Arbeit

Stopp für die Sicherheit

Aus dem Lean-Management kennt man die radikale Methode, ein ganzes Band zu stoppen, bis der aufgetretene Fehler beseitigt wurde. Toyota hatte diese Praxis eingeführt und dadurch überragende Qualitätsniveaus erreicht.

Warum? Indem man das Band anhält, erzeugt man immensen Druck und entsprechende Aufmerksamkeit. Jeder weiß: Wir müssen diesen Mangel beseitigen und machen das besser so, dass er kein zweites Mal auftritt.

Wie gehen wir dagegen mit Arbeitsunfällen um? Solange es keine direkten Bedrohungen gibt, geht die Produktion weiter und wir analysieren den Fall parallel zum Tagesgeschäft. Später wird dann auch aufgeklärt und geschult, die allgemeine Aufmerksamkeit liegt dann aber wieder anderswo.

Wie wäre es, wenn wir genauso radikal wären, wie im Qualitätsbereich? Wie wäre es, wenn wir bei jedem Unfall den entsprechenden Bereich so lange anhalten würden, bis der Prozess angepasst und jeder geschult ist?

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Leadership in Sozialen Medien

Eine Community ist viel mehr als eine Gruppe in MS Yammer oder in externen Sozialen Medien (Facebook, LinkedIn).

Diese Gruppe ist nur ein IT-Tool um den Mitgliedern die Kommunikation zu erleichtern. Und natürlich ist sie nicht das einzige Tool.

Grundsätzlich:

Ich beziehe mich auf einige Aussagen aus Seth Godins Buch Tibes:

  1. Eine Community braucht 2 Dinge um zu existieren:
    1. Ein gemeinsames Interesse
    2. Ein Weg zu kommunizieren
  2. Leadership kann man auf 3 Arten ausüben
    1. Inspiration: Der Leader versucht das Interesse in ein gemeinsames Ziel zu transformieren. Damit wird es noch dringender.
    2. Festigung: Der Leader versucht die Beziehungen in der Gruppe zu festigen und enger zu machen. Dadurch steigt die emotionale Verbundenheit und das Commitment.
    3. Verstärken: Der Leader kann die Gruppe als Hebel nutzen um die Botschaft noch stärker zu verbreiten. Dadurch wird die Community größer

Zurück zum Thema

In der Regel, so Godin, bemühen sich die meisten Community-Leader schon bald nur noch um den Punkt 2.3 (Verstärken). Einige wenige, kümmern sich auch später auch noch um Punkt 2.1 (Inspiration). Der Punkt 2.2 (Festigung) wird aber nur äußerst selten beachtet. Das liegt vor allem daran, dass für diesen Zweck eine gewisse Exklusivität nötig ist. Communities sind nicht für jeden sondern nur für einige. Größere Communities sind nicht automatisch besser.

Beispiel:
80% der Wikipedia Artikel wurden von nur ca. 5.000 Menschen geschrieben – freiwillig und kostenlos. Eine extrem kleine, aber sehr feste Community mit immenser Wirkung. Wieviel Millionen Mitglieder hat dagegen die Instagram-Community von Cristiano Ronaldo und was bewegen die?

Ich glaube, Soziale Medien (intern wie extern) sind eine gängige Art, wie Menschen kommunizieren. Sie eignen sich also hervorragend für Communities.

Sie sind aber m.E. nicht die alleinige Lösung.

Gerade für den zweiten Punkt (Festigung) braucht es auch andere Tools. Das können Treffen im Real-Life sein, gemeinsame Projekte, oder andere gemeinsame Tätigkeiten (z.B. gemeinsames Lernen).

Ich finde es wichtig auch diesen Aspekt zu betrachten, weil Communities sonst allzu leicht beliebig werden und nicht in der Lage sind, Wandel zu erzeugen.

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Cut out LinkedIn

Ist Recruiting ohne soziale Netzwerke überhaupt noch vorstellbar? Wir teilen jede Stellenanzeige des eigenen Unternehmens und hoffen dadurch mehr Sichtbarkeit zu erhalten.

Wahrscheinlich funktioniert das sogar. Kurzfristig.

Aber langfristig, so glaube ich, ist das kein guter Deal. Langfristig wird die organische Reichweite mehr und mehr verschwinden. Anzeigen zu schalten wird unumgänglich und die Preise steigen.

LinkedIn verändert unsere Kultur. Geschäftliches Networking wird zum normalen Bestandteil unseres Privatlebens. Andere Kanäle werden an Bedeutung verlieren. Warum umständlich suchen, wenn ich alles Angebote dort bekomme, wo ich sowieso täglich Zeit verbringe?

Mitarbeiter teilen die Anzeigen mit guter Absicht, doch eigentlich geben sie Daten preis. Solange du Social-Media nicht bezahlst, bist du nicht der Kunde, du bist das Produkt. Jeder, der eine bestimmte Stellenanzeige teilt, likt oder nur ansieht, macht sich selbst und seine Kontakte damit zur Zielgruppe. Bezahlte Anzeigen der Konkurrenz werden nicht lange auf sich warten lassen.

Für die Unternehmen ist dies eine Teufelsspirale. Der Kanal wird immer wichtiger und der Preis immer höher.

Was kann man tun? „Cut out the middleman“ ist eine bekannte Geschäftsstrategie, aber sie wird immer schwieriger, desto enger die Beziehung unserer Zielgruppe mit dem Mittelsmann ist.

Wir sollten LinkedIn übergehen und unser eigenes soziales Netzwerk für Interessierte aufbauen. Softwarelösungen für Unternehmen lassen sich mittlerweile finden (z.B. tribe.so oder MS Yammer – sicher gibt es noch mehr). Dort sollten wir unserer spezifischen Zielgruppe echten Wert bieten: Events, Projekte, Diskussionen mit oberen Führungskräften, Experten, Auszubildenden…
Kein Spam und kein BlaBla.

Stellenanzeigen posten wir dann nur noch dort, in einer Community, die ehrlich an uns und unserer Branche interessiert ist. Wenn diese Leute die Angebote dann extern verbreiten, ist es ok – eine echte Empfehlung von einem Freund.

Wir selbst posten extern nur noch einen Link und Call to Action: „Kommt in unsere Community“.

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Nie den ersten Eindruck überspringen

„Den Check-in lassen wir mal weg, schließlich kennt ihr euch ja schon.“

„Zu mir muss ich auch nicht so viel sagen, es geht ja um euch.“

Diese Art Einstieg in ein Seminar oder einen Workshop hatte ich zuletzt mehrmals und ich erkenne gerade, dass auch ich selbst, in meinen Veranstaltungen, dem Check-in oft nicht den ihm gebührenden Stellenwert einräume.

Was für eine Verschwendung.

Der erste und der letzte Eindruck sind die wichtigsten Momente jeder Zusammenkunft, hatte Priya Parker in „The Art of Gathering“ eindrucksvoll bewiesen. Hier können Verbindungen geschlossen und kann Vertrauen aufgebaut, sogar (positive) Spannung geschaffen werden. Viel einfacher als zu jedem anderen Zeitpunkt des Events.

Tatsächlich haben die angesprochenen Termine nicht optimal funktioniert. Einer ist sogar krachend gescheitert, weil es der Trainer nicht geschafft hat, das Publikum vollends einzubeziehen und auf sein Thema zu fokussieren.

Wofür denn eigentlich? Um 10 Minuten Zeit zu sparen, oder um nicht zu riskieren, dass sich die vorhandene Ungewissheit unkontrolliert entlädt – falls sich zum Beispiel jemand, gleich zu Beginn, unkooperativ verhält. Da verlangen wir doch lieber nicht zu viel. Lassen wir das Meeting möglichst lange unauffällig dahinplätschern.

Das hilft niemandem, es ist der größte Fehler, den man bei Veranstaltungen machen kann. Wir dürfen niemals aufgrund von Faulheit oder Verlangen nach Harmonie den ersten Eindruck überspringen. Die Chance kommt nicht wieder.

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Hans und Peter

Was Hans über Peter sagt, sagt mehr über Hans als über Peter.

Dieser kurze Satz beschreibt sehr klar, wie Vertrauen entstehen und verspielt werden kann.

In der direkten Kommunikation sind wir alle eher geneigt uns zurückzuhalten, daher beurteilen wir unsere Mitmenschen oft indirekt durch Beobachten.

Integrität müssen wir langfristig durch unsere Taten beweisen, es genügt nicht, sie zu beteuern. Daher ist es wichtig Respekt, Empathie und Gerechtigkeit nicht nur denen entgegenzubringen, die gerade da sind, sondern auch dritten, die gerade nicht im Raum sind.

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Innovator vs. Inventor

Letztens habe ich einen interessanten Vergleich gehört:

Leonardo da Vinci würde man wahrscheinlich ohne zu zögern zugestehen, äußerst innovativ gewesen zu sein.
Dies wäre aber tatsächlich nicht der Fall gewesen. Er habe zwar viele Dinge erfunden, diese Neuerungen aber nie in eine Marktreife überführt. Demnach war er kein Innovator, sondern lediglich Inventor.

Unabhängig von Leonardo ist die Unterscheidung eine wichtige. Wer seine guten Ideen für sich behält oder es einfach nicht fertigbringt, sie so zu vermarkten, dass ihr Nutzen deutlich wird, der wird auch nichts verändern.

Gute Ideen gibt es viele. Der erste Schritt liegt darin, sie aufzuschreiben.
Danach jedoch, beginnt die eigentliche Reise der Umsetzung, die mitunter sehr lang werden kann und vielleicht auch nie Ihr Ziel findet.

Wer dafür nicht den Mut oder die Ausdauer aufbringt, der geht nur einen kurzen Teil des Weges.

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Für Manche ist scheitern schwerer

Schon oft habe ich geschrieben, dass wir den Mut haben müssen zu scheitern, dass dies schwer sei, es aber die Aufgabe von Anführern wäre, dieses Risiko zu tragen.

Übersehen habe ich dabei, dass ich hier nicht für jede und jeden das gleiche Maß verwenden darf.
Hier habe ich ein unbewusstes Denkmuster übersehen.

Mary-Frances Winters schreibt in ihrem Buch „Inclusive Conversations“, dass es für nicht-privilegierte Gruppen schwerer sei zu scheitern.

Sie spricht vor allem über Menschen mit dunkler Hautfarbe in den USA, dieser Gedanke lässt sich aber auf alle Minderheiten übertragen.

Er gilt also auch für Frauen, die „Fehler“ im Rahmen ihrer beruflichen Karriere machen, oder ebenso für Männer, denen „Fehler“ beim Umgang mit Kindern unterlaufen.
Wenn sie von diesen Gruppen begangen werden, ist der Schaden objektiv genauso groß wie von jeder anderen Person.

Es fällt uns allen aber eher auf.

Nicht-privilegierte Gruppen werden, so Winters, schon seit ihrer Kindheit zu Stärke und Perfektion erzogen – oft auch aufgrund von schmerzlichen Erfahrungen mehrerer Generationen. Es fällt ihnen also ungleich schwerer, den Mut zum Scheitern aufzubringen, als zum Beispiel mir (männlich, weiß) im beruflichen Kontext.

Weil es schwerer ist, ist es freilich nicht falsch.

Wir sollten einmal mehr erkennen, dass Menschen unterschiedlich sind und wir uns um Verständnis bemühen müssen bevor urteilen.

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Entscheiden verbindet

Wenn wir genau hinhören und sehen, dann sagt es das Wort schon selbst. Etwas ist geschieden, also getrennt und wird nun zusammengeführt: ent-schieden.

Zu entscheiden bedeutet Klarheit zu schaffen und mehrere Positionen zusammenzuführen. Teams haben somit die Chance, ihren Weg gemeinsam fortzusetzen. Allein hat man nun die Freiheit gewonnen, sich auf eine Sache zu konzentrieren.

Daraus folgt aber, dass es sich nur dann um echte Entscheidungen handelt, wenn hier wirklich ein großzügiger, mutiger Akt der Führung erfolgt ist, der tatsächlich verbindet.

Ein Machtwort, das willkürlich erscheint, oder einzelne überhaupt nicht einbezieht, ist keine Entscheidung, sondern ein Befehl.

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kreativ vs. operativ

Kreativ arbeiten bedeutet Dinge zu tun, die vielleicht nicht funktionieren. Dafür brauchen wir Mut, Verantwortung und den Willen etwas zu verändern. Man auch sagen: Leaderschip.

Das Gegenteil, also Dinge tun, von denen wir sicher wissen, dass sie funktionieren, ist operatives Arbeiten. Dazu brauchen wir Regeln, Prozesse, Kontrolle. Man könnte auch sagen Management.

Beides ist wichtig. Für den Menschen wird aber langfristig nur die erste Sache übrig bleiben (Vgl. Was bleibt für den Menschen?).

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Kooperative und Kollaborative Teams

Die beiden Begriffe werden oft synonym benutzt, doch die Unterscheidung ist wichtig. In diesem kurzen Video wird das deutlich:
Cooperation vs Collaboration: When To Use Each Approach

Kooperative Teams nutzen Synergien, um jeweilige Einzelprojekte umzusetzen. Das kann Know-How sein oder die Auslastung von Ressourcen (Arbeitszeit, Boden, Kapital). Im Grunde könnten alle Teammitglieder auch einzeln existieren, die Kooperation macht sie jedoch effizienter und damit besser. Es entsteht eine Win-Win-Situation: 1+1=2.

Kollaborative Teams haben einen völlig anderen Ansatz. Hier geht es vorrangig nicht um Effizienz, sondern um Effektivität. Die Mitglieder könnten einzeln nicht existieren, sondern brauchen einander, um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Gemeinsam schaffen Sie eine Sache, die größer ist, als die Summe der einzelnen Beiträge: 1+1>2.

Was, wenn wir unsere Teams vor diesem Hintergrund betrachten?
Das Video legt nahe, dass die Kombination beider Arten die ideale Form der Zusammenarbeit darstellt. Wir könnten individuell unabhängig agieren, aber auch unsere Fähigkeiten hebeln, um gemeinsam noch größeres zu erreichen.

Zu welcher Art Team gehören den unsere eigenen? Wollen wir uns in kombinierte Richtung entwickeln? Wenn ja, wie?

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Massen-Meetings abschaffen

Größere Teams oder Abteilungen haben oft die Tendenz, sich regelmäßig in Massen-Meetings zusammenzufinden. Sie finden statt unter dem Vorwand von Gemeinsamkeit, Geschlossenheit, Austausch und Kontaktaufnahme.

Tatsächlich sind sie eine willkommene Gelegenheit zur Kontrolle und gleichzeitig eine Möglichkeit sich zu verstecken.

Die Chefin spricht „zum Volk“ und präsentiert die Zahlen des Vormonats. Einzelne Gruppen präsentieren den Stand ihrer aktuellsten Projekte. Vielleicht gab es zuletzt auch ein gelungenes Event, von dem man Fotos man zeigen kann. Gezeigt wird die Vergangenheit und je nach Größe der Organisation kann so ein Meeting gut 1–2 Stunden dauern.

Das ist das Gegenteil von Fortschritt oder Empowerment. Hier kann ich mich zurücklehnen, lasse mich berieseln und werde nicht gefordert. Kreativität ist nicht nötig, Folgsamkeit reicht (Anwesenheit ist natürlich Pflicht).

Wie wäre es, wenn wir stattdessen neue, interessante Ideen präsentieren würden? Die anderen Inhalte können wir auch per E-Mail verteilen.

Wir kürzen die Veranstaltung auf 30 Minuten und laden die Geschäftsführung dazu. Präsentiert wird eine Idee. Sie muss nicht fertig sein, nicht abgestimmt und nicht einmal sicher funktionieren. Einzige Bedingung: Sie ist interessant. Um diesen Pitch vor der Geschäftsführung muss man sich bewerben. Falls niemand ein Thema einreicht, fällt das Meeting aus.

Das Risiko für die Teamchefin wäre immens. Im Worst Case muss sie den Bossen erklären, dass ihr Team keine Ideen hat.

Die Herausforderung für das Team ist ebenso groß wie die Chance. Sie können der Unternehmensleitung exklusiv ihre Ideen präsentieren.

Der Lerneffekt für die gesamte Organisation ist unbezahlbar. Wir sprechen jetzt über die Zukunft statt über die Vergangenheit. Wir leben echtes Empowerment und diskutieren kreative Arbeit.

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Jongleure statt Puzzler

Unsere Art zu arbeiten verändert sich, wie auch die Gesellschaft.
Immer weniger Operatives erledigen wir gemeinsam.

Statt gemeinsam zu puzzeln und so am Ende ein großes Bild fertigzustellen, jonglieren wir einzeln nebeneinander her. Jeder mit seiner eigenen Spezialität. Einer nimmt Keulen, die Nächste nutzt Fackeln oder Kugeln.

Hin und wieder müssen die Gegenstände kombiniert werden, dann werfen wir sie uns zu. Dies hat aber einen Projektcharakter. Sobald das neue Kunststück eingeübt wurde, kann es wieder jeder allein aufführen.

Diese spontanen, kurzfristigen Kooperationen werden zunehmen. Sie sind die Teamarbeit unserer Zeit.

Wie stellen wir uns darauf ein? Wie arbeiten wir vertrauensvoll und produktiv mit Menschen zusammen, die wir kaum kennen, die unser Fachgebiet nicht verstehen und umgekehrt?

Ansatzpunkte können gemeinsame Werte sein. Wenn sie eine Basis bilden, auf deren Wichtigkeit wir uns schnell einigen können, dann können sie den Anfang von tiefgründigen Diskussionen bilden. So lernen wir uns kennen und schaffen Vertrauen.

Je individueller und spezialisierter wir werden, desto wichtiger wird es, uns über Grundlagen auszutauschen. Nicht um ebendiese Grundlagen kennenzulernen, sondern um die Sichtweise des anderen zu verstehen.

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Was bestimmt die Arbeit der Zukunft

Was wird bei der Arbeit zukünftig wichtig sein?

Technologie, Flexibilität, Kundennähe, Exzellenz, Diversität, Kreativität?

Wahrscheinlich wird es auf all das auch weiterhin ankommen.
Meine Wette lautet aber folgendermaßen: All diese Dinge werden getrieben und verstärkt durch Gemeinschaft und Verbindung.

Eine moderne (vorhandene) Technologie zu nutzen, auf größtmögliche Qualität zu achten und Teams zu haben, die divers, flexibel und kreativ arbeiten, ist die Basis. Dass wir das brauchen und wie wir das machen, ist bekannt. Die benötigten Informationen sind frei verfügbar.

Was allerdings den Unterschied ausmachen wird, ist in der Lage zu sein Gemeinschaften (Communities) aufzubauen, die uns unterstützen, Ideen verbreiten und Feedback geben. Dies erreichen wir durch echte Verbundenheit, die auf Vertrauen basiert.

Ich glaube, dass es in Zukunft weniger darum geht, effektiv und effizient zu sein (das ist die Basis), sondern darum, verbunden zu sein und sich das Vertrauen zu verdienen, die Aufmerksamkeit einer Gruppe zu beanspruchen.

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Braucht das Projekt Leadership

Das kommt darauf an, welches Ziel unser Projekt haben soll. Eventuell brauchen wir keinen Projekt-Leader und ein Manager genügt völlig.

Entscheidend ist, ob sich die Mitarbeiter des Projektes selbst verändern sollen. Sind sie Teil des Ziels?
In diesem Fall ist Leadership unerlässlich. Die Führungsperson zeigt den Weg und geht voran – mit Marketing und auch mit Change-Management.

Wenn allerdings gar kein Wandel innerhalb des Projektteams beabsichtigt ist, dann soll man einfach einen Auftrag erfüllen. In diesem Fall muss dieser Zielerreichung optimal gemanagt werden.

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Warum Führungskräfte keine Leader sind

Was erwarten wir von Leadern? Der Übersetzung nach erwarten wir Führung.
Zur aktuell gängigen Musterform der Führungskraft passt aber eher die Bezeichnung Leiter. Ihre Hauptaufgaben sind es nämlich, das Geschäft zu managen, Compliance sicherzustellen und Verantwortung zu tragen.

Eigentlich sollten Führungskräfte als Anführer inspirieren, anstiften, motivieren, vorangehen, verkaufen.
Tatsächlich leiten sie ihre Teams aber, und zwar exakt so, wie es die höheren Ebenen vorgeben.

Wir stellen sie uns gern als Robin Hoods vor. Dann verlangen wir aber von ihnen, wie der Sheriff von Nottingham zu arbeiten.

Wie sollen Sie heute ihre Teams inspirieren, wenn sie nach oben für alles die Verantwortung übernehmen müssen? Und wie sollen sie das an andern Tagen tun, wenn sie nach unten ständig neue Forderungen überbringen, Regeln durchsetzen und Prozesse einhalten sollen?

Das geht nicht. Darum bin ich dafür, Führung und Management strikt zu trennen. Ein Team sollte in seiner Mitte keine vorgesetzte Person haben. Es sollte ein gemeinsames Ziel geben und regelmäßig neue Aufgaben. Die Führung übernimmt dann jeweils die Person, der die anderen folgen.
Das Management sollte gänzlich von Außenstehenden erledigt werden.

Leadership geht alle an. Es sollte dafür keine auserkorenen „Kräfte“ geben. Das Gleiche gilt für Compliance und Verantwortung. Management dagegen ist eine Serviceaufgabe. Sie kann gut von teamexternen Spezialisten wahrgenommen werden. Ihnen muss niemand folgen.

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Weil wir es können

Was bringt das eigentlich?

Nur zu gut kennen wir diese Frage, denn wir brauchen gar niemand anderen, um sie gestellt zu bekommen. Oft ist es das Erste, das uns selbst in den Kopf kommt, sobald wir eine verrückte Idee haben.

Wir produzieren unsere Kunst, aber keiner liest unser Buch, niemand schaut unseren Film. Was bringt das?

Wir gehen die Extrameile im Job, achten auf Details und lösen Probleme, bevor sie entstehen, aber der Chef hat nur die Umsätze im Blick. Was bringt das?

Wir schaffen ein gemütliches, freundliches, sicheres Heim für unsere Familie, aber niemand bemerkt es. Was bringt das?

Natürlich ist es hart, wenn wir die verdiente Wertschätzung nicht bekommen. Das Besondere an Kunst ist aber, dass sie großzügig ist. Sie funktioniert dann, wenn wir es nicht tun, um anderen zu gefallen oder etwas für uns selbst zu erreichen. So etwas tun Industrialisten.

Wir dürfen unser Tun nicht vom Output abhängig machen.
Als Künstler tun wir es, weil wir es können, wollen und daran glauben, dass es die Welt für andere verbessert. Auch wenn diese es zunächst nicht bemerken, wir tun es trotzdem.

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Wissen wann es genug ist

Wenn wir motiviert und leidenschaftlich sind, für die Sache brennen und alles verbessern wollen, dann können wir den Bogen auch leicht überspannen. Vor allem dann, wenn unser Eifer anderen in die Quere kommt.

Feedback ist wichtig und wertvoll. Wenn wir es jedoch ungefragt äußern, dann verliert es seinen großzügigen Charakter. Es ist dann kein Feedback mehr, sondern Kritik.

Natürlich kann es nötig sein, auch die zu äußern, wir sollten aber äußerst sparsam und vorsichtig damit umgehen.

Selbst wenn wir absolut sicher wären, dass unsere Korrektur das Projekt verbessern würde, könnten wir ihm mehr schaden als nutzen. Der Schaden könnte durch die Schwächung der persönlichen Beziehung zu unserem Kollegen entstehen.

Auf kleinere fachliche Einwände sollten wir daher möglichst verzichten. Entweder ist der Schaden dadurch minimal, oder er tritt gar nicht ein. Nur bei großen Verwerfungen müssen wir unser Veto einlegen und Kritik äußern.

Kritisieren ist übrigens eine der 4 Verhaltensweisen, die Stephen Covey als tödlich für das Immunsystem von Beziehungen ansieht. Es ist eine große Abhebung vom Beziehungskonto. Wir sollten also darauf achten, den Kontostand anschließend wieder aufzubauen.

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Memo vs. Powerpoint

In diesem Video erzählt Jeff Bezos etwas völlig verrücktes:

Memos vs. Powerpoint

Aber nur im ersten Moment. Denn eigentlich ist die Idee fantastisch.

Das Problem: Manager würden sich laut Bezos kaum auf Meetings vorbereiten. Wie Schüler würden sie die Hausaufgaben nicht erledigen und sich im Termin durchschummeln.

Bei Amazon macht man dagegen folgendes:
In Terminen gibt es keine Präsentationen, sondern zu Beginn ein detailliertes, ausformuliertes Memo. In den ersten 30 Minuten sitzt dann das Topmanagement um den Tisch und ließt jeweils still den Report. Danach wird darüber diskutiert.

Nur so könne man sicher sein, dass wirklich jeder alles gelesen habe, die Vorbereitungszeit würde einfach in das Meeting verlegt.

Für meine eigene Praxis scheint die Idee unvorstellbar und trotzdem genial. Sie ist eine einfache Lösung für ein universelles Problem, denn natürlich sind nicht nur Manager davon betroffen.

Einen Versuch wäre es wert.

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Doppelter Dank

In ihrem Buch „Recalculating reiht Lindsey Pollak einen Karrieretipp an den nächsten. Besonders spannend fand ich die folgende Idee:

Auf Empfehlungen, Feedback oder Coaching reagieren wir normalerweise mit einem Danke.
Das ist höflich und wird daher selbstverständlich erwartet. Einen besonderen Eindruck machen wir nicht mit unserem Dank.

Anders sieht es aus, wenn wir die Ratschläge tatsächlich umsetzen und danach erneut auf die hilfreiche Person (ein Lehrer, unsere Mutter, eine Kollegin) zurückkommen. Wir bedanken uns ein zweites Mal, berichten von unseren Fortschritten und davon, wie der Rat beeinflusst hat.

Diese zweite Dankbarkeitsbekundung wird unserer Mentorin den Tag versüßen. Damit drücken wir eine besondere Wertschätzung aus. Wir gehen die Extrameile, denn das wurde nicht von uns verlangt. Niemand hätte erwartet, dass wir erneut auf die Hilfe zu sprechen kommen.

Diese Erfahrung wird die andere Person aber doppelt helfen. Erstens zeigt sich einmal mehr, dass ihre Ratschläge funktionieren. Es ist sogar durch die Praxis belegt. Zweitens hat es sich gelohnt, jemand anderen (uns) zu unterstützen und war daher die richtige Entscheidung.

Dankbarkeit ist eine Tugend, die nicht nur im ersten Moment angebracht ist. Über die formelle Höflichkeit hinaus macht sie einen riesigen Unterschied.

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Kann ich das schaffen?

Wenn wir uns die Frage stellen, dann ist die Antwort wahrscheinlich ja.

Wenn wir es nicht schaffen könnten, dann wäre uns wohl eines von zwei Ereignissen zuvorgekommen:

  1. Die Person, die uns die Aufgabe übergeben hat, hätte sich anders entschieden. Sie hätte uns nicht vertraut und es selbst erledigt oder jemanden ausgewählt, der besser geeignet ist.
  2. Wir hätten sofort abgewunken und gar nicht in Erwägung gezogen, die Aufgabe zu übernehmen. Stattdessen hätten wir aus Erfahrung mit unseren Kräften hausgehalten oder uns aus Furcht versteckt.

Da beides nicht passiert ist, stehen wir jetzt an Ort und Stelle und fragen uns, ob wir das eventuell hinbekommen würden.

Die anderen vertrauen uns und offensichtlich gibt es aus deren Sicht niemand Besseren für den Job. Wir selbst sind bislang nicht an unsere Grenzen gestoßen (jedenfalls nicht hier) und wir sind auch willens, es zu versuchen.

Natürlich kann es trotzdem schiefgehen – das ist immer so.
Die Chancen stehen aber gut.

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