Diversity&Inclusion

Weniger Widerstand durch Werte

Veränderungen lassen sich deutlich leichter durchsetzen, wenn wir sie an unseren Werten ausrichten und entsprechend begründen. Wir geben den Maßnahmen damit einen Sinn, der sich optimal in den Kontext des Unternehmens eingliedert.

Dieser Sinn, bzw. das Warum ist äußerst wichtig um die Menschen in Organisationen mitzunehmen und engagiert einzubinden.

Dieter Lange formuliert das sehr treffend so: „Wer Leistung will, muss Sinn bieten.“

Nehmen wir D&I als Beispiel. Das Thema ist politisch aufgeladen und polarisiert in der Gesellschaft leider sehr. Dadurch ernte ich regelmäßig Augenroller wenn ich darüber spreche, obwohl sicher die wenigsten Menschen etwas gegen ihre positiven Effekte haben – Innovation und Gerechtigkeit.

Wenn wir die Maßnahmen aber nicht in erster Linie mit dem Thema verknüpfen sondern mit den Unternehmenswerden, dann ergibt sich eine andere Geschichte.

Maßnahmen zur Stärkung der BASF CORE-Werte „Creative“ und „Responsible“ führen tendenziell zu mehr Vielfalt oder Diversität. Maßnahmen für die Werte „Open“ und „Entrepreneurial“ führen zu mehr Inklusion.

Wie ich schon in „Werte sind das Fundament des Unternehmens“ geschrieben habe, passt dieses Prinzip auf alle Themen, egal ob es um technische Neuerungen geht oder um prozessuale.

Wenn es nicht stimmt, wir also beim besten Willen keine argumentative Verknüpfung zu den Werten hin bekommen, dann sollten wir uns fragen ob wir die Maßnahme nicht lieber sein lassen.

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Wie passen Diversität & Inklusion zusammen?

Eigentlich gar nicht, denn die Worte schließen sich gegenseitig aus. Eine Organisation, die zu 100 % divers ist, kann im Grunde nicht inklusiv sein und umgekehrt.

Sehr diverse Teams, Unternehmen oder andere Organisationen sind nicht zwangsläufig auch inklusiv, sondern von Natur aus eher das Gegenteil. Das können z.B. neue Start-ups, die die gemeinsamen Werte noch nicht gefunden haben, oder auch Teams mit vielen externen Beratern, Freelancern und Leasing-Mitarbeitern.

Sehr inklusive Organisationen – z.B. selbst gesteuerte Teams, Unternehmen mit flacher, einfacher Organisationsstruktur, oder auch solche mit einer sehr ausgeprägten Sozialpartnerschaft – sind dagegen nicht unbedingt divers.

In der Praxis kommt es auf die Mischung an. Das Optimum ist sehr individuell, irgendwo in der Mitte, das Problem erhält aber weitere Komplexität durch die vielen Dimensionen der Diversität.

Veränderungen erfordern daher Fingerspitzengefühl. Maßnahmen für mehr vom Einen werden tendenziell zu weniger vom Anderen führen. Außerdem sollten wir uns in Unternehmen auch der verschiedenen Ebenen bewusst sein.

Etwa ist ein Beispielunternehmen im Ganzen sehr divers – in der Belegschaft sind viele Nationen, viele Generationen, Geschlechter, Orientierungen usw. vertreten. Für die Führungsebene gilt das dort aber nicht. Die Positionen besetzen nur Männer aus einem einzigen Kulturkreis.

Der Grund dafür muss nicht sein, dass Diversität nicht geschätzt, oder sich nur eine homogene Zielgruppe für das Unternehmen interessieren würde. Hier könnte es einfach an fehlender Inklusion auf der Ebene darunter liegen.

Zusammenfassend:
Wir müssen beides im Blick haben und eine für uns passende Mischung finden.

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Werte sind das Fundament des Unternehmens

Wenn Unternehmen ihre Werte kommunizieren, dann erscheint das in erster Linie wie eine Marketingmaßnahme.

Das ist es, wofür wir stehen. So werden wir uns verhalten. Wenn du diese Werte teilst, dann arbeite mit uns. Du kannst uns vertrauen, denn wir sehen das auf diese Weise.

Zum Beispiel kommuniziert auch BASF ihre Werte auf ihrer Website: (BASF-CORE-Werte).

Auch hier spricht man hauptsächlich externe Zielgruppen an, viel wichtiger ist aber in meinen Augen das Wirken dieser Werte nach innen. Neben allem externen Marketing sind Werte nämlich auch eine interne Kommunikationsgrundlage.

Konzerne sind meist schon aufgrund ihrer Größe, äußerst divers. Das hat viele Vorteile, jedoch auch eine Schattenseite: Die Unterschiedlichkeit unserer spezialisierten Jobs, persönlichen Eigenschaften, Herkunft usw. macht es den Kolleginnen und Kollegen oft schwer ein persönliches Fundament für die Zusammenarbeit zu finden.

Dieses Fundament, sind unsere Werte. Das Gespräch darüber und ihre individuelle Interpretation können uns das Kennenlernen enorm erleichtern.

Natürlich sind das keine Smalltalk-Themen. Das Kennenlernen anhand von Werten braucht einen passenden Rahmen in Form von gegenseitigem Commitment, Zeit und Sinn.

Grundsätzlich hilft schon die zentral gesteuerte, ständige, interne Thematisierung der Werte. Konkret, z.B. für die Teambildung in einem Projekt, kann dieser Rahmen auch ein kurzer, moderierter (Online-)Workshop sein.

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Für Manche ist scheitern schwerer

Schon oft habe ich geschrieben, dass wir den Mut haben müssen zu scheitern, dass dies schwer sei, es aber die Aufgabe von Anführern wäre, dieses Risiko zu tragen.

Übersehen habe ich dabei, dass ich hier nicht für jede und jeden das gleiche Maß verwenden darf.
Hier habe ich ein unbewusstes Denkmuster übersehen.

Mary-Frances Winters schreibt in ihrem Buch „Inclusive Conversations“, dass es für nicht-privilegierte Gruppen schwerer sei zu scheitern.

Sie spricht vor allem über Menschen mit dunkler Hautfarbe in den USA, dieser Gedanke lässt sich aber auf alle Minderheiten übertragen.

Er gilt also auch für Frauen, die „Fehler“ im Rahmen ihrer beruflichen Karriere machen, oder ebenso für Männer, denen „Fehler“ beim Umgang mit Kindern unterlaufen.
Wenn sie von diesen Gruppen begangen werden, ist der Schaden objektiv genauso groß wie von jeder anderen Person.

Es fällt uns allen aber eher auf.

Nicht-privilegierte Gruppen werden, so Winters, schon seit ihrer Kindheit zu Stärke und Perfektion erzogen – oft auch aufgrund von schmerzlichen Erfahrungen mehrerer Generationen. Es fällt ihnen also ungleich schwerer, den Mut zum Scheitern aufzubringen, als zum Beispiel mir (männlich, weiß) im beruflichen Kontext.

Weil es schwerer ist, ist es freilich nicht falsch.

Wir sollten einmal mehr erkennen, dass Menschen unterschiedlich sind und wir uns um Verständnis bemühen müssen bevor urteilen.

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Diversity ist keine interne Sache

In diesem Video spricht Malcom Gladwell über Spaghetti-Sauce und Cola:
Malcom Gladwell über Spaghetti-Sauce

Was er mit diesen Beispielen erklärt ist aber bemerkenswert und mich hat das etwas neu verstehen lassen.

Wenn ich für Diversität argumentiere, versuche ich neben der puren Gerechtigkeitsfrage auch wirtschaftliche Gründe zu finden. Ich sage dann oft:

Wirtschaft und Gesellschaft wandeln sich schneller und schneller, deshalb geht es in Zukunft hauptsächlich um Ideen. Niemand weiß, was das nächste große Ding sein wird, deshalb brauchen wir viele davon.
10 Leute, die völlig gleich sind, werden 1 Idee haben. 10 unterschiedliche (diverse) Leute werden 10 Ideen haben.

Was ich damit gemeint habe (ohne es zu sagen) war aber, dass die vielen Ideen, aus denen man dann aussuchen könnte, die Chance erhöhen würden, die eine großartige Idee zu finden.

Diversität geht uns aber nicht nur intern an. Unsere Kunden sind auch divers. Sie wollen nicht nur eine Idee (oder Cola, oder Spaghetti-Sauce), sie wollen viele. Entsprechend reicht uns nicht die eine beste Idee – es gibt sie gar nicht – wir brauchen viele gute Ideen.

Und diese Geschichte, oder dieses Argument, ist sogar noch ein viel besseren Grund, auf Diversität zu setzen.

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Die perfekte Teilnehmerzahl

Wie viele Leute sollten in unser Meeting einladen oder zu unserem privaten Treffen?

Auch das muss, wie schon der Ablauf zum Zweck der Veranstaltung passen.
Wenn es um Diskussion und Entscheidungsfindung geht, sind es 8 – 12 Teilnehmer.

Laut Priya Parker („The Art of Gathering„) besteht bei weniger als 8 Teilnehmern die Gefahr, dass es dem Kreis an Diversität fehlt. Bei mehr als 12 Teilnehmern wird es zunehmend schwerer, alles gleichberechtigt einzubeziehen.

Somit leidet die Qualität der Entscheidungen entweder darunter, dass es an kreativen Alternativen fehlt, oder daran, dass sich extravertierte Charaktere in den Vordergrund drängen und sich introvertierte verstecken können.

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Vorbilder für die Anführerinnen von morgen

Seit ich beruflich mit Diversity & Inclusion zu tun habe, wird das in allen Lebenslagen immer wichtiger für mich.
Und die geschlechtsspezifische D&I spielt darin natürlich eine große Rolle.

Was mir schon lange klar ist:
Gesellschaftlich können wir nicht akzeptieren, dass aktuell unterrepräsentierte Gruppen in den entsprechenden Bereichen benachteiligt sind. Das ist ungerecht und Gerechtigkeit sollte unser wichtigster gemeinsamer Wert sein.
Persönlich möchte ich meinen Töchtern und Söhnen eine Welt zeigen, in der Sie überall die gleichen Chancen haben.

Was mir in den letzten Monaten immer klarer wurde:
Wirtschaftlich werden wir ohne diverse und einbeziehende Firmenkulturen immer mehr an Boden verlieren. Unternehmen, die unterschiedliche Meinungen und Impulse besser nutzen, sind innovativer und damit erfolgreicher. D&I ist also nicht mehr nur ein sozialpolitisches Thema. Es ist ein innovations-, wirtschafts- und finanzpolitisches Thema.

Miriam Rombach von mein-lebensspiel.de hat zur „#Blogparade Inspirierende #StarkeFrauen“ aufgerufen. Dabei sollen pro Artikel 10 Frauen ins Rampenlicht gestellt werden, die als Vorbild für andere dienen können.

Ich nehme daran teil, weil ich es unfassbar wichtig finde, solche Vorbilder sichtbar zu machen. Konkret im Job merke ich regelmäßig, dass Frauen in Führungspositionen gute Rollenmodelle fehlen. Oft liegt das nicht daran, dass es die nicht gäbe, sie sind nur nicht präsent.

Mir ist wichtig, dass die aufgezählten Frauen nicht nur großes Fachwissen und Erfolg vorweisen können, sondern ihr Beispiel auch aktiv teilen. Sie sind präsent, ergreifen das Wort, mischen sich ein und wollen andere anführen. Aus meiner Sicht ist es genau das, was die Leader (m/w/d) von morgen als Vorbild brauchen.

Danke an Miriam für die Initiative, ich bin gespannt auf die Inspirationen aus den anderen Beiträgen und hier ist nun meine Liste (Reihenfolge ist keine Wertung):

1. Rosamund Zander
Rosamund ist Therapeutin und hat gemeinsam mit ihrem Ehemann Ben eines meiner Lieblingsbücher geschrieben: „The Art of Possibility“. Rosamund schafft es dort, ihre fachliche Expertise ungemein charmant, witzig, geistreich und herzerwärmend zu verpacken. Das Buch hilft uns, bessere Leader zu werden, indem es den Fokus auf die unzähligen Möglichkeiten lenkt, die in den meisten Situationen schlummern. Hier auch ein interessantes Interview mit ihr.

2. Lindsey Pollak
Auch Lindsey ist eine meiner Lieblingsautorinnen – außerdem ist sie Beraterin und Karriere-Coach. In ihrem Buch „The Remix“ zeigt sie, wie sich die heute immer stärker werdende Generationen-Diversität im Arbeitsleben auswirkt (Hier ihr TED-Talk dazu). Ihr neustes Buch „Recalculating“ beschäftigt sich mit sich wandelnden Karrierewegen in Corona-Zeiten. Sie zeigt, wie Veränderungen auch unter schwierigen Bedingungen gelingen und ist auch dadurch eine wertvolle Ratgeberin und Vorbild.

3. Rita McGrath
Rita ist eine angesehene Universitätsprofessorin und Expertin auf dem Gebiet der Disruption. In „Seeing around Corners“ beschreibt sie, wie sich Unternehmen gegen Disruption wappnen können und wie man rechtzeitig reagiert. Sie unterhält auch einen Blog auf Medium und passt mit ihrer Expertise, Präsenz und Großzügigkeit perfekt in diese Liste.

4. Vera F. Birkenbihl
Sie ist eine Ikone und hat nicht nur als Autorin und Dozentin die Art des Lernens revolutioniert. Sie ist mutig neue Wege gegangen und war eine höchst innovative und erfolgreiche Unternehmerin. Sie war als Solopreneurin in einer Zeit aktiv, als die Nutzung von Komponenten für die Unternehmensgründung noch neu und (ohne Internet) vergleichsweise schwierig war. Auch ihre Lockerheit und Präsenz auf der Bühne sind bemerkenswert.

5. Sheryl Sandberg
Sie ist als COO von Facebook, Bestsellerautorin und begehrte Keynote-Speakerin sicher das bekannteste Mitglied dieser Liste. Sie muss fast nicht mehr vorgestellt werden und bereits hier hatte ich über ihre 3 wichtigsten Empfehlungen an Frauen in der Geschäftswelt geschrieben. Hier ist noch mal ihr TED-Talk, es lohnt sich.

6. Kathrine Switzer
Kathrine war sicher nicht die erste Frau, die jemals Marathon gelaufen ist, aber die erste, die das allen Verboten zum Trotz offen und unverkleidet gewagt hat. Dazu noch beim ältesten, prestigeträchtigsten und legendärsten Rennen dieser Art, dem Boston-Marathon. Eine dieser Legenden handelt deshalb von ihr, sie hat also buchstäblich eine Delle in das Laufuniversum geschlagen. Sie ist ein großes Beispiel für Mut und Beharrlichkeit. (Kathrine Switzer auf Wikipedia)

7. Amanda Palmer
Amanda hat uns gezeigt, dass es sich lohnt, unorthodoxe Wege zu gehen und den Status quo zu hinterfragen. Ihr Plattenlabel hat ihr gekündigt, weil sich ihr Album „nur“ 20.000 Mal verkauft hat. Dies war damals ein Flop. Also startete sie eine bahnbrechende Kickstarter-Kampange und nahm damit 1.000.000 USD für die neue Platte ein. Auch hier verkaufte sie etwa 20.000 Alben. Wie sie in ihrem TED-Talk erzählt, hatte sie einfach nur gefragt: Amanda Palmer: Die Kunst des Bittens

8. Brené Brown
Brené ist Universitätsprofessorin, Autorin und Speakerin. Sie kann die Wichtigkeit und die Essenz von Empathie so gut erklären, wie ich das bisher nirgendwo sonst gesehen habe (Video – 3 Min.). Bestechend ist auch ihr außergewöhnlicher Humor, mit dem sie auch schwierige Themen wie Verletzlichkeit und Scham auf angenehme Art vermittelt. Auch von ihr gibt es mehrere TED-Talks.

9. Regine Hildebrandt
Tatsächlich hat es auch eine Politikerin auf meine Liste geschafft. Als Brandenburger habe ich aber auch den Vorteil, mit dieser besonderen Frau vertraut zu sein. Sie ist die Einzige auf dieser Liste, die ich persönlich getroffen habe und ich war (wie eigentlich jeder, der sie treffen durfte), sofort von ihr eingenommen. Sie ist für mich das Musterbeispiel für Herzlichkeit, persönliche Anteilnahme und Integrität. Vor einigen Wochen hatte ich gefragt, wen wir vermissen würden, wenn die Person plötzlich weg wäre. Obwohl das eigentlich für alle auf dieser Liste zutrifft, wenn ich an sie zurückdenke, fühle ich das besonders. Ich wünschte, wir hätten heute Politikerinnen mit ihrem Charakter. Es wäre vieles leichter. (Interview, zur Person: Regine Hildebrandt)

10. Annie Kenney
Annie hat geholfen, die Welt zu verändern. Sie war Teil der Frauenrechtsbewegung, die vor über 100 Jahren das Wahlrecht erkämpft hat. Ich nenne sie hier stellvertretend für viele ihrer Mitstreiterinnen. Hier habe ich bereits mehr zu ihr geschrieben. Sie hat aufbegehrt, gegen Widerstände gekämpft, Opfer gebracht, sich nicht unterkriegen lassen und letztlich triumphiert. Auch ihr Beispiel darf hier für mich nicht fehlen.

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Ist das Team wirklich ein Team?

Wir sind kein Team, nur weil wir uns das Büro teilen oder die Kostenstelle.

Um ein Team zu werden, müssen wir zusammenarbeiten – nicht nebeneinander, sondern miteinander.

Zu oft teilen wir die Arbeit explizit auf. Dadurch entstehen Fürstentümer, in denen man die anderen kaum noch besucht.

Gute Teamarbeit ist divers und inklusiv – D&I mal wieder.

Inklusiv bedeutet, dass wir die anderen an unserer Arbeit teilhaben lassen. Wir sind aufgeschlossen und arbeiten transparent.

Wir ziehen uns nicht zurück, weil wir vorgeben, es würde niemanden interessieren, die anderen hätten keine Zeit und schließlich wäre es ja unsere Verantwortung. Nein, wir zeigen uns und beteiligen die anderen aktiv.

Divers bedeutet, dass wir bewusst andere Ansichten und Herangehensweisen suchen. Wir wollen die Kontroverse, weil wir wissen, dass uns das stärker macht.

Diversität und Inklusion ist deshalb so schwer umzusetzen, weil es unsere Komfortzone ausdehnt. Es liegt uns nicht im Blut, das Diverse einzubeziehen. Und Unterschiede verbinden sich nur schwer. Normalerweise stehen sie für Trennung.

Trotzdem verstärken sich die beiden auch wenn sie einmal zusammen sind. Je inklusiver Teams sind, desto offener sind sie für diverse Positionen. Und je diverser sie sind, desto seltener gibt es Gruppenzwang, was zu gleichberechtigter Einbeziehung aller Meinungen führt.

Ohne D&I sind wir Maschinen, die tun, was ihnen gesagt wird. Mit D&I haben wird die Chance auf konstruktive Teamarbeit.

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Hoch zu Ross

Der Arbeitsmarkt wandelt sich.

Gute Leute (nicht mehr nur die Besten) haben heute die Wahl, wo sie anfangen wollen. Trotzdem verharren konservative Unternehmen bei ihren alten Rollenbildern.

Must-have eines guten Bewerbers: Berühmte Universität, exzellente Noten, lückenloser Lebenslauf.

Doch längst schon stellt sich die Frage, wer sich eigentlich bei wem bewirbt?

Talente wollen umworben und wertgeschätzt werden. Sie wollen Status erfahren, Spannung spüren und Vertrauen entwickeln. Genau wie Kunden.

Diversity & Inclusion ist ein möglicher Hebel.

Warum starten wir nicht mit “Inclusion”. Über soziale Medien könnten Unternehmen mit Studierenden in Kontakt treten. Natürlich meine ich keine glatten PR-Postings.

Echte Führungskräfte könnten in Social-Media-Gruppen von ihren Herausforderungen berichten, Fragen stellen und sich mit Nachwuchsakademikern verbinden. Betriebsleiter und Meister könnten sich mit Berufsschülern verbinden.

So werden junge Menschen einbezogen (Inclusion), bevor sie überhaupt in dem Unternehmen arbeiten. Einbeziehung erhöht den Status, macht neugierig und schafft Vertrauen.

Die Gruppe wäre ein Rekrutierungsfunnel wie aus dem Bilderbuch.

Inclusion treibt Diversity, denn die unorthodoxe Vorgehensweise ist auch offen für die, die anderes sind.

Diversity ist schließlich der Ideenbeschleuniger, den Unternehmen in Zukunft brauchen, um erfolgreich zu sein (Siehe: Wir brauchen alle).

Warum passiert das so selten? Weil unsere Manager noch hoch zu Ross sitzen. Noch haben sie es nicht nötig, sich persönlich um den Nachwuchs zu kümmern. Die Kommunikation überlassen sie der PR-Abteilung.

Anders machen es Ikonen wie Elon Musk, Richard Branson, Jeff Bezos & Co. – sie sind nahbar, authentisch und direkt. Ihre Firmen haben kein Problem mit dem Nachwuchs und das liegt zu großen Teilen an ihren Celebrity-CEO’s.

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Initiative, Kultur und Gleichberechtigung

Sheryl Sandberg nennt in ihrem TED-Talk 3 Dinge, die Frauen ändern sollten, um endlich die gleichen Chancen auf eine Business-Karriere zu haben, wie ihre männlichen Kollegen (falls sie das wollen).

  1. Setze dich an den Tisch!
    Sandberg hatte in Meetings beobachtet, dass Frauen weniger reden, sich seltener melden und manchmal sogar am Rand des Raumes Platz nehmen, statt bei den wichtigen Personen am Tisch zu sitzen.
  2. Mache deinen Partner zu einem echten Partner!
    Frauen übernehmen immer noch den weitaus größten Teil der Haus- und Erziehungsarbeit.
  3. Kündige nicht, bevor du gehst!
    Oft würden Frauen schon dann innerlich ihre Elternzeit planen, wenn sie gerade erst beginnen, über Kinder nachzudenken. Sie nehmen also schon 1-2 Jahre vor ihrer Pause keine großen Projekte mehr an und streben nicht mehr nach Beförderungen.

Der gemeinsame Nenner all dieser Punkte heißt Initiative. Frauen zeigen im Berufsleben durchschnittlich weniger davon.

Schuld ist die Kultur, der wir alle unterbewusst folgen. Und laut Sandberg ist das sogar das verbindende Element aller Kulturen weltweit.

Ohne dass es uns bewusst ist:

Frauen, die beruflich viel Initiative zeigen und weniger in der Familie, werden als aggressiv, kalt und unsympathisch empfunden. Männer mit den gleichen Interessen gelten als stark, engagiert und verantwortungsvoll.

Wenn Frauen ihre Initiative nur familiär und ehrenamtlich einbringen, gelten sie meist als herzlich, ehrbar und freundlich. Männer, die das Gleiche tun, erscheinen schwach, faul und langweilig.

Bewusst dagegen wird von beiden – Frauen und Männern – heute in allen Bereichen volles Engagement erwartet. Die Gesellschaft möchte, dass wir alle überall gleich viel Initiative zeigen wollen.

Das zu kritisieren fällt mir schwer, denn vielleicht ist das vorübergehend nötig, um die Kultur zu verändern und die Welt gerechter zu machen. Praktisch ist es jedoch der pure Stress.

Das Ziel sollten wir also nicht aus den Augen verlieren. Und aus meiner Sicht wäre das eine Kultur, in der jeder Mensch frei entscheidet, in welchem Bereich seines Lebens er Initiative übernimmt, ohne verurteilt zu werden.

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Verbinden um zu wachsen

Wenn wir uns in Communities mit unseresgleichen verbinden, dann überqueren wir zwei große Hürden mit einem einzigen lockeren Sprung.

Sofort erlangen wir Status und Vertrauen.

In der Star Trek Gruppe wird niemand über meine Klingonen Maske lachen. Die finden das alle cool, wir können uns also entspannen. Außerdem sind wir endlich keine Sonderlinge mehr und Teil von etwas Großem.

So ist es auch in einem professionellen Umfeld. Wenn wir in Unternehmen oder unter Selbstständigen Communities bilden, dann sollten wir sie nutzen, um miteinander zu wachsen.

Das Top-Thema unserer Treffen sollte also nicht unser verbindendes Element sein. Wir sollten uns nicht darauf beschränken, unsere Gemeinsamkeit zu feiern oder zu beklagen.

Stattdessen können wir einfacher als anderswo unsere Ziele thematisieren, uns coachen und trainieren.

Wenn wir eine Gruppe von “Young Professionals” sind, dann sollte nicht unsere Jugend das Hauptthema sein, sondern unsere Profession. Wenn wir weibliche Führungskräfte sind, dann sollten wir uns nicht auf Geschlechterrollen fokussieren, sondern auf gute Führung.

Es geht mir nicht darum, Gleichstellungsthemen abzuwerten.

Vielmehr haben wir sie durch das Bilden einer exklusiven Gruppe bereits egalisiert. In dieser sicheren Umgebung kommt uns das nicht mehr in die Quere. Hier müssen wir nicht kämpfen.

Wir können unser Schutzschild fallen lassen und produktiv voneinander lernen.

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Leichter vertrauen

Ohne Vertrauen kommen wir nicht weit im Leben. Wir müssten dann alles und jeden anzweifeln, es schließlich selbst machen oder uns versichern.

Das ist anstrengend oder teuer.

Ebenso gefährlich ist es aber auch enttäuscht zu werden, denn Vertrauen ist ein großes Risiko.

Deshalb ist es gut nachvollziehbar, dass wir sicher sein wollen, uns das auch leisten zu können.

In einer Welt, in der Wandel immer schneller und umfassender stattfindet, wird das zum Problem.

Vom ersten Moment an können wir das nämlich nicht. Wir brauchen Erfahrung – aus ihr erwächst Vertrauen.

Doch woher sollen wir die nehmen? Wir können sie direkt erlangen, indem wir etwas selbst erleben. Oder wir können sie von jemandem leihen, der unser Vertrauen bereits bestätigt hat.

Dabei hilft uns das Folgende:

  1. Eine ausbalancierte Risikobereitschaft.
  2. Ein möglichst diverses Team oder Netzwerk mit vielen verschiedenen Erfahrungen.
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Quereinsteiger

Ich glaube, dass uns Quereinsteiger guttun, weil ich von der Stärke von Teams mit diversen Erfahrungen überzeugt bin.

Die Regel ist das bisher aber nicht.

Noch wird sich zunehmend immer stärker in einem Fachgebiet spezialisiert. Vielleicht wechseln wir das Unternehmen oder das Untergebiet. Grundsätzlich gilt aber für die meisten: einmal Marketing, immer Marketing, einmal Personal, immer Personal etc.

Vielleicht ist die tiefe Spezialisierung auch deshalb so beliebt, weil sie Sicherheit gibt. Mit 10 Jahren Berufserfahrung im gleichen Fachbereich bauen wir ein umfassendes Wissen auf.

Wir haben ein großes Netzwerk, kennen alle Prozesse und Systeme, kennen die Sonderfälle, haben alle Veränderungen miterlebt.

Auf Detailfragen können wir sofort reagieren, weil wir fast alles schon einmal gesehen haben.

Diese Spezialisierung aufzugeben und etwas ganz anderes zu machen ist deshalb schwer und ein seitlicher Karriereschritt wird auch von anderen oft skeptisch gesehen:

„Was kann man von dieser neuen Kollegin erwarten? Sie fängt bei 0 an und wird 6 Monate brauchen, um die Grundlagen zu verstehen. Außerdem bewegt sie sich immer nur seitwärts. Sie schafft es nicht nach oben.“

Ich sehe das anders und meine Erfahrung ist positiver. Wer öfter die Stelle wechselt, der wird auch besser dabei. Bedingt durch verschiedene Elternzeiten, lerne ich aktuell zum fünften Mal ein neues Fachgebiet.

Mittlerweile weiß ich, worauf es ankommt (z. B. erst Menschen kennenlernen, dann die Prozesse) und mache bestimmte Fehler nicht erneut.

Übung macht den Meister – auch hier.

Sich schnell und zielgerichtet neue Zusammenhänge zu erschließen ist eine Fähigkeit, die immer wichtiger wird. Wir können sie erlernen und trainieren.

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Kamera an!

Wir tun sehr viel, um Teamgeist zu erzeugen. Gerade wenn wir uns Pandemie-bedingt nicht persönlich begegnen.

Der “Inclusion-Teil” von “Diversity & Inclusion” will Menschen einbeziehen und Verbundenheit schaffen. Als Leader bemühen wir uns, positives Feedback zu geben und damit Wertschätzung ausdrücken. Und plötzlich scheitern all diese Anstrengungen an einer simplen unbedachten Unterlassung.

Wir lassen die Kamera aus.

Und leider passiert das auch in sehr professionellen Umgebungen.

Kommunikation findet über alle Sinne statt. Wenn wir einen davon verlieren, dann kann sie nur schlechter werden. Und wenn wir ihn fahrlässig oder gar vorsätzlich herschenken, dann scheinen auch alle anderen Bemühungen unehrlich.

Sobald wir die Chance haben, mit Menschen zu kommunizieren, sollten wir das Beste daraus machen. Wir müssen dazu nicht auf Regeln von oben warten. Einen “Code of Honor” können wir auch für uns selbst aufstellen.

Ein zentraler Punkt darin sollte lauten: Kamera an!

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Wir brauchen alle

Bei Diversität und Inklusion geht es meist um Gleichberechtigung, Beteiligung und neutrale Sprache.

So wichtig das ist – moralisch als auch aus der Sicht des Personalmarketings – ich glaube, das wichtigste Argument für D&I ist viel nahe liegender.

D&I ist eine wirtschaftliche Notwendigkeit.

In der zukünftigen Welt kommt es vermehrt auf Ideen an. Der Lebenszyklus von Produkten und anderen Leistungen wird immer kürzer. Deshalb sind wir auf Veränderungen und Innovationen angewiesen.

Ich glaube, die erfolgreichsten Organisationen haben die meisten Ideen.

Ohne Inklusion allerdings bestimmen nur wenige, welche Projekte eine Chance verdienen. Ohne Diversität gibt es die gleichen Denkmuster immer wieder. Dadurch entstehen auch immer wieder die gleichen Ideen.

Welchen Mehrwert zieht der Kunde aus einem Team mit 10 identischen Personen? Ihre Ideen werden sich kaum unterscheiden, und somit gibt es kaum Alternativen (die, sind aber wichtig).

Ein Team mit 10 höchst unterschiedlichen Personen kommt auch auf unterschiedliche Ideen. Das ist der Weg zum Erfolg.

Die Formalitäten, die meist den größten Raum einnehmen, wenn über D&I gesprochen wird, sind wichtig, um Wertschätzung auszudrücken. Aber vielleicht geht das auch anders.

Wie wäre es, echte Taten sprechen zu lassen und bei der Zusammensetzung von Teams auf größtmögliche Diversität zu achten? Nicht weil wir eine Quote erfüllen wollen, sondern weil wir erfolgreich sein wollen.

Oder anders ausgedrückt: Wer nicht stärker darauf achtet verschiedene Menschen ehrlich einzubeziehen, der wird (marktwirtschaftlich) das Nachsehen haben.

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Von Anderen lernen

vor etwa 7500 Jahren soll es eine Völkerwanderung gegeben haben. Ihr vorausgegangen (so eine von mehreren Theorien) sei die schlimmste Naturkatastrophe, die man sich vorstellen konnte – die Sinnflut.

Was war passiert – es kam zum Durchbruch des Bosporus und damit zur Entstehung des Schwarzen Meeres. Zuvor sei das Gebiet ein fruchtbares Land und die Heimat einer Hochkultur gewesen – landwirtschaftlich höchst bewanderter Menschen.

Diese Gegend wurde nun überflutet, da sich die Wassermassen aus dem Mittelmeer in die niedriger gelegene Ebene ergossen.

Die Menschen mussten fliehen und bereicherten mit ihrem Wissen viele andere Länder, in denen sie sich niederließen.

Sie kamen bis nach Lolland in Dänemark, wo dieser Geschichte heute gedacht wird. Dazu hat man ein Kunstwerk geschaffen, die Dodekalitten, zwölf riesige Steinköpfe, die von früheren Zeiten zeugen sollen.

Heute war ich dort zu Gast und natürlich war ich beeindruckt von der Landschaft, von den Skulpturen aber vor allem von der Geschichte.

Fremde haben andere Kulturen schon immer auch bereichert, In Europa, in Amerika und auch in Asien. Warum blenden wir diese Möglichkeiten, zur Verbesserung so oft aus und fokussieren uns auf die Angst vor Verlusten? Die Geschichte hat gezeigt, das andere Einflüsse, wenn wir sie lassen, unser Leben besser machen können.

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