Schon 10 Jahre ist es her, dass Salman Khan uns allen die Möglichkeit gab, den Schulunterricht effizienter und menschlicher zu machen.
Hier ist sein TED-Talk aus dem Jahr 2011.
Warum effizienter?
Weil es durch Lernvideos möglich geworden ist, den Lehrer zu pausieren und zu wiederholen. 10-, 20-, 100-mal, wenn nötig. Jedes Kind lernt in seinem eigenen Tempo, dadurch werden die einen weniger gestresst, die anderen weniger gelangweilt. Am Ende ist das für alle besser.
Warum menschlicher?
Das ist der eigentliche große Wurf an Kahns Idee. Er sieht seine Kahn Academy nicht als kommerzielle Kursplattform für die Nachhilfe. Er möchte, dass in Schulen rund um die Welt damit gearbeitet wird und deshalb sind die Inhalte für alle Menschen kostenlos zugänglich.
Aber “in den Schulen” ist eigentlich falsch. Durch die Lehrvideos kann man die Lehrreihenfolge nämlich umkehren. Bisher findet der Unterricht in der Schule statt, die Vertiefung gibt es als Hausaufgabe. Wenn wir das umkehren, absolviert jeder zu Hause die Videolektionen (in eigenem Tempo). In der Schule ist dann Zeit für die Vertiefung. Das können Wiederholungen sein, Übungen oder Projekte.
Lehrern stehen genügend Daten zur Verfügung, um jeden Schüler individuell zu fördern. Das können sie selbst tun, 1:1 mit dem Kind, oder sie bringen Schüler in Gruppen zusammen, die sich gegenseitig coachen.
Die aktuellen Schulschließungen sorgen zwangsweise dafür, dass das Lernen individueller wird. Allerdings könnte das der Anlass für einen viel größeren Wurf sein.
Wir haben alle Mittel, die nötig sind, um die Schule umzukehren. Das brächte mehr Effizienz und Effektivität für die Schüler und auch eine Aufwertung der Lehrerrolle. Dann könnten sie das Wissen nämlich wirklich vermitteln, statt es nur in den Raum zu stellen.
Sal Khans Idee ist heute noch so aktuell wie vor 10 Jahren.
Hier ist gibt es die Khan Academy auf Deutsch (Klarer Schwerpunkt auf Mathematik).
Die englische Version ist weit umfangreicher und enthält viele andere Fachthemen.