Feiern

Regeln statt Etikette

Der Unterschied zwischen Etikette und Regeln wird besonders dann deutlich, wenn wir an Zusammenkünfte denken.

In „The Art of Gathering“ beschäftigt sich Priya Parker mit Treffen aller Art. Ob Staatsempfang, Firmenevent oder private Geburtstagsfeier, die Gestaltung einer erfolgreichen und bereichernden Zusammenkunft ist eine Kunst.
Das Buch ist großartig, da es uns neben reichlich Expertise viele praktische Tipps und Beispiele liefert.

Großen Wert legt Priya auf die Unterscheidung von Etikette und kurzfristigen Popup-Regeln für Treffen.

Regeln können bereichernde Leitplanken für diese Anlässe sein und Diversität fördern. Etikette ist damit nicht zu verwechseln. Sie schließt aus.

Doch was ist überhaupt der Unterschied? Hier ein Beispiel:

Die Etikette besagt, dass Politik und Religion als Gesprächsthemen bei Dinner-Partys tabu sind.
Eine Popup-Regel könnte sein, dass zu dieser speziellen Party keine Krawatten getragen werden und jeder ein Schild mit seinem Vornamen trägt.

Etikette gilt immer, es wird aber nie explizit auf sie hingewiesen. Popup-Regeln gelten nur für einen speziellen Anlass und natürlich werden sie vorher mitgeteilt.

Als Etikette bezeichnet man viele kleine, regional unterschiedliche Vorgaben, wie das Zusammenleben „höflich“ gestaltet wird. Popup-Regeln sind auf einige konkret bestimmte Dinge begrenzt.

Das Wort „höflich“ macht bereits klar, dass es bei Etikette um aristokratisch geprägte Traditionen geht, die in eng zusammenlebenden Stämmen und Kulturen besonders stark sind. Sie gebietet und demütigt eher und ist dazu da, gleiche Menschen zusammen zu halten und andere Menschen auszuschließen.

Popup-Regeln dagegen können eine Veranstaltung bereichern, indem sie für diesen Anlass eine eigene Welt kreieren. Menschen, die völlig unterschiedlich sind, sind meist willens, sich daran zu halten, weil sie für ein temporäres gemeinsames Experiment stehen (Siehe auch hier: Code of Honour).
Großzügige Regeln sind also nicht als Bevormundung zu verstehen, sondern als eine Möglichkeit, Gemeinsamkeiten für ansonsten unterschiedliche Menschen zu schaffen.

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Der Zweck muss zum Ablauf passen

Wenn wir uns treffen, in Meetings oder zu privaten Feiern, dann läuft das oft wie mit Autopilot.

Zwar ist uns bewusst, warum wir uns treffen, aber das Wie wird nicht hinterfragt. Es läuft genauso, wie es schon immer üblich war. Oder wir treffen uns auf die gleiche Art zur gleichen Zeit wie immer, aber keiner denkt darüber nach, was wir eigentlich erreichen wollen.

Aus diesen Gründen kann es vorkommen, dass wir Geburtstage feiern, weil wir das Geburtstagskind ehren und ihm eine schöne Zeit bereiten wollen. Er muss dafür aber 2 Tage Vorbereitungen treffen, aufräumen, putzen, kochen und während der Feier die Gäste bewirten.

Könnten stattdessen die Gäste das Essen mitbringen und sich ungezwungen zusammensetzen?

Oder wir haben beruflich das Ziel, unser Team zu informieren, also rufen wir alle zusammen wie immer und präsentieren das Neue. Hätten wir das vielleicht auch schriftlich gekonnt?

Für alle Einzeltermine sollten wir uns also neu fragen: Was ist der Zweck? Wie erfüllen wir ihn?

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Feiern ist Kunst

Ich war auf einigen Partys, an die ich mich bis heute erinnere. Nicht, weil sich ein bestimmter Gast dort betrunken hätte, weil das Essen so gut war, oder die Musik.

Es war die gesamte Stimmung, die diese Ereignisse besonders machte. Eine Mischung aus Anlass, Teilnehmern, Umgebung und Ablauf, die irgendwie gepasst haben.

Wir haben tolle Gespräche geführt, zusammen gesungen und getanzt. Es war für alles gesorgt ohne die Anschein von Aufdringlichkeit oder Protz. Die Stimmung war ausgelassen statt gestresst.

Um diese Stimmung bewusst zu erzeugen, braucht es eine besondere Einstellung. Die Gastgeber müssen ihren Gästen gerne etwas geben. Und dieses Etwas kann man mit Geld nicht kaufen. Es ist etwas persönliches von sich selbst und hängt mit Aufmerksamkeit, Herzlichkeit, Dankbarkeit und Interesse zusammen.

Gute Gastgeber sind Künstler.

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EIN erfolgreiches Projekt macht noch kein gutes Team

Motivation zu wecken ist eine ständige Aufgabe. Selbst wenn wir heute gemeinsam erfolgreich sind, wenn wir zusammen Spaß haben, es heißt noch nicht das morgen wieder alle Lust haben mitzuziehen.

Vielleicht hat den Erfolg auch nicht jeder auf die gleiche Weise gefühlt. Um den Schwung aus einem gelungenen Projekt mitzunehmen sollte man also zwei Dinge nicht vergessen.

  1. Feiern!
    Man sollte jeden, auch noch so kleinen Erfolg im Team feiern. Das muss gar keine große teure Aktion werden. Es genügt die Überschrift, unter der man sich trifft und das Geschaffte reflektiert. Wie war das für dich? Weißt du noch als wir…? So wird es leichter, dass alle den Erfolg ähnlich einordnen und jede Einzelleistung gewürdigt wird.
  2. Weitermachen und den Erfolg wiederholen!
    Wenn am Tag danach nicht gleich alle Feuer und Flamme sind für die Nächste Aufgabe, nicht beleidigt sein.
    Ein Team muss viele Schlachten gemeinsam schlagen um wirklich eingeschworen zu sein. Der Anführer muss also auch weiterhin voran gehen, motivieren, überzeugen und coachen.

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