Wenn wir über Feedback reden, dann geht es meistens um das Geben. Wir müssen lernen, wie wir das möglichst produktiv und empathisch erledigen können und diese Techniken dann häufig anwenden.
Das ist im Grunde auch richtig.
Allerdings ist der Feedback-Geber meist nicht die Person mit der größten Spannung.
Dieses „Vergnügen“ hat die empfangende Person. Für sie reicht es nicht aus, immer wieder zu hören, dass Feedback ein Geschenk ist, das sie gefälligst zu würdigen hat.
Sheila Heen und Douglas Stone erklären in ihrem Buch „Thanks for the Feedback“, was man tun kann, um Feedback besser anzunehmen. Hier hatte ich bereits geschrieben, welche Trigger-Knöpfe Feedback bei uns drückt und wie wir damit umgehen können: Warum wir so schwer mit Kritik umgehen können.
Die Spannung beim Empfänger entsteht aus zwei gegensätzlichen Bedürfnissen:
- Wir wollen lernen und uns verbessern (Dafür ist Feedback unerlässlich).
- Wir wollen geschätzt werden für das, was wir JETZT sind. (Das leistet Feedback oft nicht).
Die Spannung wird (und muss) bleiben. Wir sollten uns aber bewusst machen, dass auch wir als Empfangende etwas zum Erfolg des Feedback-Gesprächs beitragen.
Hier ist ein TED-Talk von Sheila Heen für mehr Hintergründe:
How to use others‘ feedback to learn and grow | Sheila Heen