Ich glaube, dass uns Quereinsteiger guttun, weil ich von der Stärke von Teams mit diversen Erfahrungen überzeugt bin.
Die Regel ist das bisher aber nicht.
Noch wird sich zunehmend immer stärker in einem Fachgebiet spezialisiert. Vielleicht wechseln wir das Unternehmen oder das Untergebiet. Grundsätzlich gilt aber für die meisten: einmal Marketing, immer Marketing, einmal Personal, immer Personal etc.
Vielleicht ist die tiefe Spezialisierung auch deshalb so beliebt, weil sie Sicherheit gibt. Mit 10 Jahren Berufserfahrung im gleichen Fachbereich bauen wir ein umfassendes Wissen auf.
Wir haben ein großes Netzwerk, kennen alle Prozesse und Systeme, kennen die Sonderfälle, haben alle Veränderungen miterlebt.
Auf Detailfragen können wir sofort reagieren, weil wir fast alles schon einmal gesehen haben.
Diese Spezialisierung aufzugeben und etwas ganz anderes zu machen ist deshalb schwer und ein seitlicher Karriereschritt wird auch von anderen oft skeptisch gesehen:
„Was kann man von dieser neuen Kollegin erwarten? Sie fängt bei 0 an und wird 6 Monate brauchen, um die Grundlagen zu verstehen. Außerdem bewegt sie sich immer nur seitwärts. Sie schafft es nicht nach oben.“
Ich sehe das anders und meine Erfahrung ist positiver. Wer öfter die Stelle wechselt, der wird auch besser dabei. Bedingt durch verschiedene Elternzeiten, lerne ich aktuell zum fünften Mal ein neues Fachgebiet.
Mittlerweile weiß ich, worauf es ankommt (z. B. erst Menschen kennenlernen, dann die Prozesse) und mache bestimmte Fehler nicht erneut.
Übung macht den Meister – auch hier.
Sich schnell und zielgerichtet neue Zusammenhänge zu erschließen ist eine Fähigkeit, die immer wichtiger wird. Wir können sie erlernen und trainieren.