Leadership

Wann sind wir bereit?

Aktuell stehe ich vor der Frage, eine Schulung allein durchzuführen, obwohl ich selbst erst seit Kurzem eingearbeitet werde, oder zu warten, bis mein erfahrener Kollege Zeit hat. Lange zu warten.

Bin ich bereit? Wann ist man das überhaupt?

Das kommt auf unseren Standpunkt an und den können wir wählen.

Entweder sind wir nie bereit, etwas Unerwartetes kann uns schließlich immer dazwischenfunken, oder wir sind immer bereit – bereit, es zu versuchen und zu lernen.

Doch was ist mit Übung? Könnten wir nicht noch besser werden und bis morgen warten?

Das ist nur der Versuch, die erste Variante zu tarnen. Theoretisch geht es natürlich immer besser, doch Perfektion ist eine Illusion.

Tatsächlich ist die Frage kontraproduktiv.

Wann wir liefern, sollte nicht davon abhängen, ob wir uns bereit fühlen. Unsere Gefühle täuschen uns nur zu gerne. Stattdessen sollten wir liefern, wenn es an der Zeit ist.

“Saturday Night Live” beginnt nicht, weil die Schauspieler bereit sind, sondern weil es Samstag Abend ist und die Show live gesendet wird.

Natürlich müssen wir unser Bestes tun – immer. Aber nur bis zur Deadline. Dann heißt es: liefern.

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Liefern macht Spaß

Dass es wichtig ist, hatte ich schon früher geschrieben. Wir sollten uns angewöhnen zu liefern, vielleicht sogar täglich. Dadurch erhalten wir uns eine Spannung, die nicht nur Kunden zufriedenstellt, sondern uns auch zwingt, konsistent zu arbeiten bleiben.

Doch das ist nicht alles. Außerdem macht es Spaß zu liefern.

Bei jeder Lieferung zahlen wir auf ein Punktekonto ein. Wir fühlen, wie die Anerkennung unserer Partner steigt. Wir selbst gewinnen an Selbstvertrauen, weil wir es wieder geschafft haben.

Und schließlich helfen wir. Unsere Lieferung hilft anderen erfolgreich zu sein – jeden Tag ein kleines Bisschen.

Wir dürfen nichts zurückhalten. Zu liefern ist die Belohnung für unsere Mühe, die Befriedigung unserer Bedürfnisse und unser Beitrag zum Wandel.

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Verbinden um zu wachsen

Wenn wir uns in Communities mit unseresgleichen verbinden, dann überqueren wir zwei große Hürden mit einem einzigen lockeren Sprung.

Sofort erlangen wir Status und Vertrauen.

In der Star Trek Gruppe wird niemand über meine Klingonen Maske lachen. Die finden das alle cool, wir können uns also entspannen. Außerdem sind wir endlich keine Sonderlinge mehr und Teil von etwas Großem.

So ist es auch in einem professionellen Umfeld. Wenn wir in Unternehmen oder unter Selbstständigen Communities bilden, dann sollten wir sie nutzen, um miteinander zu wachsen.

Das Top-Thema unserer Treffen sollte also nicht unser verbindendes Element sein. Wir sollten uns nicht darauf beschränken, unsere Gemeinsamkeit zu feiern oder zu beklagen.

Stattdessen können wir einfacher als anderswo unsere Ziele thematisieren, uns coachen und trainieren.

Wenn wir eine Gruppe von “Young Professionals” sind, dann sollte nicht unsere Jugend das Hauptthema sein, sondern unsere Profession. Wenn wir weibliche Führungskräfte sind, dann sollten wir uns nicht auf Geschlechterrollen fokussieren, sondern auf gute Führung.

Es geht mir nicht darum, Gleichstellungsthemen abzuwerten.

Vielmehr haben wir sie durch das Bilden einer exklusiven Gruppe bereits egalisiert. In dieser sicheren Umgebung kommt uns das nicht mehr in die Quere. Hier müssen wir nicht kämpfen.

Wir können unser Schutzschild fallen lassen und produktiv voneinander lernen.

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Mentoring – eine Win-Win-Situation

Mentor und Mentee gehen im besten Fall eine Verbindung ein, von der beide gleichermaßen profitieren. Wohlgemerkt ohne das Geld fließen muss.

Lernen zu dürfen, ist Abenteuer und ein Privileg. Für das Lehren gilt das Gleiche.

Was gibt es Wertvolleres als eine großzügige, inspirierende Lehrerin? Vielleicht einen wertschätzenden und interessierten Schüler? Wahrscheinlich kommt es auf die Situation an, in der wir uns befinden.

Kathryn Sermak beschreibt ihre Beziehung zu der Schauspielerin Bette Davis als Glücksfall. Hier trafen sich zwei Frauen, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort und in der richtigen Stimmung waren. Ms. Davis hatte genügend Freiraum, die finanziellen Mittel und das nötige Interesse um die junge Assistentin unter ihre Fittiche zu nehmen. Und Sermak sah diese Stelle von Anfang an nicht einfach als “Job”, sondern als Privileg und die Chance ihres Lebens.

Eine Win-Win-Situation und lebensverändernde Erfahrung für beide Frauen.

Nachzulesen ist die Geschichte in Kathryn Sermaks Buch: Miss D and Me: Life with the Invincible Bette Davis.

Dieses Buch war übrigens die Nummer 2 auf meiner “Break the bubble– Leseliste“ der Bücher, die ich normalerweise niemals kaufen würde. Ich bin froh, es probiert zu haben, denn sonst hätte ich einiges verpasst.

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Umdenken

Warum ist es so schwer, eine getroffene Entscheidung zurückzunehmen?

Heute hat mich ein interner Kunde informiert, dass er das von mir betreute Software-Tool nicht länger nutzen wolle.

Mein erster Gedanke war: Ihr habt zwei Jahre Arbeit in diese Sache gesteckt und auch viel Geld dafür bezahlt. Jetzt wollt ihr einfach alles wegwerfen?

Ja, und wahrscheinlich ist das richtig so.

Die Arbeit und das Geld sind versunkene Kosten. Sie liegen in der Vergangenheit und können nicht zurückgeholt werden.

Es gibt aber auch nicht-monetäre Kosten. Man hatte sich öffentlich festgelegt. Den eigenen Mitarbeitern hatte man erklärt, dies wäre der neue Prozess. Es wurden Präsentationen gehalten, vor Entscheidungsträgern mit Plänen und Zielen doch all dies ist nun leider nicht mehr wahr.

Wann fallen diese Kosten an? Erst dann, wenn wir unseren Fehler eingestehen.

Doch versunken sind sie trotzdem, auch wenn es noch nicht jeder sieht. Und die Summe erhöht sich mit jedem Tag, den wir hoffen und das unvermeidliche aufschieben.

Sich selbst und anderen die eigene Fehleinschätzung einzugestehen und umzudenken, erfordert Leadership und insbesondere Mut.

So eine Korrektur ist meist schwierig, doch transparente Regeln können helfen.

Adam Grant empfiehlt vor schwierigen Entscheidungen eine Liste mit den Punkten aufzustellen, die bei ihrem Wahrwerden dafür sorgen, das sich unsere Meinung ändert.

So kalkulieren wir das Umdenken schon vorher ein. Wir werden nicht zu einem Teil unserer Entscheidung, sondern stehen darüber.

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Das Streben nach Gewissheit

Gewissheit bringt uns nicht weiter. Sie zerstört Spannung und ist das Gegenteil von am Haken hängen.

Wir wollen erfahren, ob wir es richtig machen, wollen Bestätigung oder Korrektur. Im Grunde wollen wir die Verantwortung abgeben an andere, die es besser wissen müssen. Wir wollen gesagt bekommen, was wir zu tun haben.

Gewissheit läutet keinen Wandel ein. Gewissheit steht für Stillstand und Vergangenheit.

Es gibt keine Gewissheit über die Zukunft.

Statt also nach unmöglicher Gewissheit zu streben, könnten wir auch die Spannung hochhalten (oder die Stille aushalten). Spannung führt zu Entscheidungen und die führen zu Wandel.

Statt uns ständig bei unserer Chefin zu versichern, fragen wir sie nicht. Sie ist ein Profi und wird sich melden, wenn sie unzufrieden ist. Genauso wenig fragen wir unseren Partner oder Kunden.

Wenn wir eine Verbesserung anstreben, dann geben wir unser Bestes und leben mit der Unsicherheit.

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Es lebe der Plan B

Scheitern kann entweder bedeuten: “Nahe dran aber (noch) daneben.” Oder es heißt: “Game over, aus und vorbei!” Oder schließlich: ”Wer kneift, hat auch verloren.”

Wir sollten das Zweite und Dritte vermeiden.

Leider werden wir heute oft in die Verwegenheitsfalle gelockt. Wir sollen alles auf eine Karte setzten und mutig unserem Schicksal entgegenstreben.

Ja, ohne maßvolles Risiko gibt es keinen Erfolg. Aber planlose Verwegenheit führt sicher in den Abgrund.

Wenn uns Business-Gurus erzählen, dass ein höheres (finanzielles) Risiko automatisch zu einem niedrigeren Risiko führt, weil wir uns ja unterbewusst mehr anstrengen …,

dann sollten wir rennen.

Es gibt eine bekannte Geschichte vom General, der an einer fremden Küste landet und vor der Schlacht die Schiffe verbrennen lässt. Die Soldaten könnten nun nur noch siegen oder untergehen. Natürlich siegten sie.

Diese Geschichte ist Blödsinn!

Positiv scheitern bedeutet im Kleinen zu scheitern, denn das ermöglicht ein Dazulernen. Wir sollten immer einen Plan B haben, denn dieser bedeutet die Chance auf eine zweite Runde. Umso mehr Runden wir drehen, desto schneller wird unsere letzte sein.

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Leichter vertrauen

Ohne Vertrauen kommen wir nicht weit im Leben. Wir müssten dann alles und jeden anzweifeln, es schließlich selbst machen oder uns versichern.

Das ist anstrengend oder teuer.

Ebenso gefährlich ist es aber auch enttäuscht zu werden, denn Vertrauen ist ein großes Risiko.

Deshalb ist es gut nachvollziehbar, dass wir sicher sein wollen, uns das auch leisten zu können.

In einer Welt, in der Wandel immer schneller und umfassender stattfindet, wird das zum Problem.

Vom ersten Moment an können wir das nämlich nicht. Wir brauchen Erfahrung – aus ihr erwächst Vertrauen.

Doch woher sollen wir die nehmen? Wir können sie direkt erlangen, indem wir etwas selbst erleben. Oder wir können sie von jemandem leihen, der unser Vertrauen bereits bestätigt hat.

Dabei hilft uns das Folgende:

  1. Eine ausbalancierte Risikobereitschaft.
  2. Ein möglichst diverses Team oder Netzwerk mit vielen verschiedenen Erfahrungen.
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Freiheit und Verantwortung gehören zusammen

Freiheit existiert nicht ohne Verantwortung. Denn sonst wäre es eine Laune.

Verantwortung existiert nicht ohne Freiheit. Dann sonst wäre es eine Pflicht.

Wenn wir Spaß an unserer Tätigkeit haben und gemeinsam erfolgreich sein wollen, dann muss sich jedes Teammitglied diesem Prinzip verschreiben.

Keine Ausreden, kein Wegducken.

Wir müssen unsere Freiheit zum Wohle unserer Kunden, unseres Arbeitgebers oder unserer Familie einsetzten und auch unsere Verantwortung angemessen und sorgfältig wahrnehmen.

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Kamera an!

Wir tun sehr viel, um Teamgeist zu erzeugen. Gerade wenn wir uns Pandemie-bedingt nicht persönlich begegnen.

Der “Inclusion-Teil” von “Diversity & Inclusion” will Menschen einbeziehen und Verbundenheit schaffen. Als Leader bemühen wir uns, positives Feedback zu geben und damit Wertschätzung ausdrücken. Und plötzlich scheitern all diese Anstrengungen an einer simplen unbedachten Unterlassung.

Wir lassen die Kamera aus.

Und leider passiert das auch in sehr professionellen Umgebungen.

Kommunikation findet über alle Sinne statt. Wenn wir einen davon verlieren, dann kann sie nur schlechter werden. Und wenn wir ihn fahrlässig oder gar vorsätzlich herschenken, dann scheinen auch alle anderen Bemühungen unehrlich.

Sobald wir die Chance haben, mit Menschen zu kommunizieren, sollten wir das Beste daraus machen. Wir müssen dazu nicht auf Regeln von oben warten. Einen “Code of Honor” können wir auch für uns selbst aufstellen.

Ein zentraler Punkt darin sollte lauten: Kamera an!

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Unterschiede und Konflikte

Sie sind der Stoff, aus dem Fortschritt entsteht.

Damit meine ich keinen Streit. Ich meine großzügiges konstruktives Feedback.

Gemeinsamkeiten und Einigkeit sind angenehmer. Eine Diskussion kann daraus aber nicht entstehen und damit auch keine Verbesserung.

Für abweichende Meinungen sollten wir stets dankbar sein.

An welche Situation erinnerst du dich, in der dir jemand konstruktiv widersprochen hat? Wie hat dich das bereichert?

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Wir brauchen alle

Bei Diversität und Inklusion geht es meist um Gleichberechtigung, Beteiligung und neutrale Sprache.

So wichtig das ist – moralisch als auch aus der Sicht des Personalmarketings – ich glaube, das wichtigste Argument für D&I ist viel nahe liegender.

D&I ist eine wirtschaftliche Notwendigkeit.

In der zukünftigen Welt kommt es vermehrt auf Ideen an. Der Lebenszyklus von Produkten und anderen Leistungen wird immer kürzer. Deshalb sind wir auf Veränderungen und Innovationen angewiesen.

Ich glaube, die erfolgreichsten Organisationen haben die meisten Ideen.

Ohne Inklusion allerdings bestimmen nur wenige, welche Projekte eine Chance verdienen. Ohne Diversität gibt es die gleichen Denkmuster immer wieder. Dadurch entstehen auch immer wieder die gleichen Ideen.

Welchen Mehrwert zieht der Kunde aus einem Team mit 10 identischen Personen? Ihre Ideen werden sich kaum unterscheiden, und somit gibt es kaum Alternativen (die, sind aber wichtig).

Ein Team mit 10 höchst unterschiedlichen Personen kommt auch auf unterschiedliche Ideen. Das ist der Weg zum Erfolg.

Die Formalitäten, die meist den größten Raum einnehmen, wenn über D&I gesprochen wird, sind wichtig, um Wertschätzung auszudrücken. Aber vielleicht geht das auch anders.

Wie wäre es, echte Taten sprechen zu lassen und bei der Zusammensetzung von Teams auf größtmögliche Diversität zu achten? Nicht weil wir eine Quote erfüllen wollen, sondern weil wir erfolgreich sein wollen.

Oder anders ausgedrückt: Wer nicht stärker darauf achtet verschiedene Menschen ehrlich einzubeziehen, der wird (marktwirtschaftlich) das Nachsehen haben.

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Wie kann ich heute Mehrwert schaffen?

Wissen wir genau, warum wir für andere Menschen wertvoll sind?

Will die Kundin uns oder die günstigste Version unserer Leistung?

Wie könnten wir unseren Wertbeitrag erhöhen?

Sollten wir von einer Sache mehr tun oder bestimmte Dinge verändern?

Welche Synergien gibt es mit Kollegen?

Können wir aufhören, Dinge doppelt zu tun, nur weil wir automatisch konkurrieren und stattdessen zusammenarbeiten?

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Am Haken hängen wollen

Heute habe ich mich selbst an den Haken gehängt. Niemand hat mich gezwungen. Ich habe es getan, weil es sich richtig angefühlt hat – für die Kunden und für mich.

Am Haken hängen wird im übertragenen Sinne meist so verstanden: Man ist verantwortlich und im Grunde sogar ausgeliefert. Meist hat die Vorstellung am Haken zu hängen, einen negativen Beigeschmack.

Seth Godin erklärt in “The Practice” was tatsächlich damit gemeint ist. Die Bezeichnung komme aus dem Mittleren Osten. Dort war es in Bäckereien üblich, zwei Brote zu kaufen. Eines für sich selbst und ein zweites als Spende. Es wurde an den Haken an der Wand gehängt. Wenn danach jemand Armes und Hungriges den Laden betrat und um Brot bat, konnten er einfach die Spende vom Haken nehmen.

Am Haken zu hängen bedeutet, an andere zu denken. Etwas liefern was niemand erwartet.

Heute habe ich nach einem Termin ein Protokoll verfasst und mir darin selbst die Verantwortung für die Klärung der offenen Punkte übertragen. Niemand hatte nach dem Protokoll gefragt und niemand hätte wohl die offenen Punkte angemahnt. Aber was hätte uns Allen dieses Meeting genutzt?

In meinem Job erbringe ich einen Service für diese Leute. Ich möchte, dass sie diesen Service bemerken und wertschätzen. Dazu muss er auch wertvoll sein.

Wertvoll für andere sein wollen, bedeutet am Haken hängen wollen.

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Was hat dich in deiner Kindheit geprägt?

Das wird jetzt keine psychologische Analyse, sondern die Frage hilft beim Kennenlernen.

Und da sie nicht gerade small-Talk-geeignet ist, kommt es gerade recht, dass man sie nicht unbedingt stellen muss.

Es kann unter Umständen ausreichen, das Alter seines Gegenübers abzuschätzen.

Bei vielen aus der Babyboomer-Generation war es die Mondlandung. Sie war ein besonders beeindruckendes Ereignis und hat bei vielen ein tiefes Vertrauen in Technik und Wissenschaft erzeugt und ebenfalls den Glauben, dass mit diesen Mitteln alles möglich sei. Andererseits könnte es auch den entgegengesetzten Effekt gehabt haben. “Das war der größte Erfolg der Geschichte, von nun an geht es Berg ab.”

Bei mir war es die Wende. Einerseits habe ich in meiner Umgebung das berauschende Gefühl der Freiheit gespürt, die Lust, sie zu leben und das Glück, sie endlich erlangt zu haben. Andererseits war da auch Angst und Verunsicherung, denn worauf man eben noch stolz war, wurde plötzlich wertlos. Entsprechend hoch im Kurs lagen Beständigkeit und Sicherheit.

Für die heutigen Kinder wird die Covid-19-Pandemie ein prägendes Ereignis sein. Auch diese Medaille hat zwei Seiten. Einerseits könnte man es mit Angst vor Krankheiten verbinden, andererseits könnte der Lockdown eine Renaissance der Familie und damit ein größeres Gemeinschaftsgefühl bewirken.

Was es auch ist, wir müssen damit umgehen und genau hier liegt der wichtige Punkt.

Um das zu tun, müssen uns bewusst machen, dass es diesen Zusammenhang gibt.

Indem wir uns fragen, welche Erfahrungen unser Gesprächspartner gemacht hat, können wir seine Meinungen und Werte noch besser einschätzen.

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Führen und führen lassen

Leadership ist kein Selbstzweck. Es dient einem eigenen Vorhaben.

Diese Sache ist es, die wir erreichen wollen und wenn es jemand anderes ist, die die Bewegung anführt, dann sollten wir folgen.

Machtkämpfe sind kontraproduktiv. Wir brauchen keine Alphatiere, die entweder sagen, wo es lang geht oder schmollend in der Ecke sitzen.

Gute Anführer sind Teamplayer. Sie übernehmen die Führung, wenn es notwendig ist und lassen sich führen, wenn nicht.

Sie machen das nicht aus demütiger Unterwürfigkeit und auch nicht aufgrund von gönnerhaftem Stillhalten. Sondern sie wissen, dass Leadership harte Arbeit ist, die sie ehrlich anerkennen und schätzen.

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Diskussionen über Standpunkte

Als Leader, Marketer und Change-Manager äußern wir Standpunkte. Wir gehen mit Mut voran und behaupten etwas, treffen eine Annahme.

Doch umso kühner unser Standpunkt, desto schneller melden sich Kritiker. Per se ist Kritik nichts Schlechtes. Konstruktiv und wertschätzend ist sie sogar ein großzügiges Geschenk. Dennoch müssen wir vorsichtig sein.

Kritik darf nicht den Eindruck erwecken, auf einer Stufe mit dem Standpunkt zu stehen.

Etwas zu kritisieren ist nämlich einfach. Mutig eine Annahme zu formulieren ist dagegen schwer.

Als Elternteil über Erziehungsmethoden zu entscheiden, erfordert eine gänzlich andere Kraft, als es Außenstehende kostet, diese zu belächeln. Im Job ein neues Konzept zu entwerfen, zu vermarkten und umzusetzen ist nicht zu vergleichen mit der Leistung, die Idee im Meeting “unausgegoren” zu finden. Ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen wiegt deutlich schwerer, als es bei Amazon schlecht zu bewerten.

Der Kritiker bewertet meist weder uns noch unsere Idee. Er bewertet seine (subjektive) Position zur Idee. Und wenn diese Position nun negativ ist, dann macht das nicht die Idee schlecht.

Ich empfehle uns allen die Diskussion von unserer Äußerung abzuschotten. Beides ist wichtig, doch es gehört nicht zusammen. Diskussionen gehören also in ein Umfeld, das ihren anderen Status widerspiegelt.

Konstruktives, vertrauensvolles, großzügiges Feedback findet am besten unter 4 Augen statt.

Ungezwungenes, emotionales (latent unfaires) Feedback passt sehr gut in die die sozialen Medien.

Nicht auf deine Familienfeier, in deine Präsentation oder auf deinen Blog

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Geht es um die Reise oder geht es um das Ziel?

Keine Frage, Ziele sind wichtig, irgendwie müssen wir ja navigieren, aber der Zweck unseres Handelns sollte kein endgültiges Ziel sein. Besser ist es, wir streben an, die Sache zu wiederholen.

Besser für die Empfänger unserer Leistung und besser für unseren Ertrag.

Wenn es unser Ziel wäre, einen Marathon zu laufen, dann können wir danach einen Haken machen. Wir posten das Bild mit Urkunde bei Facebook und sind fertig damit. Der Ertrag für unseren Körper und das Beispiel für unser Umfeld ist um ein Vielfaches größer, wenn wir um des Laufens Willen laufen – immer wieder.

Das einmalige Ziel ist ein “Finite Game”. Diese Spiele kennen neben Gewinnern auch immer Verlierer, führen kaum zu Verbesserungen und werden von Angst begleitet.

Ein “Infinite Game”, also die Reise, führt zu ständiger Verbesserung, zu Kooperation und mehr Nutzen für alle.

Wir sollten uns also auf die Reise fokussieren. Eine gute Frage in diesem Zusammenhang lautet: Wie kann ich dieses Spiel am Laufen halten oder ständig wiederholen?

Um „die Reise“ im übertragenen Sinne geht es auch in Seth Godins neuem Buch. In diesem Podcast-Interview geht es auch kurz um Reise und Ziel

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Extreme Zeiten erfordern mutige Anführer

In extremen Zeiten, wie wir sie auch aktuell erleben, bieten sich riesige Chancen.

Große Veränderungen geschehen wie selbstverständlich, viele sind ratlos und nur wenige haben den Mut, sich an die Spitze zu stellen.

Wer bis vor einem Jahr etwas Konkretes am Bildungssystem verändern wollte, sah sich einem gewaltigen regungslosen Felsbrocken gegenüber. Den allein zu bewegen war faktisch unmöglich.

Heute rollt dieser Brocken mit Karacho den Berg hinab. Es genügt ein zarter Schubs nach links oder rechts, um die Richtung entscheidend zu beeinflussen.

Im Bereich Digitalisierung der Bildung und darüber hinaus könnte man vieles verbessern. Ministerien, Behörden und sogar einzelne Lehrer könnten in ihrem Bereich nachhaltige Veränderungen bewirken.

Dazu müssten Sie jedoch mutig die Führung übernehmen. Das Problem dabei: die Angst vor der Verantwortung für ein eventuelles Scheitern.

In sicheren, überschaubaren Situationen ist es leicht, Vorschläge anzubringen, denn das Risiko ist gering. Schließlich hat man alle Zeit der Welt, um perfekte Konzepte zu entwickeln. Deshalb gibt es in solchen Situationen auch so viele Wortmeldungen. Grundsätzlich ist alles klar, es geht nur noch um Details und wenn man doch im Unrecht war, fällt man weich.

Ganz anders in Extremsituationen. Jetzt braucht man Pioniere mit Visionen und dem Mut, sie umzusetzen, auch wenn sie wissen, dass es vielleicht schief geht.

Weil diese Menschen weit weniger zahlreich sind, haben sie jetzt vielleicht die Chance ihres Lebens. Den wenigen, die heute bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, wird man auch folgen.

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Engagiert und wach

Heute habe ich von einer Führungskraft meines Unternehmens gelesen: “Engagierte und wache Mitarbeiter” erhielten von ihr “absolutes Empowerment”.

Für mich war das eine bemerkenswerte Aussage, weil sie mir zeigt, wie viel sich in den letzten 3 Jahren verändert hat.

Es bedeutet, wer ehrlich will und sich professionell bemüht, der darf.

Es heißt nicht mehr: “Beweisen sie sich, danach hören wir ihnen zu, entscheiden aber selbst.”

Vor allem sagt sie aber auch nicht: “Wenn die Idee gut ist, unterstütze ich das voll mit meiner Macht (Sie erhalten die Du-kommst-aus-dem-Gefängnis-frei-Karte).”

Willensstärke und Eigenverantwortung bei Mitarbeitern, scheint auch beim höheren Management beliebter zu werden.

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