig. 

Wir werden als Lehrer nur dann Gehör finden, wenn wir zuvor ein entsprechendes Vorbild waren, Vertrauen gewonnen und Verantwortung übernommen haben. 

  1. Wir können uns keine der Rollen aussuchen, wir haben immer alle vier.  

Es greift zu kurz, uns auf die Vorbildfunktion in der Familie beschränken, alle anderen aber ausblenden zu wollen. Wir haben dann nicht “keinen” Einfluss. Wir haben einen Schlechten.  

Unsere Kinder könnten dann glauben, dass wir alle unsere Leistungen nur für andere erbringen. Da wir keine vertrauensvolle Beziehung anstreben, keine Verantwortung in der Familie übernehmen und Wissen nicht weitergeben, wäre dies auch naheliegend.  

Vielleicht sehen sie zu uns auf, werden aber in ihrer eigenen Entwicklung gehemmt.  

  1. Wir haben diese Rollen für immer. 

Diese Rollen werden wir nicht los, nur weil die Kinder älter werden. Eine gewisse Verantwortung werden wir immer haben. Die elterliche Liebe und ihr Beistand, ist für alle Menschen immer wichtig. 

Natürlich ist unser Wirken in der Familie nicht nur auf diese Rollen beschränkt. Es ist jedoch unsere Verantwortung, diese vier, besonders bewusst auszuüben. Die Qualität unserer Beziehung zu den Kindern und auch ihr Erfolg im Leben hängt davon ab. 

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Spezifität

Sie macht den Unterschied. Zwischen verstehen und nicht verstehen, Erfolg und Misserfolg, treffen und verpassen. 

Wir müssen bei wichtigen Fragen äußerst spezifisch sein.  

Für wen tun wir etwas (Zielgruppe)? 

Was wollen wir tun (unsere Leistung)? 

Welche Beschränkungen gibt es (unsere Chance herauszustechen)? 

Die Antworten scheinen zunächst klar zu sein, aber nach Jahren mäßigen Erfolgs merken wir plötzlich, dass wir nur einen Hauch zu allgemein waren.  

Niemand weiß alles sofort. Unsere Aufgabe ist es also, uns ständig zu hinterfragen.  Mit der Zeit müssen wir klarer sehen und dieses Wissen nutzen, um spezifischer zu werden. 

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Lokale Unternehmen sollten Bloggen

Warum ist das so?

  1. Sie nutzen dabei ihre größte Stärke auch online. Das ist die Nähe zu ihren Kunden und damit deren hohe Aufmerksamkeit
  2. Sie schwimmen gegen den Strom. Alle anderen konzentrieren sich auf Social Media, weil das moderner ist (Begründungen gibt es viele). Was alle machen ist Durchschnitt, wir wollen aber herausstechen.
  3. Sie konzentrieren sich auf Qualitätskunden, statt auf Quantität, also auf viele Kontakte. Wir sollten uns um die Leute kümmern, die sich für uns interessieren, nicht die nerven, denen wir egal sind

Das war die extreme Kurzfassung. Ausführlich habe ich das Thema in einem neuen Artikel auf RegionalDigital behandelt:
Warum du auch 2021 noch Blogartikel schreiben solltest | RegionalDigital.de

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