Streben nach Perfektion

Manchmal ist nur noch perfekt gut genug.

Sage ich nicht sonst etwas anderes? Zum Beispiel hier:
Niemand ist wie Donald Bradman.

Das ist nur scheinbar ein Widerspruch.

Eine Fluglinie muss natürlich nach Perfektion streben – zumindest bei der Sicherheit. Für die Gebrüder Wright gilt das aber nicht. Sie mussten vor allem ein Ergebnis liefern und konnten nicht zulassen, dass „Perfekt“ in die Quere von „Gut genug“ kommt.

Sobald ein Prozess jedoch professionell für einen großen Kundenkreis angewendet wird, ist deren Erwartung das Maß der Dinge.

Prozessoptimierung ist stark mit den Begriffen „Lean“ und „Six Sigma“ verbunden. Das sind Konzepte aus der industriellen Produktion, mit denen man Prozesse effektiver und effizienter machen kann – nahezu perfekt.

„Lean-Management“ ist die englische Allgemein-Bezeichnung für das von Toyota entwickelte Produktionssystem. Es setzt vor allem auf die Vermeidung von Verschwendungen und die Beschleunigung des Prozessflusses.

„Six Sigma“ wurde in den 1980er Jahren von Motorola in den USA entwickelt. Hier strebt man vor allem mit statistischen Methoden nach Perfektion. Six Sigma ist der mathematische Ausdruck für eine Prozess-Zuverlässigkeit von 99,9997%. Also tatsächlich noch besser als Donald Bradman.

Wie wissen wir jetzt, wann was anzuwenden ist – perfekt oder gut genug?

Es gibt da gar keinen Gegensatz.

Außerdem ist gut genug subjektiv. Es bedeutet nicht, dass wir schlampig arbeiten dürften. Auf der anderen Seite, gilt es auch im Lean-Management als Verschwendung, einen Prozess ohne Gegenwert, über die Maßen auf zu blähen (Over-Engineering / Extra-Processing).

Wir sollten also immer das Ziel im Blick haben. Das bedeutet zu liefern – und zwar das, was versprochen war, dann wann es versprochen war, ohne Ausreden.

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