Allgemein

Die Lücken in der Sprache füllen

Unsere Sprache ist ein mächtiges Werkzeug. Mit ihm drücken wir unsere Gedanken aus und machen sie damit begreifbar für andere.

Doch was ist mit den Gedanken, für die unsere Sprache nichts anbietet?

John Koenig hat sich nicht damit abgefunden und erschafft diese Worte.
Sein „Dictionary of Obscure Sorrows“ verfolgt das Ziel, die Lücken in der Sprache zu schließen. Über mein liebstes von ihm erschaffenes Wort „Sonder“ habe ich schon öfter geschrieben. Es ist der Moment, in dem wir begreifen, dass jeder Mensch seine eigene Hauptrolle spielt.

Die Texte (und hier die Videos) sind außerdem voller Melancholie. Für mich macht sie das zusätzlich interessant, denn es verleiht Koenigs Kunst eine besondere Note. Dieses Projekt ist eben kein rationales Lexikon, sondern voller Gefühl.

Hauptzweck des Projektes ist es aber, sich unserer Sprache wieder bewusst zu bemächtigen (Koenigs TED-Talk). Wir sind als Menschen nicht durch Sprache begrenzt, sondern wir sind es, die die Sprache erschaffen.

Wir können sogar so frech sein, Worte neu zu erfinden. Nicht nur für obskure Sorgen.

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Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?

Das klingt nach einer abgedroschenen Frage für Vorstellungsgespräche, aus der richtigen Perspektive ist der Gedanke aber durchaus wertvoll.

In seiner Oscar-Rede spricht Matthew McConaughey von den 3 Dingen, die ihn jeden Tag antreiben.

Eines davon wäre jemand, dem er nacheifern / nachjagen könne (hier ist die Stelle: Matthew McConaughey winning Best Actor), und dieser jemand wäre er selbst in 10 Jahren.

Man kann diesen Helden niemals erwischen, aber die Idee verleiht uns die Motivation, um uns immer wieder selbst verbessern zu wollen.
Wir sollten uns möglichst oft daran erinnern, diese optimale Version unseres zukünftigen Ichs zu jagen.

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Der Zweck muss zum Ablauf passen

Wenn wir uns treffen, in Meetings oder zu privaten Feiern, dann läuft das oft wie mit Autopilot.

Zwar ist uns bewusst, warum wir uns treffen, aber das Wie wird nicht hinterfragt. Es läuft genauso, wie es schon immer üblich war. Oder wir treffen uns auf die gleiche Art zur gleichen Zeit wie immer, aber keiner denkt darüber nach, was wir eigentlich erreichen wollen.

Aus diesen Gründen kann es vorkommen, dass wir Geburtstage feiern, weil wir das Geburtstagskind ehren und ihm eine schöne Zeit bereiten wollen. Er muss dafür aber 2 Tage Vorbereitungen treffen, aufräumen, putzen, kochen und während der Feier die Gäste bewirten.

Könnten stattdessen die Gäste das Essen mitbringen und sich ungezwungen zusammensetzen?

Oder wir haben beruflich das Ziel, unser Team zu informieren, also rufen wir alle zusammen wie immer und präsentieren das Neue. Hätten wir das vielleicht auch schriftlich gekonnt?

Für alle Einzeltermine sollten wir uns also neu fragen: Was ist der Zweck? Wie erfüllen wir ihn?

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Doppelter Dank

In ihrem Buch „Recalculating reiht Lindsey Pollak einen Karrieretipp an den nächsten. Besonders spannend fand ich die folgende Idee:

Auf Empfehlungen, Feedback oder Coaching reagieren wir normalerweise mit einem Danke.
Das ist höflich und wird daher selbstverständlich erwartet. Einen besonderen Eindruck machen wir nicht mit unserem Dank.

Anders sieht es aus, wenn wir die Ratschläge tatsächlich umsetzen und danach erneut auf die hilfreiche Person (ein Lehrer, unsere Mutter, eine Kollegin) zurückkommen. Wir bedanken uns ein zweites Mal, berichten von unseren Fortschritten und davon, wie der Rat beeinflusst hat.

Diese zweite Dankbarkeitsbekundung wird unserer Mentorin den Tag versüßen. Damit drücken wir eine besondere Wertschätzung aus. Wir gehen die Extrameile, denn das wurde nicht von uns verlangt. Niemand hätte erwartet, dass wir erneut auf die Hilfe zu sprechen kommen.

Diese Erfahrung wird die andere Person aber doppelt helfen. Erstens zeigt sich einmal mehr, dass ihre Ratschläge funktionieren. Es ist sogar durch die Praxis belegt. Zweitens hat es sich gelohnt, jemand anderen (uns) zu unterstützen und war daher die richtige Entscheidung.

Dankbarkeit ist eine Tugend, die nicht nur im ersten Moment angebracht ist. Über die formelle Höflichkeit hinaus macht sie einen riesigen Unterschied.

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Feedback geben

Feedback entgegenzunehmen, kann eine harte Prüfung sein. Schaffen wir es, Kritik nicht persönlich zu nehmen? Was, wenn wir Dinge hören, die wir eigentlich verdrängen wollten? Oder was, wenn unsere Bemühungen gescheitert sind und wir unsere Schwächen wieder nicht abstellen konnten?

Wenn wir den Spieß aber umdrehen, wird es auch nicht leichter. Denn großzügig Feedback zu geben ist eine Kunst. Es kostest Zeit, Anstrengung und genauso viele Nerven. Was, wenn sich der andere angegriffen fühlt? Was, wenn ich unsachlich bin?

Um Feedback zu geben, müssen wir unsere Komfortzone noch weiter verlassen als im umgekehrten Fall. Wir müssen nicht nur da sitzen und zuhören, sondern aktiv sein und liefern.

Wir sollten das regelmäßig tun, denn so wachsen wir.

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Kann ich das schaffen?

Wenn wir uns die Frage stellen, dann ist die Antwort wahrscheinlich ja.

Wenn wir es nicht schaffen könnten, dann wäre uns wohl eines von zwei Ereignissen zuvorgekommen:

  1. Die Person, die uns die Aufgabe übergeben hat, hätte sich anders entschieden. Sie hätte uns nicht vertraut und es selbst erledigt oder jemanden ausgewählt, der besser geeignet ist.
  2. Wir hätten sofort abgewunken und gar nicht in Erwägung gezogen, die Aufgabe zu übernehmen. Stattdessen hätten wir aus Erfahrung mit unseren Kräften hausgehalten oder uns aus Furcht versteckt.

Da beides nicht passiert ist, stehen wir jetzt an Ort und Stelle und fragen uns, ob wir das eventuell hinbekommen würden.

Die anderen vertrauen uns und offensichtlich gibt es aus deren Sicht niemand Besseren für den Job. Wir selbst sind bislang nicht an unsere Grenzen gestoßen (jedenfalls nicht hier) und wir sind auch willens, es zu versuchen.

Natürlich kann es trotzdem schiefgehen – das ist immer so.
Die Chancen stehen aber gut.

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Wo mobiles Arbeiten unmerklich Bindungen abbricht

Meine subjektiven Erfahrungen mit mobilem Arbeiten sind durchgängig positiv.
Doch vielleicht gibt es ja Schattenseiten, die ich gar nicht bemerke?

In professionellen Umgebungen gibt es zwei Arten von Bindungen. Disziplinäre und interdisziplinäre Bindungen.

Disziplinäre Bindungen bestehen innerhalb eines engen Kreises von Menschen, die regelmäßig miteinander kooperieren. Das sind Teams oder auch enge fachliche Kontakte. Diese Bindungen waren vor der Pandemie stark und sie sind es auch jetzt, obwohl man sich kaum persönlich trifft. Nach wie vor arbeitet man eng zusammen und kommuniziert regelmäßig.

Interdisziplinäre Bindungen sind schon immer eher locker. Früher traf man sich unregelmäßig am Kaffeeautomaten, in der Kantine oder bei größeren Meetings. In der analogen Welt war das ausreichend, um eine Verbindung aufrecht zu erhalten. Digital sieht das anders aus. Diese Art der Bindung leidet unter der örtlichen Trennung. Für neue Mitarbeiter ist es sogar fast unmöglich, diese lockeren Kontakte außerhalb des Kernteams aufzubauen.

Neue Arbeitsweisen erfordern neue Strategien. Wir müssen uns dieser Gefahr bewusst sein und aktiv gegensteuern. Was immer wir dafür tun können, sollten wir versuchen. Das Verbinden über soziale Medien, spontane Anrufe oder Chats – je nachdem, was in unserer Situation verhältnismäßig ist.

Die Welt verändert sich und mobiles Arbeiten ist ein großer Gewinn. Trotzdem hat jeder Vorteil auch irgendwelche Schattenseiten und nur wenn sie uns bewusst sind, können wir uns um sie kümmern.

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Sollen wir unsere Meinung zurückhalten?

Wenn wir uns in einem Gespräch über unser Fachgebiet befinden, dann sollten wir das nicht. Selbst dann nicht, wenn wir befürchten, dass unsere Meinung für manche Teilnehmer unangenehm werden könnte.
Wir schulden es unserer Zielgruppe, dass wir unsere beste Leistung abliefern. Hilfreichen Input dürfen wir nicht für uns behalten, nur weil einzelne das vielleicht lieber so hätten.

Selbstverständlich verhalten wir uns dabei empathisch und wertschätzend.

Wo unsere Meinung jedoch unangebracht ist, ist da, wo wir sie ungefragt abwerfen.

Wenn ich hier über Marketing, Leadership und Change schreibe, passt mein Klagen über den unsachlichen YouTube-Kommentator von gestern eher schlecht. Auch Äußerungen zur Tagespolitik oder zum schwachen Fußball-Ergebnis erfüllen nicht das Versprechen, dass ich meinen Lesern gegeben habe.

Im beruflichen Umfeld gilt das auch. Ich muss meiner Chefin meine ehrliche Meinung sagen, auch wenn sie ihrer widerspricht. Meine Einschätzung zur neuen Logistikstrategie passt aber nicht in unser Gespräch (Im HR-Bereich), auch wenn ich eine Meinung dazu hätte.

Konsistenz und nicht Authentizität ist das Markenzeichen von Profis. Unser Beitrag muss den Kunden nutzen, nicht unseren Egos.

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Video-Meetings besser machen

Während viele noch angestrengt darüber nachdenken, ob wir die Kamera überhaupt anmachen sollen, beschäftigen sich andere schon mit der Optimierung.

Wie können wir beim Gegenüber für ein möglichst natürliches Gesprächserlebnis sorgen?
Wie können wir ein möglichst angenehmes Erscheinungsbild abgeben?
Wir können wir mit dem anderen echten Blickkontakt aufnehmen?

Dazu brauchen wir:

  1. Die entsprechende Einstellung. Gut zu sehen und hören zu sein, sind keine Nebensächlichkeiten. Es zeugt von Respekt und Wertschätzung dem Gesprächspartner gegenüber. Das Gleiche gilt für die Entscheidung, die Kamera an zu schalten. Die ständige Ausrede mit dem Verweis auf Bandbreite ist nicht mehr zeitgemäß. Videokonferenzen sind mittlerweile Standard und keine Übergangslösung mehr.
  2. Etwas Technik. Hier gibt es eine Anleitung und auch ein Beispiel-Set-up, das zeigt, dass sich der überschaubare Aufwand lohnt: Fixing Zoom calls: Looking better and feeling better
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Work-Life Balance

Für mich ist das keine Waage.
Links die schwarzen Steine und rechts die weißen. Jeweils genausoviele und damit ausgeglichen. Vor allem aber getrennt.

Ich sehe das eher als Balance-Board. Eine ebene Fläche, auf der schwarze und weiße Steine gleichmäßig verteilt sind – durchmischt statt getrennt.

Ich möchte meine Arbeit nicht vom Privatleben trennen, sondern einen Job, der Spaß macht, mich inspiriert und fordert. Er soll mir aber auch soviel Freiheit lassen, dass ich Auszeiten nehmen kann, wann ich will, aber auch genauso an Problemen tüfteln kann, solange ich will.

Hier wird das gut erklärt: Work-life balance — Jeff Bezos (3 Min.)

Wo ist das Problem?

Was uns dabei im Weg steht, sind unsere eigenen Vorbehalte und Erwartungen. Werde ich beim nächsten Mal ausgenutzt, wenn ich am Wochenende erreichbar bin? Was denken die Kollegen, wenn ich im Urlaub E-Mails beantworte?

Wir treffen Entscheidungen und zwar jeden Tag neu. Das ist kein einmaliges Ereignis, das für alle Zeit gilt. Werden das die anderen vestehen und unterstützen? Das können wir nicht wissen. Wer, wie ich, keine absolute Trennung zwischen Arbeit und Feierabend möchte, der wir diesen Konflikt aushalten und seine Entscheidung durchsetzen müssen.

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Was wir für die Arbeit von der Trainingsplanung lernen können

Planung unserer Arbeit bedeutet in der Regel:

  • To-Dos
  • Ziele
  • Projektfortschritt
  • Zeitplanung
  • Budgetierung
  • Evt. Urlaubsplanung

Viel ganzheitlicher und nachhaltiger geht man im Sport vor.

Wie sieht ein Trainingsplan für eine Läuferin aus?
Wir unterscheiden in Makroplanung, Mesoplanung und Mikroplanung.

Makro bedeutet, man plant die Saison grob. Wann im Jahr stehen welche Wettkämpfe an? Wie viel Vorbereitung benötigen diese? Wann werden längere Regenerationsphasen geplant?

Meso heißt die Planung von 3-6 Wochen. Sie dreht sich in der Regel um die Verbesserung bestimmter Fähigkeiten. So könnte der Zyklus z. B. den Schwerpunkt Grundlagenausdauer haben oder Tempohärte oder Sauerstoffaufnahmekapazität. Auch hier werden wieder regelmäßige Regenerationswochen eingeplant.

Mikroplanung zielt nun auf die einzelne Trainingswoche. Welcher Trainingsumfang wird geplant? Welchen speziellen Trainingseinheiten stehen an (Intervalle, Tempoläufe, Bergsprints …)? Welche Form von Ausgleichs- und Ergänzungstraining wird vorgesehen (Yoga, Maximalkraft, Radfahren …)? Und natürlich: An welchen Tagen ist trainingsfrei und damit Zeit für die Regeneration?

Für unsere Arbeit können wir viel daraus lernen:

1. Denken in Zyklen.

Viele ineinander verschachtelte Zyklen zerlegen ein großes Ziel in viele kleine Etappen. Dazu müssen wir nicht unbedingt Scrum in unserer Organisation etabliert haben oder anders projektbezogen arbeiten. Wir können das selbst so einteilen. Einfach kleine persönliche Sprints planen (2-3 Wochen), gefolgt von einer Woche „Pause“ zur Planung. Das entspricht der Mesophase des Lauftrainings. Wenn wir darüber 2-3 Projektziele pro Jahr anstreben, entspricht das der Makroplanung.

2. Wir wachsen in den Pausen.

Im Sport regeneriert sich der Körper, wenn er ruht. Dann wird er auch stärker (Superkompensation). Im Job dienen Pausen dem Review, der Retrospektive und der erneuten Planung. So wie unser Körper nach 3 Wochen hartem Training die Erholungswoche nutzt, um zu wachsen, so können wir auch beruflich nach 3 Wochen Sprint eine Pausenwoche einlegen, um zu lernen und zu verbessern. Selbst der Urlaub sollte bewusst so genutzt werden (d wird leider viel dem Zufall überlassen).

3. Auf Input fokussieren.

Im Sport steht der Input statt des Outputs im Vordergrund. Das heißt, es geht darum, den Menschen zu entwickeln, damit ein Ziel erreichet werden kann. In der Arbeitswelt steht meist zuerst das Ziel im Fokus. Erst danach kommen uns die Menschen in den Sinn, die den Weg gehen müssen.

Ich setze diese „Lauftrainingsplanung“ erst seit Kurzem im beruflichen Umfeld um, bin aber begeistert von der Anpassungsfähigkeit, der Klarheit und der Effektivität, die dieses System bietet.

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Abschalten

Wir alle werden von Informationen bombardiert und nicht immer leiden wir darunter. Trotzdem hemmen sie uns.
Sie stehlen unsere Zeit und beanspruchen unsere Aufmerksamkeit.
Das allermeiste davon können wir weder beeinflussen noch beurteilen. Wir werden aus solchen Informationen auch keine Handlungen ableiten.
Sie verändern nur unser subjektives Gefühl. Wir sind dann ängstlich, erleichtert, ärgerlich oder belustigt. Einen konkreten qualitativen Nutzen haben wir aber nicht davon, wir geben aber die Macht über unsere Gefühle ab.

Wenn wir unsere Lieblingsserie schauen, haben wir den gleichen Effekt, nur dass wir ihn dort die Macht behalten und steuern können, wie wir uns fühlen wollen.

Eigentlich weiß ich es besser, aber heute habe ich mich wieder hinreißen lassen und die Quittung bekommen.
Wir sollten TV- und Social-Media-Kanäle abschalten.

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Wie wir Kompetenzen erlangen

Je nach Ziel ist der Weg ein völlig anderer. Je nachdem, welche Kompetenzen wir ausbilden wollen, müssen wir anders vorgehen.

Fachkompetenzen
Hier könnte man diskutieren, ob wir die überhaupt noch lernen sollten. Es handelt sich dabei um faktisches Wissen, dass online immer irgendwo auffindbar ist. Wann begann die Französische Revolution? Was steht in Art. 1 GG?
Lernen bedeutet also, es sich zu merken.

Methodenkompetenzen
Methoden lernen wir durch üben. Fahrradfahren, eine Maschine bedienen, frei sprechen, eine medizinische Operation durchführen. Je nach Talent und Interesse wird es uns schneller oder langsamer gelingen. Es sind aber die Wiederholungen, die den Erfolg bringen.

Persönliche Kompetenzen
Theoretisch einprägen und praktisch üben reichen hier weder allein noch gemeinsam aus. Diese Kompetenzen müssen wir entwickeln.
Hier gibt es keinen Königsweg und keine einfache Antwort. Empathie, Mut, Kontinuität, Verantwortungsbewusstsein etc., sind für jeden Menschen anders.
Um sie zu entwickeln, brauchen wir sowohl die theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema als auch die praktische Übung und das Feedback von anderen.
Wir müssen über diese Dinge sprechen, die Erfahrungen von anderen aufnehmen, unser Vorgehen individuell designen und immer wieder reflektieren.

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Input vs. Output

In der Regel konzentrieren wir uns auf den Output.
Wir messen ihn, richten unsere Ziele daran aus, versuchen ihn zu verändern.

Tatsächlich können wir ihn aber nicht kontrollieren. In den meisten Fällen, zumindest wenn es interessant wird, hängt der Output von mehr ab als von uns.
Seth sagt es hier sehr treffend: Niemand weiß irgendetwas.

Kontrollieren können wir nur unseren Input. Wenn wir unsere Taten davon abhängig machen, was wir glauben, das passieren könnte, wenn …, dann schwächen wir sie.

Unser Schaffensprozess, der Input also, sollte deshalb zuerst kommen. Schon durch die ständige Wiederholung werden wir morgen besser sein. Natürlich müssen wir auch beachten, was dabei herauskommt. Der Fokus ist aber das Entscheidende.

Er sollte auf dem Input liegen, den wir beisteuern wollen. Nicht auf dem Output, den wir zu erlangen hoffen.

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In Bewegung bleiben

Veränderung findet immer statt, egal ob wir uns bewegen oder nicht.

In Bewegung werden wir stärker, schneller und lernen. Im Stillstand werden wir schwächer, langsamer und vergessen. Use it or loose it. Das gilt für Körper und Geist.

Aus diesem Grund sind kleine Schritte so wichtig. Sie sind nur wenig anstrengender als Stillstand, sie erzeugen aber immer noch die richtige Form der Veränderung.

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Personal Brand

Die wichtigsten Entscheidungen in Bezug auf unsere Personen fallen dann, wenn wir nicht im Raum sind. Das habe ich aus Lindsey Pollaks neuem Hörbuch “Recalculating”.

Das trifft zu für wichtige Kundenaufträge, Beförderungen und wahrscheinlich auch auf private Beziehungen.

Da wir nicht im Raum sind, können wir nicht objektiv argumentieren. Fakten, die wir natürlich locker aufzählen könnten, spielen kaum eine Rolle. Vielmehr tun das subjektive Eindrücke, die die Entscheidenden lange zuvor von uns gewonnen haben.

Das ist unsere eigene Personenmarke. Ob wir wollen oder nicht, wir stehen für etwas. Wenn wir uns das bewusst machen, können wir es langfristig beeinflussen. Wir können Angewohnheiten entwickeln, die genau das transportieren, wofür wir stehen wollen.

Tun wir es nicht, dann verlassen wir uns auf unser Glück.

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Was uns motiviert

Hier ist ein tolles Video, das sich der Frage widmet, was uns wirklich motiviert.

Drive: The surprising | Daniel Pink (11 Min.)

Die Erklärung ist es absolut wert, angeschaut zu werden, da sie einleuchtet und auch kurzweilig umgesetzt ist.

Für alle, die die Zeit trotzdem nicht haben, ist hier eine kurze Zusammenfassung:

Manchmal funktioniert Geld als zusätzlicher Motivator, manchmal nicht. Woran liegt das?

Der Grund liegt in der Art der Arbeit. Bei manuellen und einfachen Tätigkeiten funktioniert es. Arbeite schneller und du verdienst mehr. Das ist eine direkte Beziehung und diese Motivation ist sehr effektiv.

Anders sieht es bei komplizierten Tätigkeiten aus, bei denen die eingesetzte Zeit nicht direkt mit den Resultaten verbunden ist. Hier zeigt sich, dass Geld oft gar kein Motivator ist. Einige großartige Resultate sind sogar völlig kostenlos von Menschen in ihrer Freizeit erschaffen worden (Bsp.: Linux oder Wikipedia).

Was diese Menschen motiviert, ist Autonomie, Können und Sinn.

Die Autonomie selbst zu entscheiden, was wann wie zu tun ist. Das Gefühl, eine Fähigkeit wirklich zu beherrschen bzw. besser dabei zu werden. Und die Gewissheit, ein sinnvolles Ziel zu verfolgen und möglichst auch zu erreichen.

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365

Routinen bekommen längst nicht die Anerkennung, die sie verdienen.

Wir denken dabei an leicht zu wiederholende Abfolgen. Sie stehen nicht für Wandel, Kreativität oder Willenskraft.

Nach 365 Artikeln glaube ich sagen zu können, dass es anders ist. Ich dachte, das Schreiben würde leichter werden und Automatismen würden sich entwickeln. Tatsächlich ist es nie leicht und den Widerstand spüre ich nach wie vor täglich.

Wir sollten froh sein, wenn das so ist. Ich bin es. Wenn es Fortschritt sein soll, dann darf es nicht leicht sein, dann muss da Widerstand sein. Schwer ist gut.

Routine bedeutet, sich täglich zu überwinden, zu arbeiten und zu liefern. Wahrscheinlich würde das auch in 10 Jahren so sein.

Und das ist am Ende der wahre Lohn der Sache. Es geht nicht darum, einen Bestseller zu schreiben (obwohl das natürlich nicht schlecht wäre …). Es geht darum, jemand zu sein, der so etwas tut.

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Was, wenn ich falschliege?

Wann habe ich mich zuletzt hinterfragt?

Ich glaube, das denken wir zu selten. Wir halten uns für offene, unvoreingenommen Menschen. Doch ziemlich oft sind wir äußerst festgefahren in unseren Ansichten.

Was wäre denn, wenn alles falsch ist? Unsere Erwartungen erfüllen sich nicht. Was wir sicher zu wissen glauben, stimmt nicht. Was wir vehement bekämpft haben, stellt sich als glücklicher Fügung heraus.

Nicht ständig, aber hin und wieder ist es gesund, dieses Gedankenspiel zu spielen.

Wenn wir offener dafür sind, selbst auch falschliegen zu können, dann sind wir nicht nur weniger stark enttäuscht, sollte es anders kommen, wir sind auch bessere Gesprächspartner.

Zum letzten Punkt gibt es hier übrigens einen interessanten Vortrag.

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Sprinten

Normalerweise sind wir am produktivsten, wenn wir unter einem optimalen Druck stehen. Hoch genug, um keine Zeit zum Prokrastinieren zu haben. Niedrig genug, um Luft zu haben zum Atmen und zum überlegten Handeln.

So ist das auch beim Sprinten.

Wenn wir darauf eingestellt sind, dann planen wir unseren Energieverbrauch. Wir fokussieren uns auf das Ziel und streben ihm positiv motiviert entgegen.

Wenn wir überrascht und in den Sprint gezwungen werden, dann werden wir von Angst getrieben. Wir sind entsprechend negativ motiviert und laufen eher weg vom Scheitern, als hin zum Ziel.

Beides kann sehr produktiv sein, denn wir kommen in kürzester Zeit von A nach B. Gesund ist aber eher die erste Form.

Auch im Arbeitsleben habe ich beides erlebt.

Während meiner Zeit als Buchhalter war der Jahresabschluss unser wichtigstes Projekt. In einem Konzernumfeld gibt es hier äußerst anspruchsvolle Zeitpläne und die ersten 2 Wochen des Jahres haben die Bezeichnung „Sprint“ wirklich verdient.

Wir haben uns aber darauf eingestellt und darauf hingearbeitet. Unsere anspruchsvollen Ziele konnten wir durch gute Planung erreichen und noch immer habe ich diese Ereignisse als Erfolge im Gedächtnis.

Als Controller musste ich oft mit unvorhergesehenen Änderungen umgehen. Wenn sich kurz vor einer Planungs-Deadline wichtige Parameter ändern, dann kommt man ins Schwimmen. Man sprintet der Zeit hinterher, muss den Schaden begrenzen und verliert das ursprüngliche Ziel aus den Augen.

Auch in dieser Zeit waren wir äußerst produktiv und konnten auch immer unsere Planzahlen abliefern. An Erfolg oder gar Spaß denke ich jedoch nicht dabei.

Wie können wir Sprints einsetzen, um produktiver zu sein und ein gutes Gefühl dabei zu haben?

Wir sollten sie planen und uns möglichst nicht von Unvorhersehbarem überraschen lassen. Unser Sprint sollte daher nur Tätigkeiten umfassen, die wir selbst kontrollieren.

Wenn wir diese zu einem erstrebenswerten Ziel bündeln, das wir 2-3 Wochen anspruchsvoll anstreben können, dann dürfen wir uns danach auch eine echte Pause gönnen.

Unsere Arbeitsweisen sind unterschiedlich. Ich habe gute Erfahrungen mit (geplanten) Sprints gemacht. Weniger gut liegt mir dagegen die Stetigkeit.

In 3 Wochen Sprint, gefolgt von 1 Woche Pause komme ich weiter als in 4 Wochen Dauerlauf.

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