Glück

Erfolg vs. Größe

Hier geht es um nichts Geringeres als den Schlüssel zum Glück.

Warum sind wir unzufrieden, ängstlich, manchmal sogar krank? Im Grunde darum, weil wir nicht bekommen, was wir wollen.

Und warum bekommen wir es nicht? Im Grunde darum, weil wir unseren Fokus falsch ausrichten.

Auf diese Gedanken hat mich ein Film gebracht, den wir uns gestern angesehen haben. „Elizabethtown“ mit Kirsten Dunst und Orlando Bloom. Auf den ersten Blick ganz simples Romantic Comedy aus den USA, aber aus meiner Sicht sehr tiefgründig.

Zu Beginn wird erzählt, wie der Protagonist beruflich versagt. „Versagt“ ist eigentlich zu milde. Er scheitert, so überwältigend, dass er beinahe seinen Arbeitgeber, einen internationalen Sport-Konzern, ruiniert. Und das, obwohl er 8 Jahre mit vollem Einsatz für sein Projekt gearbeitet hat. Er war kreativ, ist Risiken eingegangen, war dabei sorgfältig und hat auf viel verzichtet.

Bis zu ihrem negativen Ende hat seine Karriere ihm auch viel Selbstwertgefühl und Bestätigung eingebracht. Er wurde bewundert für seinen Erfolg und war stolz darauf.

Doch dann war alles weg. Eigentlich hat sich nichts geändert: Noch immer war er kreativ, verantwortungsbewusst, sorgfältig und engagiert.

Und trotzdem plötzlich ganz unten.

Wie konnte das passieren?

„Und ab da wusste ich, Erfolg, nicht Größe, war der einzige Gott, dem alle Welt diente.“

Drew Baylor, Elizabethtown

Auch wenn das so ist: Wenn wir unseren Fokus auf Erfolg ausrichten, dann werden wir am Ende nicht glücklich sein. Denn Erfolg ist immer fragil, schnelllebig, geht mit persönlichen Opfern einher und ist selten wirklich nachhaltig.

Nach innerer Größe zu streben ist eine ganz andere Sache. Für mich bedeutet das, meine Werte zu pflegen, Prinzipien einzuhalten und dran zu bleiben. Vielleicht erscheint das langweilig, aber auf diese Weise können wir jeden Tag ein wenig besser werden und dadurch auch jeden Tag zufrieden sein.

Die meisten von uns sehen heute die unbegrenzten Möglichkeiten und suchen den schnellen Erfolg im Außen. Wir wollen andere beeinflussen, deshalb investieren wir immense Kraft um uns zu „zeigen“. Dabei ist es genau das Gegenteil, was wir tun sollten.

Erst einmal etwas „sein“, bevor wir uns zeigen. Wenn wir selbst innerlich zufrieden sind, dann brauchen wir keine Anerkennung mehr von außen.

Vielleicht kommt der Erfolg dann von ganz allein, vielleicht auch nicht – es ist egal!

Noch ein Zitat:

How to be exeptional? The first step is to stop trying!

Austin Kleon

Auch für Drew, den Protagonisten aus dem Film, gab es schießlich ein Happy End, als er erkannt hat, dass es nicht der Erfolg ist, auf den es ankommt .

Wie ist der Fokus also richtig?

Wir sollten uns folgende Fragen stellen:

  1. Was ist JETZT?
    Wie ist die aktuelle Situation in mir und um mich herum? (Was „Sehe“ ich bei anderen und mir selbst?)
    – Welchen Gegebenheiten, Terminen, Schwerpunkten etc. stehe ich gegenüber?
  2. Was kann ich JETZT tun?
    … mich persönlich im Sinne meiner Werte und Prinzipien weiter zu entwickeln.
    – … und um auf diese Weise meine Ziele zu erreichen.

„JETZT“ ist dabei besonders wichtig. Es geht darum sich diese Fragen jeden Tag, vielleicht sogar in jedem Moment zu stellen.

Wenn es ganz konkret werden soll, dann müssen wie natürlich auch wissen, was denn die Ziele (2b) sind. Hier habe ich selbst schon oft den Fehler gemacht, auch diese wieder im Außen zu suchen. Bsp. „Ich möchte anderen dabei helfen …“ Das waren immer Sackgassen.

Das hat nichts mit Egoismus zu tun. Zu aller erst sind wir aber für uns selbst verantwortlich. Darum glaube ich, dass wir wirklich, extrem ehrlich nach innen schauen müssen: Was will ich nur für mich?

In meinem Fall:

  1. Eine starke Familie haben.
  2. Gesund und fit sein.
  3. Spaß haben.
  4. Gelassen sein.

Daran kann ich jeden Tag in kleinen Schritten ausdauernd arbeiten und persönlich wachsen. Schon das bedeutet Zufriedenheit und Glück für mich.

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Was brauche ich um glücklich zu sein?

Wenn wir diese Frage laut aussprechen, oder noch schlimmer, wenn wir sie in den sozialen Medien posten, dann werden wir sofort unzählige Angebote, Ratschläge und Anleitungen finden.

Die meisten „Helfenden“ wissen natürlich, dass wir meilenweit von diesem Glück entfernt sind. Und, dass sie das passende Rezept an der Hand haben, um uns dahin zu bringen. Ein kleines Entgelt vorausgesetzt.

Warum klappt das so gut? Ich habe da eine Theorie.

  1. Viele von uns glauben auch selbst erst einmal instinktiv, dass sie dieses Glück nicht alleine erreichen können. Irgendjemand muss uns doch da helfen können.
  2. Der Rest der Gesellschaft, auch unsere vermeidlichen Helfer, zeigen uns dann zu aller Erst und in großem Umfang was wir nicht haben – was wir nach ihrer Meinung aber unbedingt brauchen.

Mehr Geld, mehr Muskeln, mehr Sauberkeit, mehr Freiheit, mehr, mehr, mehr, höher, schneller, weiter. Uns wird alltäglich der Mangel aufgezeigt, indem wir uns befinden würden. Und wir wären natürlich verrückt, wenn wir das nicht ändern wollten. Verschwendeten wir sonst nicht unser Leben?

Glücklich oder zufrieden sind wir, wenn wir haben was wir wollen. So einfach ist das. Leider ist es heute ganz und gar nicht einfach, konkret zu definieren was das ist, was wir wollen.

Geld, Anerkennung, Gesundheit, Macht, Familie, Freunde, ein schönes Auto, mehr Haare, einen flachen Bauch? An Wünschen mangelt es uns allen sicher nicht. Aber sind diese dann wirklich auch die Lösung?

Wünsche machen unglücklich!

Das hört sich ziemlich unromantisch an und genau so nüchtern möchte ich das jetzt auch weiter betrachten…

… mit Mathematik. Nehmen wir mal an, unser Glück wäre als Bruch darstellbar. Im Zähler steht das, was wir schon erreicht haben. Im Nenner stehen unsere Wünsche/Ziele.

Je größer der Nenner ist, desto mehr Kraft kostet es also glücklich zu werden.

Steht im Nenner aber nur eine 1, dann ist es auch relativ leicht, diese 1 zu erreichen –
1/1 Glück = 100 % glücklich.

Zu beachten ist dabei, dass der der 1/1 Glück erreicht hat, am Ende genauso glücklich ist wie jemand der 10/10 erreicht hat, und viel glücklicher als der der bei 82/100 steht.

Je weniger wir wollen, desto eher sind wir glücklich und zufrieden.
Bevor wir also den gängigen Empfehlungen folgen und uns hohe, anspruchsvolle Ziele setzen, sollten wir überlegen ob wir die wirklich brauchen.

Ich selbst strebe ja auch nach stabiler Gesundheit, Fitness und auch gegen Geld habe ich nichts einzuwenden. Mein Punkt ist aber der: Wir sollten unser Glück nicht davon abhängig machen.

Glück, Zufriedenheit, Spaß usw. sollte uns der Weg, hin zu unseren Zielen schenken. Auf diesem Weg höre ich morgens beim Training die Vögel zwitschern, sehe die Sonne aufgehen, spüre den warmen Wind. Oder ohne Sport: Meine Kinder freuen sich über einen meiner Witze.

Wenn wir das achtsam und wertschätzend wahrnehmen – unbezahlbar!

Am Schluss also doch noch einmal Romantik.

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Prioritäten setzen

Wir können im Leben alles erreichen. Aber: Unsere Zeit ist begrenzt und wir müssen sie weise nutzen. 

Dieses Video zeigt ein altes Experiment, welches wir auch unseren Kindern zeigen sollten: 

A Valuable Lesson For A Happier Life 

Kümmern wir uns zuerst um die wichtigsten Dinge im Leben. Sie sind groß, langsam und manchmal anstrengend. Das ist unsere Familie, unsere Gesundheit, unsere Werte. 

Danach sind die anderen wichtigen Dinge an der Reihe, unsere Arbeit, unser Zuhause unser Umfeld. 

Am Ende werden wir immer noch genügend Zeit haben, für den ganzen Rest: Rasen mähen, Fußball schauen, der Facebook-Feed, etc. 

Wichtig ist aber die Reihenfolge. 

Wenn wir uns zuerst um den Rest kümmern, dann fehlt uns der Platz für die wichtigen Dinge.

Haben wir diese Botschaft allerdings verstanden und beherzigen wir sie auch entsprechend, dann sind wir dem Glück einen großen Schritt näher gekommen.

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Glück oder Verdienst

Meine Tochter hat gestern ihre Halskette am Strand verloren und das erst heute bemerkt. 

Kurz vor dem zu Bett gehen – morgen reisen wir auch ab – war sie plötzlich untröstlich. 

Sie war sicher, dass ihr geliebtes Schmuckstück nur am Strand sein kann. 

Eigentlich eine ausweglose Situation aber wir sind trotzdem noch die 10 km gefahren um zu suchen. 

Zunächst fragten wir an der Rezeption des angrenzenden Campingplatzes. Es wurde nichts abgegeben. 

Dann versuchten wir das unmögliche und suchten in Halbdunkel den Strand ab. Als wir nichts fanden, war sie den Tränen nahe. Als letzten Versuch, nahm ich die Taschenlampe des Handys zur Hilfe und plötzlich sahen wir sie fast gleichzeitig funkeln. 

Wir haben ihre Kette tatsächlich gefunden. 

Mehr als 24 Stunden nach dem Verlust, nach einem heißen Badetag mit sicherlich vielen Gästen, im Sand. 

Natürlich waren wir überglücklich. 

War das Glück? 

Ich glaube wir haben es uns verdient, weil wir gegen jede Logik das Unmögliche versucht und nicht aufgegeben haben. 

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